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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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befugt, sich des Fürstenthums anzumaßen, weil
sie nur über die Personen und der Printzen
Privat-Güter verordnet sind, die Fürstenthü-
mer aber darunter nicht mit zu rechnen. Jm
Gegentheil können diese mit Ausschliessung je-
ner über die Personen und ihre Güter keine
Tutel sich anmaßen, weil sie nur der Fürsten-
thümer wegen constituiret sind, und also über
die Sache, nicht aber über die Personen. Da
nun eines iedweden Recht unterschieden, und
ein iedweder in Ansehung der ihm deferirten
Vormundschafft ein Recht hat, so kan es kei-
ner dem andern entziehen.

§. 14. Bey der Tutel der Churfürsten kom-
men in der Aurea Bulla Käysers Caroli IV.
über das gemeine Recht noch zwey speciale
Puncte
vor (1.) in Ansehung der Art und Wei-
se, weil der nächste Agnate oder der die nächste
Hoffnung zur Succession hat, diese Vormund-
schafft administrirt (2.) in Ansehung der Zeit,
daß diese Tutel nicht wie sonst den Römischen
Rechten nach in dem vierzehenden, sondern im
achtzehenden Jahre zu Ende läufft, wie dieses
in dem 7. Tit. der A. B. ausdrücklich verordnet.
Jedoch bezeuget Strauch. Dissert. Exot. 4. n. 2.
daß sich das erstere, daß nemlich diese Tutel
dem nächsten Agnaten zugehöre, in dem König-
reich Böhmen anders verhält, allwo den Rech-

ten



befugt, ſich des Fuͤrſtenthums anzumaßen, weil
ſie nur uͤber die Perſonen und der Printzen
Privat-Guͤter verordnet ſind, die Fuͤrſtenthuͤ-
mer aber darunter nicht mit zu rechnen. Jm
Gegentheil koͤnnen dieſe mit Ausſchlieſſung je-
ner uͤber die Perſonen und ihre Guͤter keine
Tutel ſich anmaßen, weil ſie nur der Fuͤrſten-
thuͤmer wegen conſtituiret ſind, und alſo uͤber
die Sache, nicht aber uͤber die Perſonen. Da
nun eines iedweden Recht unterſchieden, und
ein iedweder in Anſehung der ihm deferirten
Vormundſchafft ein Recht hat, ſo kan es kei-
ner dem andern entziehen.

§. 14. Bey der Tutel der Churfuͤrſten kom-
men in der Aurea Bulla Kaͤyſers Caroli IV.
uͤber das gemeine Recht noch zwey ſpeciale
Puncte
vor (1.) in Anſehung der Art und Wei-
ſe, weil der naͤchſte Agnate oder der die naͤchſte
Hoffnung zur Succeſſion hat, dieſe Vormund-
ſchafft adminiſtrirt (2.) in Anſehung der Zeit,
daß dieſe Tutel nicht wie ſonſt den Roͤmiſchen
Rechten nach in dem vierzehenden, ſondern im
achtzehenden Jahre zu Ende laͤufft, wie dieſes
in dem 7. Tit. der A. B. ausdruͤcklich verordnet.
Jedoch bezeuget Strauch. Diſſert. Exot. 4. n. 2.
daß ſich das erſtere, daß nemlich dieſe Tutel
dem naͤchſten Agnaten zugehoͤre, in dem Koͤnig-
reich Boͤhmen anders verhaͤlt, allwo den Rech-

ten
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[232/0252] befugt, ſich des Fuͤrſtenthums anzumaßen, weil ſie nur uͤber die Perſonen und der Printzen Privat-Guͤter verordnet ſind, die Fuͤrſtenthuͤ- mer aber darunter nicht mit zu rechnen. Jm Gegentheil koͤnnen dieſe mit Ausſchlieſſung je- ner uͤber die Perſonen und ihre Guͤter keine Tutel ſich anmaßen, weil ſie nur der Fuͤrſten- thuͤmer wegen conſtituiret ſind, und alſo uͤber die Sache, nicht aber uͤber die Perſonen. Da nun eines iedweden Recht unterſchieden, und ein iedweder in Anſehung der ihm deferirten Vormundſchafft ein Recht hat, ſo kan es kei- ner dem andern entziehen. §. 14. Bey der Tutel der Churfuͤrſten kom- men in der Aurea Bulla Kaͤyſers Caroli IV. uͤber das gemeine Recht noch zwey ſpeciale Puncte vor (1.) in Anſehung der Art und Wei- ſe, weil der naͤchſte Agnate oder der die naͤchſte Hoffnung zur Succeſſion hat, dieſe Vormund- ſchafft adminiſtrirt (2.) in Anſehung der Zeit, daß dieſe Tutel nicht wie ſonſt den Roͤmiſchen Rechten nach in dem vierzehenden, ſondern im achtzehenden Jahre zu Ende laͤufft, wie dieſes in dem 7. Tit. der A. B. ausdruͤcklich verordnet. Jedoch bezeuget Strauch. Diſſert. Exot. 4. n. 2. daß ſich das erſtere, daß nemlich dieſe Tutel dem naͤchſten Agnaten zugehoͤre, in dem Koͤnig- reich Boͤhmen anders verhaͤlt, allwo den Rech- ten

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/252>, abgerufen am 21.11.2024.