Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



kleinen Wasser keine Säge-Späne, Schalen,
Kohlen, Gestücke von gebranten Kohlen, u. s. w.
noch mehrers, so zu Verhinderung der Fischerey
und Verschlemmung der Ufer gereicht, geschüttet
werden, bey einer willkührlichen Straffe. Und
da die Obrigkeit solche Straffe einzubringen
saumig seyn würde, sollen sie dieselbe selbst be-
zahlen.

§. 14. Die kleinere Fische verkauffen, denn
das Maß der Fisch-Ordnung ausweiset, werden
nicht allein mit Wegnehmung der Fische, sondern
auch noch dazu mit einer willkührlichen Geld-
Busse mit Recht bestraffet. Das Nacht-Fischen
mit Leuchten, Schaben oder Schiefern, Fließ-
und Treibe-Garn oder Klebe Netzen, und allen
andern Gezeugen muß gantzlich abgeschaffet und
verbothen seyn; Jngleichen auch die Oel-Kuchen,
Lein, Hanff, Rüben, Mahn, und alle andere
Fisch-Köden oder Etzen.

§. 15. Es ist den Unter-Obrigkeiten anzube-
fehlen, daß sie nach Gelegenheit der Umstände
in ihren Gebiethen einen gewissen Tax aller der
Fische, die so wohl nach Pfunden als nach Kan-
nen verkauffet werden, nach Billichkeit machen,
denselben an unterschiedenen Orten öffentlich an-
schlagen, und festiglich darüber halten, ingleichen,
daß der Modell des Fisch-Zeuges und der Fische
in den Stadten auf den Fischmarckten, auf den

Dörf-
G g g g 3



kleinen Waſſer keine Saͤge-Spaͤne, Schalen,
Kohlen, Geſtuͤcke von gebranten Kohlen, u. ſ. w.
noch mehrers, ſo zu Verhinderung der Fiſcherey
und Verſchlemmung der Ufer gereicht, geſchuͤttet
werden, bey einer willkuͤhrlichen Straffe. Und
da die Obrigkeit ſolche Straffe einzubringen
ſaumig ſeyn wuͤrde, ſollen ſie dieſelbe ſelbſt be-
zahlen.

§. 14. Die kleinere Fiſche verkauffen, denn
das Maß der Fiſch-Ordnung ausweiſet, werden
nicht allein mit Wegnehmung der Fiſche, ſondern
auch noch dazu mit einer willkuͤhrlichen Geld-
Buſſe mit Recht beſtraffet. Das Nacht-Fiſchen
mit Leuchten, Schaben oder Schiefern, Fließ-
und Treibe-Garn oder Klebe Netzen, und allen
andern Gezeugen muß gantzlich abgeſchaffet und
verbothen ſeyn; Jngleichen auch die Oel-Kuchen,
Lein, Hanff, Ruͤben, Mahn, und alle andere
Fiſch-Koͤden oder Etzen.

§. 15. Es iſt den Unter-Obrigkeiten anzube-
fehlen, daß ſie nach Gelegenheit der Umſtaͤnde
in ihren Gebiethen einen gewiſſen Tax aller der
Fiſche, die ſo wohl nach Pfunden als nach Kan-
nen verkauffet werden, nach Billichkeit machen,
denſelben an unterſchiedenen Orten oͤffentlich an-
ſchlagen, und feſtiglich daruͤber halten, ingleichen,
daß der Modell des Fiſch-Zeuges und der Fiſche
in den Stadten auf den Fiſchmarckten, auf den

Doͤrf-
G g g g 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1225" n="1205"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> kleinen Wa&#x017F;&#x017F;er keine Sa&#x0364;ge-Spa&#x0364;ne, Schalen,<lb/>
Kohlen, Ge&#x017F;tu&#x0364;cke von gebranten Kohlen, u. &#x017F;. w.<lb/>
noch mehrers, &#x017F;o zu Verhinderung der Fi&#x017F;cherey<lb/>
und Ver&#x017F;chlemmung der Ufer gereicht, ge&#x017F;chu&#x0364;ttet<lb/>
werden, bey einer willku&#x0364;hrlichen Straffe. Und<lb/>
da die Obrigkeit &#x017F;olche Straffe einzubringen<lb/>
&#x017F;aumig &#x017F;eyn wu&#x0364;rde, &#x017F;ollen &#x017F;ie die&#x017F;elbe &#x017F;elb&#x017F;t be-<lb/>
zahlen.</p><lb/>
        <p>§. 14. Die kleinere Fi&#x017F;che verkauffen, denn<lb/>
das Maß der Fi&#x017F;ch-Ordnung auswei&#x017F;et, werden<lb/>
nicht allein mit Wegnehmung der Fi&#x017F;che, &#x017F;ondern<lb/>
auch noch dazu mit einer willku&#x0364;hrlichen Geld-<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;e mit Recht be&#x017F;traffet. Das Nacht-Fi&#x017F;chen<lb/>
mit Leuchten, Schaben oder Schiefern, Fließ-<lb/>
und Treibe-Garn oder Klebe Netzen, und allen<lb/>
andern Gezeugen muß gantzlich abge&#x017F;chaffet und<lb/>
verbothen &#x017F;eyn; Jngleichen auch die Oel-Kuchen,<lb/>
Lein, Hanff, Ru&#x0364;ben, Mahn, und alle andere<lb/>
Fi&#x017F;ch-Ko&#x0364;den oder Etzen.</p><lb/>
        <p>§. 15. Es i&#x017F;t den Unter-Obrigkeiten anzube-<lb/>
fehlen, daß &#x017F;ie nach Gelegenheit der Um&#x017F;ta&#x0364;nde<lb/>
in ihren Gebiethen einen gewi&#x017F;&#x017F;en Tax aller der<lb/>
Fi&#x017F;che, die &#x017F;o wohl nach Pfunden als nach Kan-<lb/>
nen verkauffet werden, nach Billichkeit machen,<lb/>
den&#x017F;elben an unter&#x017F;chiedenen Orten o&#x0364;ffentlich an-<lb/>
&#x017F;chlagen, und fe&#x017F;tiglich daru&#x0364;ber halten, ingleichen,<lb/>
daß der Modell des Fi&#x017F;ch-Zeuges und der Fi&#x017F;che<lb/>
in den Stadten auf den Fi&#x017F;chmarckten, auf den<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g g g 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Do&#x0364;rf-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1205/1225] kleinen Waſſer keine Saͤge-Spaͤne, Schalen, Kohlen, Geſtuͤcke von gebranten Kohlen, u. ſ. w. noch mehrers, ſo zu Verhinderung der Fiſcherey und Verſchlemmung der Ufer gereicht, geſchuͤttet werden, bey einer willkuͤhrlichen Straffe. Und da die Obrigkeit ſolche Straffe einzubringen ſaumig ſeyn wuͤrde, ſollen ſie dieſelbe ſelbſt be- zahlen. §. 14. Die kleinere Fiſche verkauffen, denn das Maß der Fiſch-Ordnung ausweiſet, werden nicht allein mit Wegnehmung der Fiſche, ſondern auch noch dazu mit einer willkuͤhrlichen Geld- Buſſe mit Recht beſtraffet. Das Nacht-Fiſchen mit Leuchten, Schaben oder Schiefern, Fließ- und Treibe-Garn oder Klebe Netzen, und allen andern Gezeugen muß gantzlich abgeſchaffet und verbothen ſeyn; Jngleichen auch die Oel-Kuchen, Lein, Hanff, Ruͤben, Mahn, und alle andere Fiſch-Koͤden oder Etzen. §. 15. Es iſt den Unter-Obrigkeiten anzube- fehlen, daß ſie nach Gelegenheit der Umſtaͤnde in ihren Gebiethen einen gewiſſen Tax aller der Fiſche, die ſo wohl nach Pfunden als nach Kan- nen verkauffet werden, nach Billichkeit machen, denſelben an unterſchiedenen Orten oͤffentlich an- ſchlagen, und feſtiglich daruͤber halten, ingleichen, daß der Modell des Fiſch-Zeuges und der Fiſche in den Stadten auf den Fiſchmarckten, auf den Doͤrf- G g g g 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1225
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1225>, abgerufen am 23.11.2024.