re mit solchen geistlichen Landstreichern auf die Art, wie mit andern weltlichen zu verfahren, und sie dahin, wo sie herkommen sind, zu verweisen; Jmmittelst aber dahin zu sehen, wie der von vielen klugen Männern mitgetheilte Vorschlag, daß Landes-Herren ihrer Unterthanen Kindern, zumahl von gemeinen Bürgern und Bauren ohne vorherige Prüfung derer Ingeniorum und hierzu erfoderten hinlänglichen Mittel, das Studiren nicht verstatten sollen, zu Wercke ge- richtet, auch arme Studiosi Theologiae in gewissen Scminariis, welche verschiedener Orten teutscher Evangelischer Lande mit guten Nutzen errichtet worden, unterhalten, und zu dem Lehr-Amt gnug- sam praepariret würden, damit sie GOtt in seiner Kirchen rechtschaffene und denen anvertrauten Seelen ersprießliche Dienste thun mögen.
§. 11. Ob wohl an den Orten der Herren Ca- tholicken, zu mahl in Prag und Wien, eine nicht geringe Anzahl armer Studenten sich aufhalten, welche den Leuten das Allmosen mit oder ohne Gesang abfordern, so findet man doch bey uns Evangelischen desto weniger, welche sich sol- cher disreputirlichen Hülffs-Mittel zu Fortsetzung ihrer Studien und nöthigen Sustentation bedienen. Denn da zeigen sich so wohl auf denen Gymna- siis, als auch auf Academien verschiedene Mittel, als das Umsingen in dem Chor oder Cantorey,
die
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re mit ſolchen geiſtlichen Landſtreichern auf die Art, wie mit andern weltlichen zu verfahren, und ſie dahin, wo ſie herkommen ſind, zu verweiſen; Jmmittelſt aber dahin zu ſehen, wie der von vielen klugen Maͤnnern mitgetheilte Vorſchlag, daß Landes-Herren ihrer Unterthanen Kindern, zumahl von gemeinen Buͤrgern und Bauren ohne vorherige Pruͤfung derer Ingeniorum und hierzu erfoderten hinlaͤnglichen Mittel, das Studiren nicht verſtatten ſollen, zu Wercke ge- richtet, auch arme Studioſi Theologiæ in gewiſſen Scminariis, welche verſchiedener Orten teutſcher Evangeliſcher Lande mit guten Nutzen errichtet worden, unterhalten, und zu dem Lehr-Amt gnug- ſam præpariret wuͤrden, damit ſie GOtt in ſeiner Kirchen rechtſchaffene und denen anvertrauten Seelen erſprießliche Dienſte thun moͤgen.
§. 11. Ob wohl an den Orten der Herren Ca- tholicken, zu mahl in Prag und Wien, eine nicht geringe Anzahl armer Studenten ſich aufhalten, welche den Leuten das Allmoſen mit oder ohne Geſang abfordern, ſo findet man doch bey uns Evangeliſchen deſto weniger, welche ſich ſol- cher disreputirlichen Huͤlffs-Mittel zu Fortſetzung ihrer Studien und noͤthigen Suſtentation bedienen. Denn da zeigen ſich ſo wohl auf denen Gymna- ſiis, als auch auf Academien verſchiedene Mittel, als das Umſingen in dem Chor oder Cantorey,
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[1313/1333]
re mit ſolchen geiſtlichen Landſtreichern auf die
Art, wie mit andern weltlichen zu verfahren, und
ſie dahin, wo ſie herkommen ſind, zu verweiſen;
Jmmittelſt aber dahin zu ſehen, wie der von
vielen klugen Maͤnnern mitgetheilte Vorſchlag,
daß Landes-Herren ihrer Unterthanen Kindern,
zumahl von gemeinen Buͤrgern und Bauren
ohne vorherige Pruͤfung derer Ingeniorum und
hierzu erfoderten hinlaͤnglichen Mittel, das
Studiren nicht verſtatten ſollen, zu Wercke ge-
richtet, auch arme Studioſi Theologiæ in gewiſſen
Scminariis, welche verſchiedener Orten teutſcher
Evangeliſcher Lande mit guten Nutzen errichtet
worden, unterhalten, und zu dem Lehr-Amt gnug-
ſam præpariret wuͤrden, damit ſie GOtt in ſeiner
Kirchen rechtſchaffene und denen anvertrauten
Seelen erſprießliche Dienſte thun moͤgen.
§. 11. Ob wohl an den Orten der Herren Ca-
tholicken, zu mahl in Prag und Wien, eine nicht
geringe Anzahl armer Studenten ſich aufhalten,
welche den Leuten das Allmoſen mit oder ohne
Geſang abfordern, ſo findet man doch bey
uns Evangeliſchen deſto weniger, welche ſich ſol-
cher disreputirlichen Huͤlffs-Mittel zu Fortſetzung
ihrer Studien und noͤthigen Suſtentation bedienen.
Denn da zeigen ſich ſo wohl auf denen Gymna-
ſiis, als auch auf Academien verſchiedene Mittel,
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1333>, abgerufen am 23.11.2024.
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