und an welchen Orten solche der Herrschafft gehalten werden, um dieselben iedesmahl bey der Jagd der Nothdurfft und Befehl nach zu- gebrauchen, die Rechnung, so ein Jägermeister zu führen hat, ist auch nicht zu vergessen. Denn, was auf allen Forsten in Wäldern an allerley Wildpret im Jagen erlanget, oder auf Befehl gepirschet und gefangen wird, darüber muß er etwan alle Quartale ein Verzeichniß zur Fürst- lichen Cammer einschicken und specificiren, was davon zur Hof-Küchen gelieffert, ins Saltz geschlagen, verehret, an Deputat oder sonst angewiesen sey. Und zwar ist zugleich zu beschreiben, was iedes von hohen oder nie- dern Wildpret oder Vögeln gewesen, auch wo und von wem es gepirschet oder gefangen, und damit es richtig zu gehe, müssen etlicher Orten die Forst-Knechte, so die Liefferungen zur Hof- Küche thun, von dem bey der Fürstlichen Cam- mer verordneten Forst, oder in dessen Abwesen dem Küchenschreiber Quittung erlangen, und ihm einhändigen, damit er durch dieselbe seine Jahr-Rechnung justificiren möge. Wer hievon mehr Nachricht verlangt, kan des von Seckendorffs Teutschen Fürsten Staat pag. 418. nachschlagen.
§. 36. Es müssen auch die Landes-Herren zu ihren übrigen Forst-Bedienten geschickte,
treue,
F f f f 5
und an welchen Orten ſolche der Herrſchafft gehalten werden, um dieſelben iedesmahl bey der Jagd der Nothdurfft und Befehl nach zu- gebrauchen, die Rechnung, ſo ein Jaͤgermeiſter zu fuͤhren hat, iſt auch nicht zu vergeſſen. Denn, was auf allen Forſten in Waͤldern an allerley Wildpret im Jagen erlanget, oder auf Befehl gepirſchet und gefangen wird, daruͤber muß er etwan alle Quartale ein Verzeichniß zur Fuͤrſt- lichen Cammer einſchicken und ſpecificiren, was davon zur Hof-Kuͤchen gelieffert, ins Saltz geſchlagen, verehret, an Deputat oder ſonſt angewieſen ſey. Und zwar iſt zugleich zu beſchreiben, was iedes von hohen oder nie- dern Wildpret oder Voͤgeln geweſen, auch wo und von wem es gepirſchet oder gefangen, und damit es richtig zu gehe, muͤſſen etlicher Orten die Forſt-Knechte, ſo die Liefferungen zur Hof- Kuͤche thun, von dem bey der Fuͤrſtlichen Cam- mer verordneten Forſt, oder in deſſen Abweſen dem Kuͤchenſchreiber Quittung erlangen, und ihm einhaͤndigen, damit er durch dieſelbe ſeine Jahr-Rechnung juſtificiren moͤge. Wer hievon mehr Nachricht verlangt, kan des von Seckendorffs Teutſchen Fuͤrſten Staat pag. 418. nachſchlagen.
§. 36. Es muͤſſen auch die Landes-Herren zu ihren uͤbrigen Forſt-Bedienten geſchickte,
treue,
F f f f 5
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f1213"n="1193"/><fwplace="top"type="header"><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></fw> und an welchen Orten ſolche der Herrſchafft<lb/>
gehalten werden, um dieſelben iedesmahl bey<lb/>
der Jagd der Nothdurfft und Befehl nach zu-<lb/>
gebrauchen, die Rechnung, ſo ein Jaͤgermeiſter<lb/>
zu fuͤhren hat, iſt auch nicht zu vergeſſen. Denn,<lb/>
was auf allen Forſten in Waͤldern an allerley<lb/>
Wildpret im Jagen erlanget, oder auf Befehl<lb/>
gepirſchet und gefangen wird, daruͤber muß er<lb/>
etwan alle Quartale ein Verzeichniß zur Fuͤrſt-<lb/>
lichen Cammer einſchicken und <hirendition="#aq">ſpecifici</hi>ren,<lb/>
was davon zur Hof-Kuͤchen gelieffert, ins<lb/>
Saltz geſchlagen, verehret, an <hirendition="#aq">Deputat</hi> oder<lb/>ſonſt angewieſen ſey. Und zwar iſt zugleich<lb/>
zu beſchreiben, was iedes von hohen oder nie-<lb/>
dern Wildpret oder Voͤgeln geweſen, auch wo<lb/>
und von wem es gepirſchet oder gefangen, und<lb/>
damit es richtig zu gehe, muͤſſen etlicher Orten<lb/>
die Forſt-Knechte, ſo die Liefferungen zur Hof-<lb/>
Kuͤche thun, von dem bey der Fuͤrſtlichen Cam-<lb/>
mer verordneten Forſt, oder in deſſen Abweſen<lb/>
dem Kuͤchenſchreiber Quittung erlangen, und<lb/>
ihm einhaͤndigen, damit er durch dieſelbe ſeine<lb/>
Jahr-Rechnung <hirendition="#aq">juſtifici</hi>ren moͤge. Wer<lb/>
hievon mehr Nachricht verlangt, kan des von<lb/>
Seckendorffs Teutſchen Fuͤrſten Staat <hirendition="#aq">pag.</hi><lb/>
418. nachſchlagen.</p><lb/><p>§. 36. Es muͤſſen auch die Landes-Herren<lb/>
zu ihren uͤbrigen Forſt-Bedienten geſchickte,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f f f 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">treue,</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[1193/1213]
und an welchen Orten ſolche der Herrſchafft
gehalten werden, um dieſelben iedesmahl bey
der Jagd der Nothdurfft und Befehl nach zu-
gebrauchen, die Rechnung, ſo ein Jaͤgermeiſter
zu fuͤhren hat, iſt auch nicht zu vergeſſen. Denn,
was auf allen Forſten in Waͤldern an allerley
Wildpret im Jagen erlanget, oder auf Befehl
gepirſchet und gefangen wird, daruͤber muß er
etwan alle Quartale ein Verzeichniß zur Fuͤrſt-
lichen Cammer einſchicken und ſpecificiren,
was davon zur Hof-Kuͤchen gelieffert, ins
Saltz geſchlagen, verehret, an Deputat oder
ſonſt angewieſen ſey. Und zwar iſt zugleich
zu beſchreiben, was iedes von hohen oder nie-
dern Wildpret oder Voͤgeln geweſen, auch wo
und von wem es gepirſchet oder gefangen, und
damit es richtig zu gehe, muͤſſen etlicher Orten
die Forſt-Knechte, ſo die Liefferungen zur Hof-
Kuͤche thun, von dem bey der Fuͤrſtlichen Cam-
mer verordneten Forſt, oder in deſſen Abweſen
dem Kuͤchenſchreiber Quittung erlangen, und
ihm einhaͤndigen, damit er durch dieſelbe ſeine
Jahr-Rechnung juſtificiren moͤge. Wer
hievon mehr Nachricht verlangt, kan des von
Seckendorffs Teutſchen Fuͤrſten Staat pag.
418. nachſchlagen.
§. 36. Es muͤſſen auch die Landes-Herren
zu ihren uͤbrigen Forſt-Bedienten geſchickte,
treue,
F f f f 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1213>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.