gleichen, welche wegen des sonderlichen Nu- tzens gar nicht zu entbehren, theils auch, die nur in diesem oder auf einem andern Grund und Boden besser ihr Fortkommen haben, und wä- re also dißfalls eine genauere Erkundigung an- zustellen. Anbey würde zugleich ein Absehen mit auf diejenigen Arten zu richten seyn, welche langsam fortwachsen, damit durch unsern Fleiß auch denen Nachkommen gerathen, und sie also davon Nutzung haben mögen.
§. 10. Daferne das Säen der wilden Bäu- me in den Provintzien Teutschlandes solte ein- geführet werden, wie denn solches allerdings die Noth erfordert, so würden sich schon Leute fin- den, die gewisse Baum-Schulen anrichten, das Schock oder hundert von Aschen, Rüstern, Ahorn oder Linden, Eichen, Buchen, Bircken etc. um einen gewissen Preiß verkauffen, und also ihre Nahrung damit treiben dürfften. So kan man auch ungefähr wissen, wie viel Stämme ein guter Arbeiter und Tage-Löhner des Tages setzen kan, und also würde die Uberrechnung leichtlich zu machen seyn, wie hoch das tausend zu kauffen und zu setzen käme.
§. 11. Es findet sich noch ein sonderbahres Mittel, den Holtz-Anbau zu befördern, und neben dem Säen die wilden Bäume fortzubrin- gen und zu vermehren. Nemlich es ist bekannt,
daß
gleichen, welche wegen des ſonderlichen Nu- tzens gar nicht zu entbehren, theils auch, die nur in dieſem oder auf einem andern Grund und Boden beſſer ihr Fortkommen haben, und waͤ- re alſo dißfalls eine genauere Erkundigung an- zuſtellen. Anbey wuͤrde zugleich ein Abſehen mit auf diejenigen Arten zu richten ſeyn, welche langſam fortwachſen, damit durch unſern Fleiß auch denen Nachkommen gerathen, und ſie alſo davon Nutzung haben moͤgen.
§. 10. Daferne das Saͤen der wilden Baͤu- me in den Provintzien Teutſchlandes ſolte ein- gefuͤhret werden, wie denn ſolches allerdings die Noth erfordert, ſo wuͤrden ſich ſchon Leute fin- den, die gewiſſe Baum-Schulen anrichten, das Schock oder hundert von Aſchẽ, Ruͤſtern, Ahorn oder Linden, Eichen, Buchen, Bircken ꝛc. um einen gewiſſen Preiß verkauffen, und alſo ihre Nahrung damit treiben duͤrfften. So kan man auch ungefaͤhr wiſſen, wie viel Staͤmme ein guter Arbeiter und Tage-Loͤhner des Tages ſetzen kan, und alſo wuͤrde die Uberrechnung leichtlich zu machen ſeyn, wie hoch das tauſend zu kauffen und zu ſetzen kaͤme.
§. 11. Es findet ſich noch ein ſonderbahres Mittel, den Holtz-Anbau zu befoͤrdern, und neben dem Saͤen die wilden Baͤume fortzubrin- gen und zu vermehren. Nemlich es iſt bekannt,
daß
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gleichen, welche wegen des ſonderlichen Nu-
tzens gar nicht zu entbehren, theils auch, die nur
in dieſem oder auf einem andern Grund und
Boden beſſer ihr Fortkommen haben, und waͤ-
re alſo dißfalls eine genauere Erkundigung an-
zuſtellen. Anbey wuͤrde zugleich ein Abſehen
mit auf diejenigen Arten zu richten ſeyn, welche
langſam fortwachſen, damit durch unſern Fleiß
auch denen Nachkommen gerathen, und ſie alſo
davon Nutzung haben moͤgen.
§. 10. Daferne das Saͤen der wilden Baͤu-
me in den Provintzien Teutſchlandes ſolte ein-
gefuͤhret werden, wie denn ſolches allerdings die
Noth erfordert, ſo wuͤrden ſich ſchon Leute fin-
den, die gewiſſe Baum-Schulen anrichten, das
Schock oder hundert von Aſchẽ, Ruͤſtern, Ahorn
oder Linden, Eichen, Buchen, Bircken ꝛc. um
einen gewiſſen Preiß verkauffen, und alſo ihre
Nahrung damit treiben duͤrfften. So kan
man auch ungefaͤhr wiſſen, wie viel Staͤmme
ein guter Arbeiter und Tage-Loͤhner des Tages
ſetzen kan, und alſo wuͤrde die Uberrechnung
leichtlich zu machen ſeyn, wie hoch das tauſend
zu kauffen und zu ſetzen kaͤme.
§. 11. Es findet ſich noch ein ſonderbahres
Mittel, den Holtz-Anbau zu befoͤrdern, und
neben dem Saͤen die wilden Baͤume fortzubrin-
gen und zu vermehren. Nemlich es iſt bekannt,
daß
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1153>, abgerufen am 22.11.2024.
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