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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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auch von unmäßigen Gebrauch abgehalten wer-
den, damit es nicht auf einmahl verwüstet wer-
de, sondern den Successoribus auch etwas blei-
ben möge.

§. 33. Es muß den Aschenbrennern nicht
nachgelassen werden, an dem Ort, da das Holtz
sonst zu Nutz gebracht werden kan, tüchtig und
grün Holtz zu veräschern, es wäre denn, daß
man iemand durch eine sonderliche Vergünsti-
gung dieses concediret. Wenn aber alt, dür-
re und faul Holtz vorhanden, so kan dasselbige
zu veräschern gestattet werden. Damit man
auch den Feuer-Schaden bey dem Aeschern
verhüte, müssen die Forst-Bedienten dahin se-
hen, daß bey dürren Jahren und Sommers-
Zeiten nicht geäschert, sondern dasselbige nur
zur Frühlings- und Herbst-Zeit vorgenommen
werde.

§. 34. Es haben die Forst-Bedienten in
Acht zu nehmen, daß an den Orten, da das jun-
ge Gewächse dicke untereinander stehet, und ei-
nes vor dem andern nicht fortkommen kan, son-
dern verdirbt, die Buchen- oder Latten-Stan-
gen, Letter Bäumen, Hopffen-Stangen, Reif-
stecken und dergleichen, heraus genommen, sol-
chergestalt zum Nutzen gebracht, und den übri-
gen Stangen zum Fortwachsen gelüfftet, und
Räume gemacht werden.

§. 35.
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auch von unmaͤßigen Gebrauch abgehalten wer-
den, damit es nicht auf einmahl verwuͤſtet wer-
de, ſondern den Succeſſoribus auch etwas blei-
ben moͤge.

§. 33. Es muß den Aſchenbrennern nicht
nachgelaſſen werden, an dem Ort, da das Holtz
ſonſt zu Nutz gebracht werden kan, tuͤchtig und
gruͤn Holtz zu veraͤſchern, es waͤre denn, daß
man iemand durch eine ſonderliche Verguͤnſti-
gung dieſes concediret. Wenn aber alt, duͤr-
re und faul Holtz vorhanden, ſo kan daſſelbige
zu veraͤſchern geſtattet werden. Damit man
auch den Feuer-Schaden bey dem Aeſchern
verhuͤte, muͤſſen die Forſt-Bedienten dahin ſe-
hen, daß bey duͤrren Jahren und Sommers-
Zeiten nicht geaͤſchert, ſondern daſſelbige nur
zur Fruͤhlings- und Herbſt-Zeit vorgenommen
werde.

§. 34. Es haben die Forſt-Bedienten in
Acht zu nehmen, daß an den Orten, da das jun-
ge Gewaͤchſe dicke untereinander ſtehet, und ei-
nes vor dem andern nicht fortkommen kan, ſon-
dern verdirbt, die Buchen- oder Latten-Stan-
gen, Letter Baͤumen, Hopffen-Stangen, Reif-
ſtecken und dergleichen, heraus genommen, ſol-
chergeſtalt zum Nutzen gebracht, und den uͤbri-
gen Stangen zum Fortwachſen geluͤfftet, und
Raͤume gemacht werden.

§. 35.
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[1153/1173] auch von unmaͤßigen Gebrauch abgehalten wer- den, damit es nicht auf einmahl verwuͤſtet wer- de, ſondern den Succeſſoribus auch etwas blei- ben moͤge. §. 33. Es muß den Aſchenbrennern nicht nachgelaſſen werden, an dem Ort, da das Holtz ſonſt zu Nutz gebracht werden kan, tuͤchtig und gruͤn Holtz zu veraͤſchern, es waͤre denn, daß man iemand durch eine ſonderliche Verguͤnſti- gung dieſes concediret. Wenn aber alt, duͤr- re und faul Holtz vorhanden, ſo kan daſſelbige zu veraͤſchern geſtattet werden. Damit man auch den Feuer-Schaden bey dem Aeſchern verhuͤte, muͤſſen die Forſt-Bedienten dahin ſe- hen, daß bey duͤrren Jahren und Sommers- Zeiten nicht geaͤſchert, ſondern daſſelbige nur zur Fruͤhlings- und Herbſt-Zeit vorgenommen werde. §. 34. Es haben die Forſt-Bedienten in Acht zu nehmen, daß an den Orten, da das jun- ge Gewaͤchſe dicke untereinander ſtehet, und ei- nes vor dem andern nicht fortkommen kan, ſon- dern verdirbt, die Buchen- oder Latten-Stan- gen, Letter Baͤumen, Hopffen-Stangen, Reif- ſtecken und dergleichen, heraus genommen, ſol- chergeſtalt zum Nutzen gebracht, und den uͤbri- gen Stangen zum Fortwachſen geluͤfftet, und Raͤume gemacht werden. §. 35. D d d d

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1173>, abgerufen am 23.11.2024.