ein ieder Baum seine Düngung jährlich selbst bey und auf sich trage, und vor sich werffe, nem- lich das Laub, Sprößlein, Aestlein, Blüthen, Schaalen, Tangeln und die Fettigkeit, so von ihm durch Regen- und Schnee-Wasser abge- waschen, und dadurch Grund und Boden wie- der verbessert wird.
§. 5. Man considerire nun ferner, was vor Nutzen zu hoffen, wenn so viel Stockräu- me, leere Plätze, und von zahmen und wilden Vieh verbissene und verbuttete Holtz-Refieren besäet und bepflantzet werden, und wenn solche mit Holtz wohl bestanden oder wohl angeflo- gen, um wie viel mehr und höher selbige zu taxi- ren, als die leeren Plätze, die ietzo von keinem Werthe sind. Es ist auch leicht zu judiciren, wie ein Land, das mit Holtz wohl bewachsen, gegen eines, so von solchen wüste, zu aestimiren, und wie viel hingegen die Taxa, eines gegen das andere gerechnet, bey so viel 1000. Aeckern, der- gleichen leeren Plätzen und Stockräumen, an Werth dem Eigenthums-Herrn fallen, mithin solches sowohl ihm als auch den Anwohnern in ihrer Nahrung Schaden bringen müste; Wenn dahero die Wälder, so bald solche abgetrieben, wieder in Anflug gebracht würden, um wie viel Tonnen Goldes wären manche vorietzo mehr werth, als sie nicht sind. Bey dieser Bewand-
niß
ein ieder Baum ſeine Duͤngung jaͤhrlich ſelbſt bey und auf ſich trage, und vor ſich werffe, nem- lich das Laub, Sproͤßlein, Aeſtlein, Bluͤthen, Schaalen, Tangeln und die Fettigkeit, ſo von ihm durch Regen- und Schnee-Waſſer abge- waſchen, und dadurch Grund und Boden wie- der verbeſſert wird.
§. 5. Man conſiderire nun ferner, was vor Nutzen zu hoffen, wenn ſo viel Stockraͤu- me, leere Plaͤtze, und von zahmen und wilden Vieh verbiſſene und verbuttete Holtz-Refieren beſaͤet und bepflantzet werden, und wenn ſolche mit Holtz wohl beſtanden oder wohl angeflo- gen, um wie viel mehr und hoͤher ſelbige zu taxi- ren, als die leeren Plaͤtze, die ietzo von keinem Werthe ſind. Es iſt auch leicht zu judiciren, wie ein Land, das mit Holtz wohl bewachſen, gegen eines, ſo von ſolchen wuͤſte, zu æſtimiren, und wie viel hingegen die Taxa, eines gegen das andere gerechnet, bey ſo viel 1000. Aeckern, der- gleichen leeren Plaͤtzen und Stockraͤumen, an Werth dem Eigenthums-Herrn fallen, mithin ſolches ſowohl ihm als auch den Anwohnern in ihrer Nahrung Schaden bringen muͤſte; Wenn dahero die Waͤlder, ſo bald ſolche abgetrieben, wieder in Anflug gebracht wuͤrden, um wie viel Tonnen Goldes waͤren manche vorietzo mehr werth, als ſie nicht ſind. Bey dieſer Bewand-
niß
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ein ieder Baum ſeine Duͤngung jaͤhrlich ſelbſt
bey und auf ſich trage, und vor ſich werffe, nem-
lich das Laub, Sproͤßlein, Aeſtlein, Bluͤthen,
Schaalen, Tangeln und die Fettigkeit, ſo von
ihm durch Regen- und Schnee-Waſſer abge-
waſchen, und dadurch Grund und Boden wie-
der verbeſſert wird.
§. 5. Man conſiderire nun ferner, was
vor Nutzen zu hoffen, wenn ſo viel Stockraͤu-
me, leere Plaͤtze, und von zahmen und wilden
Vieh verbiſſene und verbuttete Holtz-Refieren
beſaͤet und bepflantzet werden, und wenn ſolche
mit Holtz wohl beſtanden oder wohl angeflo-
gen, um wie viel mehr und hoͤher ſelbige zu taxi-
ren, als die leeren Plaͤtze, die ietzo von keinem
Werthe ſind. Es iſt auch leicht zu judiciren,
wie ein Land, das mit Holtz wohl bewachſen,
gegen eines, ſo von ſolchen wuͤſte, zu æſtimiren,
und wie viel hingegen die Taxa, eines gegen das
andere gerechnet, bey ſo viel 1000. Aeckern, der-
gleichen leeren Plaͤtzen und Stockraͤumen, an
Werth dem Eigenthums-Herrn fallen, mithin
ſolches ſowohl ihm als auch den Anwohnern in
ihrer Nahrung Schaden bringen muͤſte; Wenn
dahero die Waͤlder, ſo bald ſolche abgetrieben,
wieder in Anflug gebracht wuͤrden, um wie viel
Tonnen Goldes waͤren manche vorietzo mehr
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1148>, abgerufen am 22.11.2024.
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