storie der übrigen Schleusen, so in den Bran- denburgischen Ländern erbauet worden, wissen will, kan das erste Capitel der Dissertation des seligen Herrn Strycks, die er de juribus cata- ractarum gehalten, nachlesen.
§. 62. Gleichwie die Landes-Fürsten das Befugniß haben, auf den Brücken von den Rei- senden ein gewisses Brücken-Geld einfordern zu lafsen, also haben sie auch Sorge zu tragen, daß die Brücken in Reparatur und baulichem We- sen erhalten werden. Sonderlich muß man darauf bedacht seyn, daß auf allen Brücken, sie mögen über grosse Flüsse, oder nur über kleine Bäche gehen, barrieren und Lehnen vorgemacht werden, damit den Reisenden bey Nacht-Zei- ten, oder wenn die Pferde etwan scheu wer- den, nicht einig Unglück hierdurch entstehen möge. Da sich auch hin und wieder solche boß- hafftige Leute finden, welche dasjenige, was an Brücken und Dämmen dem Publico zu gut, und zu des Landes Besten gebauet wird, muth- willig ruiniren, ja wohl gar stehlen, und das Holtz darvon schleppen; Als ist männiglich von dem Landes-Fürsten zu warnen, sich vor der- gleichen zu hüten, und diejenigen, die darüber er- tappet werden, sind mit exemplarischer Straf- fe zu belegen.
§. 63. Jn Ansehung der Schiffarth haben
die
ſtorie der uͤbrigen Schleuſen, ſo in den Bran- denburgiſchen Laͤndern erbauet worden, wiſſen will, kan das erſte Capitel der Diſſertation des ſeligen Herrn Strycks, die er de juribus cata- ractarum gehalten, nachleſen.
§. 62. Gleichwie die Landes-Fuͤrſten das Befugniß haben, auf den Bruͤcken von den Rei- ſenden ein gewiſſes Bruͤcken-Geld einfordern zu lafſen, alſo haben ſie auch Sorge zu tragen, daß die Bruͤcken in Reparatur und baulichem We- ſen erhalten werden. Sonderlich muß man darauf bedacht ſeyn, daß auf allen Bruͤcken, ſie moͤgen uͤber groſſe Fluͤſſe, oder nur uͤber kleine Baͤche gehen, barrieren und Lehnen vorgemacht werden, damit den Reiſenden bey Nacht-Zei- ten, oder wenn die Pferde etwan ſcheu wer- den, nicht einig Ungluͤck hierdurch entſtehen moͤge. Da ſich auch hin und wieder ſolche boß- hafftige Leute finden, welche dasjenige, was an Bruͤcken und Daͤmmen dem Publico zu gut, und zu des Landes Beſten gebauet wird, muth- willig ruiniren, ja wohl gar ſtehlen, und das Holtz darvon ſchleppen; Als iſt maͤnniglich von dem Landes-Fuͤrſten zu warnen, ſich vor der- gleichen zu huͤten, und diejenigen, die daruͤber er- tappet werden, ſind mit exemplariſcher Straf- fe zu belegen.
§. 63. Jn Anſehung der Schiffarth haben
die
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ſtorie der uͤbrigen Schleuſen, ſo in den Bran-
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will, kan das erſte Capitel der Diſſertation des
ſeligen Herrn Strycks, die er de juribus cata-
ractarum gehalten, nachleſen.
§. 62. Gleichwie die Landes-Fuͤrſten das
Befugniß haben, auf den Bruͤcken von den Rei-
ſenden ein gewiſſes Bruͤcken-Geld einfordern zu
lafſen, alſo haben ſie auch Sorge zu tragen, daß
die Bruͤcken in Reparatur und baulichem We-
ſen erhalten werden. Sonderlich muß man
darauf bedacht ſeyn, daß auf allen Bruͤcken, ſie
moͤgen uͤber groſſe Fluͤſſe, oder nur uͤber kleine
Baͤche gehen, barrieren und Lehnen vorgemacht
werden, damit den Reiſenden bey Nacht-Zei-
ten, oder wenn die Pferde etwan ſcheu wer-
den, nicht einig Ungluͤck hierdurch entſtehen
moͤge. Da ſich auch hin und wieder ſolche boß-
hafftige Leute finden, welche dasjenige, was an
Bruͤcken und Daͤmmen dem Publico zu gut,
und zu des Landes Beſten gebauet wird, muth-
willig ruiniren, ja wohl gar ſtehlen, und das
Holtz darvon ſchleppen; Als iſt maͤnniglich von
dem Landes-Fuͤrſten zu warnen, ſich vor der-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1247>, abgerufen am 23.11.2024.
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