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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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keiten zur Nothdurfft und zum divertissement
an so einem Orte verhanden, desto mehr Reisende
werden angetrieben ihn zu besuchen. Endlich
ist auch von dem Regenten den zum Brunnen
verordneten Medico anzubefehlen, daß er eine
Beschreibung des Brunnens im Druck gebe,
und darinnen die Eigenschafften des Wassers
beschriebe, und wie die Cureu anzustellen, in
welchen Gebrechen er sonderlich nützlich zu ge-
brauchen, und am Ende die Historie aller derje-
nigen Patienten, die sich des Brunnens mit er-
wünschten effecte bedienet, beyfüge, damit er
auch bey den Fremden destomehr bekandt wer-
de. Ein Landes-Fürst muß den Leuten vor
den Gebrauch des Brunnens im geringsten
nichts abfodern; weil der Allerhöchste dieses
Medicament seinem Lande umsonst giebt, und
aus der Erden hervor quellen läst, so ist er auch
schuldig, dasselbe andern Leuten umsonst wie-
derum zu geben, und man hat unterschiedene
Exempel, daß solche Brunnen wenn die Landes-
Herrn von dem Gebrauch des Wassers denen
Patienten etwas abgefodert, hernach gantz und
gar vertrocknet, und versieget. Dieses alles,
was ich von den Gesund-Brunnen gemeldet, ist
mit einiger Veränderung bey discrepanten
Umständen auch auff die warmen Bäder mit zu
appliciren.

§. 23.



keiten zur Nothdurfft und zum divertiſſement
an ſo einem Orte veꝛhanden, deſto mehr Reiſende
werden angetrieben ihn zu beſuchen. Endlich
iſt auch von dem Regenten den zum Brunnen
verordneten Medico anzubefehlen, daß er eine
Beſchreibung des Brunnens im Druck gebe,
und darinnen die Eigenſchafften des Waſſers
beſchriebe, und wie die Cureu anzuſtellen, in
welchen Gebrechen er ſonderlich nuͤtzlich zu ge-
brauchen, und am Ende die Hiſtorie aller derje-
nigen Patienten, die ſich des Brunnens mit er-
wuͤnſchten effecte bedienet, beyfuͤge, damit er
auch bey den Fremden deſtomehr bekandt wer-
de. Ein Landes-Fuͤrſt muß den Leuten vor
den Gebrauch des Brunnens im geringſten
nichts abfodern; weil der Allerhoͤchſte dieſes
Medicament ſeinem Lande umſonſt giebt, und
aus der Erden hervor quellen laͤſt, ſo iſt er auch
ſchuldig, daſſelbe andern Leuten umſonſt wie-
derum zu geben, und man hat unterſchiedene
Exempel, daß ſolche Brunnen wenn die Landes-
Herrn von dem Gebrauch des Waſſers denen
Patienten etwas abgefodert, hernach gantz und
gar vertrocknet, und verſieget. Dieſes alles,
was ich von den Geſund-Brunnen gemeldet, iſt
mit einiger Veraͤnderung bey diſcrepanten
Umſtaͤnden auch auff die warmen Baͤder mit zu
appliciren.

§. 23.
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[768/0788] keiten zur Nothdurfft und zum divertiſſement an ſo einem Orte veꝛhanden, deſto mehr Reiſende werden angetrieben ihn zu beſuchen. Endlich iſt auch von dem Regenten den zum Brunnen verordneten Medico anzubefehlen, daß er eine Beſchreibung des Brunnens im Druck gebe, und darinnen die Eigenſchafften des Waſſers beſchriebe, und wie die Cureu anzuſtellen, in welchen Gebrechen er ſonderlich nuͤtzlich zu ge- brauchen, und am Ende die Hiſtorie aller derje- nigen Patienten, die ſich des Brunnens mit er- wuͤnſchten effecte bedienet, beyfuͤge, damit er auch bey den Fremden deſtomehr bekandt wer- de. Ein Landes-Fuͤrſt muß den Leuten vor den Gebrauch des Brunnens im geringſten nichts abfodern; weil der Allerhoͤchſte dieſes Medicament ſeinem Lande umſonſt giebt, und aus der Erden hervor quellen laͤſt, ſo iſt er auch ſchuldig, daſſelbe andern Leuten umſonſt wie- derum zu geben, und man hat unterſchiedene Exempel, daß ſolche Brunnen wenn die Landes- Herrn von dem Gebrauch des Waſſers denen Patienten etwas abgefodert, hernach gantz und gar vertrocknet, und verſieget. Dieſes alles, was ich von den Geſund-Brunnen gemeldet, iſt mit einiger Veraͤnderung bey diſcrepanten Umſtaͤnden auch auff die warmen Baͤder mit zu appliciren. §. 23.

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/788>, abgerufen am 22.11.2024.