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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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länger hauen. Wo den Gläsern das Holtz
angewiesen, müssen zuvor die Nutz-Scheidel
und Bloch-Bäume ausgeschlagen, und zu ge-
bührenden Nutzen gebracht werden.

§. 21. Weil in allerhand Wäldern eine
merckliche Unordnung zu seyn pflegt, also, daß
man das Abholtz liegen läst, und frisch Holtz
zum Brennen abhauet, so ist von dem Landes-
Fürsten, der auf die Conservation seiner Wäl-
der bedacht ist, anzubefehlen, daß niemand, er
sey wer er wolle, einig Brenn-Holtz abhaue,
denn von den liegenden Affterschlägen, und gar
kein frischständig Holtz zum Brennen fälle, es
wäre denn, daß keine Affterschläge mehr vor-
handen, alsdenn kan, mit Erlaubniß der Forst-
Bedienten, auch wohl ander Holtz gehauen und
angegriffen werden, und wer dawider handelt,
ist den Forst-Ordnungen nach zu bestraffen.

§. 22. Weil an etlichen Orten durch Mahl-
und Bach-Bäume die Gräntzen gemarcket sind,
dieses aber in gezänglich Werck angesehen, daß
solche Mahl-Bäume durch den Wind umge-
rissen, auch nach lang gestandenen Jahren end-
lich niedergehen und verderben, und die Grän-
tzen alsdenn dadurch streitig werden; So müs-
sen die Forst-Bedienten, in Beyseyn der an-
gräntzenden Beamten, neben solche Mahl- und
Bach-Bäume sichtbarliche Mahlsteine setzen

lassen.
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laͤnger hauen. Wo den Glaͤſern das Holtz
angewieſen, muͤſſen zuvor die Nutz-Scheidel
und Bloch-Baͤume ausgeſchlagen, und zu ge-
buͤhrenden Nutzen gebracht werden.

§. 21. Weil in allerhand Waͤldern eine
merckliche Unordnung zu ſeyn pflegt, alſo, daß
man das Abholtz liegen laͤſt, und friſch Holtz
zum Brennen abhauet, ſo iſt von dem Landes-
Fuͤrſten, der auf die Conſervation ſeiner Waͤl-
der bedacht iſt, anzubefehlen, daß niemand, er
ſey wer er wolle, einig Brenn-Holtz abhaue,
denn von den liegenden Affterſchlaͤgen, und gar
kein friſchſtaͤndig Holtz zum Brennen faͤlle, es
waͤre denn, daß keine Affterſchlaͤge mehr vor-
handen, alsdenn kan, mit Erlaubniß der Forſt-
Bedienten, auch wohl ander Holtz gehauen und
angegriffen werden, und wer dawider handelt,
iſt den Forſt-Ordnungen nach zu beſtraffen.

§. 22. Weil an etlichen Orten durch Mahl-
und Bach-Baͤume die Graͤntzen gemarcket ſind,
dieſes aber in gezaͤnglich Werck angeſehen, daß
ſolche Mahl-Baͤume durch den Wind umge-
riſſen, auch nach lang geſtandenen Jahren end-
lich niedergehen und verderben, und die Graͤn-
tzen alsdenn dadurch ſtreitig werden; So muͤſ-
ſen die Forſt-Bedienten, in Beyſeyn der an-
graͤntzenden Beamten, neben ſolche Mahl- und
Bach-Baͤume ſichtbarliche Mahlſteine ſetzen

laſſen.
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[1145/1165] laͤnger hauen. Wo den Glaͤſern das Holtz angewieſen, muͤſſen zuvor die Nutz-Scheidel und Bloch-Baͤume ausgeſchlagen, und zu ge- buͤhrenden Nutzen gebracht werden. §. 21. Weil in allerhand Waͤldern eine merckliche Unordnung zu ſeyn pflegt, alſo, daß man das Abholtz liegen laͤſt, und friſch Holtz zum Brennen abhauet, ſo iſt von dem Landes- Fuͤrſten, der auf die Conſervation ſeiner Waͤl- der bedacht iſt, anzubefehlen, daß niemand, er ſey wer er wolle, einig Brenn-Holtz abhaue, denn von den liegenden Affterſchlaͤgen, und gar kein friſchſtaͤndig Holtz zum Brennen faͤlle, es waͤre denn, daß keine Affterſchlaͤge mehr vor- handen, alsdenn kan, mit Erlaubniß der Forſt- Bedienten, auch wohl ander Holtz gehauen und angegriffen werden, und wer dawider handelt, iſt den Forſt-Ordnungen nach zu beſtraffen. §. 22. Weil an etlichen Orten durch Mahl- und Bach-Baͤume die Graͤntzen gemarcket ſind, dieſes aber in gezaͤnglich Werck angeſehen, daß ſolche Mahl-Baͤume durch den Wind umge- riſſen, auch nach lang geſtandenen Jahren end- lich niedergehen und verderben, und die Graͤn- tzen alsdenn dadurch ſtreitig werden; So muͤſ- ſen die Forſt-Bedienten, in Beyſeyn der an- graͤntzenden Beamten, neben ſolche Mahl- und Bach-Baͤume ſichtbarliche Mahlſteine ſetzen laſſen. C c c e 5

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1165>, abgerufen am 22.11.2024.