mit Verschweigung ihrer Nahmen ansehnliche Belohnungen, so aus der Denunciaten bereite- stem Vermögen zu nehmen wären, ausgetheilet würden.
§. 24. Bey den Flüssen pflegen insgemein eigene dazu bestellte Floß-Meister zu seyn, die müssen das Holtz zu rechter Zeit, daß es wohl austrucknen kan, an Orten und Enden, da es füglich an das Wasser zu bringen, hauen lassen, den Holtzhauern solches abnehmen, und es an das Wasser schaffen, damit, so bald die Wasser des Frühlings und im Herbst, auch zu Zeiten wohl des Sommers anlauffen, und so starck werden, daß darauf zu flößen möglich, das Holtz einge- worffen, und an die Oerter, wohin es verordnet, geflößet werden könne.
§. 28. Es müssen aber die Floß-Meister die rechte Zeit das Holtz einzuwerffen wohl in Acht nehmen, daß sie das Holtz nicht etwan einwerf- fen lassen, wenn das Wasser gar zu starck, sonst es leicht geschehen kan, daß vorm Rechen das Holtz über einen Hauffen schiesset, und von dem starcken Wasser also angetrieben wird, wodurch der Rechen in Stücken, und das Holtz durch- gehet. Derohalben sobald das Holtz vor dem Rechen ankommt, müssen die Floß-Bedienten selbst möglichste Handreichung thun, und beför- derlich seyn das Holtz aus dem Wasser aus- hauen zu lassen.
§. 26.
mit Verſchweigung ihrer Nahmen anſehnliche Belohnungen, ſo aus der Denunciaten bereite- ſtem Vermoͤgen zu nehmen waͤren, ausgetheilet wuͤrden.
§. 24. Bey den Fluͤſſen pflegen insgemein eigene dazu beſtellte Floß-Meiſter zu ſeyn, die muͤſſen das Holtz zu rechter Zeit, daß es wohl austrucknen kan, an Orten und Enden, da es fuͤglich an das Waſſer zu bringen, hauen laſſen, den Holtzhauern ſolches abnehmen, und es an das Waſſer ſchaffen, damit, ſo bald die Waſſer des Fruͤhlings und im Herbſt, auch zu Zeiten wohl des Sommers anlauffen, und ſo ſtarck werden, daß darauf zu floͤßen moͤglich, das Holtz einge- worffen, und an die Oerter, wohin es verordnet, gefloͤßet werden koͤnne.
§. 28. Es muͤſſen aber die Floß-Meiſter die rechte Zeit das Holtz einzuwerffen wohl in Acht nehmen, daß ſie das Holtz nicht etwan einwerf- fen laſſen, wenn das Waſſer gar zu ſtarck, ſonſt es leicht geſchehen kan, daß vorm Rechen das Holtz uͤber einen Hauffen ſchieſſet, und von dem ſtarcken Waſſer alſo angetrieben wird, wodurch der Rechen in Stuͤcken, und das Holtz durch- gehet. Derohalben ſobald das Holtz vor dem Rechen ankommt, muͤſſen die Floß-Bedienten ſelbſt moͤglichſte Handreichung thun, und befoͤr- derlich ſeyn das Holtz aus dem Waſſer aus- hauen zu laſſen.
§. 26.
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mit Verſchweigung ihrer Nahmen anſehnliche
Belohnungen, ſo aus der Denunciaten bereite-
ſtem Vermoͤgen zu nehmen waͤren, ausgetheilet
wuͤrden.
§. 24. Bey den Fluͤſſen pflegen insgemein
eigene dazu beſtellte Floß-Meiſter zu ſeyn, die
muͤſſen das Holtz zu rechter Zeit, daß es wohl
austrucknen kan, an Orten und Enden, da es
fuͤglich an das Waſſer zu bringen, hauen laſſen,
den Holtzhauern ſolches abnehmen, und es an
das Waſſer ſchaffen, damit, ſo bald die Waſſer
des Fruͤhlings und im Herbſt, auch zu Zeiten wohl
des Sommers anlauffen, und ſo ſtarck werden,
daß darauf zu floͤßen moͤglich, das Holtz einge-
worffen, und an die Oerter, wohin es verordnet,
gefloͤßet werden koͤnne.
§. 28. Es muͤſſen aber die Floß-Meiſter die
rechte Zeit das Holtz einzuwerffen wohl in Acht
nehmen, daß ſie das Holtz nicht etwan einwerf-
fen laſſen, wenn das Waſſer gar zu ſtarck, ſonſt
es leicht geſchehen kan, daß vorm Rechen das
Holtz uͤber einen Hauffen ſchieſſet, und von dem
ſtarcken Waſſer alſo angetrieben wird, wodurch
der Rechen in Stuͤcken, und das Holtz durch-
gehet. Derohalben ſobald das Holtz vor dem
Rechen ankommt, muͤſſen die Floß-Bedienten
ſelbſt moͤglichſte Handreichung thun, und befoͤr-
derlich ſeyn das Holtz aus dem Waſſer aus-
hauen zu laſſen.
§. 26.
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1231>, abgerufen am 23.11.2024.
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