wohl in Acht nehmen, nechst GOtt und dessen Wort die liebe Obrigkeit und deren Schutz vor ihren höchsten Schatz und Kleinod des Landes, wie es an sich selbst ist, halten, ihre Erb-Fälle und Gebührniß treulich und sonder Gefährde und Abgang abstatten, ihnen mit Treue und Gehorsam und allen beheglichen Diensten, ie- der nach seinem Stand und Vermögen, unter- thänig und willig erscheinen, auch in vorfallen- den Nöthen mit erschwinglicher Beysteuer nicht aus Händen gehen, so kan es durch göttliche Gnade und beyderseits Christliches und rühm- liches Bezeugen leicht wieder dahin gedeyen, daß die schwere Steuer- und Schulden-Lasten, dar- innen so viele Länder stecken, mit der Zeit abge- führet, und der alte Stand wieder erlanget werde, da man von so vielen Anlagen und Geld- Rechnungen etwan nicht gewust, sondern die Obrigkeiten bey ihren ordentlichen Einkünff- ten, und die Unterthanen bey Ablegung ihrer Erb-Schuldigkeit beruhen und vergnügt seyn können. Siehe das 8. Regal des III. Capitels des dritten Theils von des Herrn von Secken- dorff teutschen Fürsten-Staat.
§. 9. Was den modum collectandi or- dinarium anbetrifft, so stehen einige Politici in denen Gedancken, es sey vor Regenten und Un- terthanen keiner zuträglicher, als ein wohlein-
gerich-
wohl in Acht nehmen, nechſt GOtt und deſſen Wort die liebe Obrigkeit und deren Schutz vor ihren hoͤchſten Schatz und Kleinod des Landes, wie es an ſich ſelbſt iſt, halten, ihre Erb-Faͤlle und Gebuͤhrniß treulich und ſonder Gefaͤhrde und Abgang abſtatten, ihnen mit Treue und Gehorſam und allen beheglichen Dienſten, ie- der nach ſeinem Stand und Vermoͤgen, unter- thaͤnig und willig erſcheinen, auch in vorfallen- den Noͤthen mit erſchwinglicher Beyſteuer nicht aus Haͤnden gehen, ſo kan es durch goͤttliche Gnade und beyderſeits Chriſtliches und ruͤhm- liches Bezeugen leicht wieder dahin gedeyen, daß die ſchwere Steuer- und Schulden-Laſten, dar- innen ſo viele Laͤnder ſtecken, mit der Zeit abge- fuͤhret, und der alte Stand wieder erlanget werde, da man von ſo vielen Anlagen und Geld- Rechnungen etwan nicht gewuſt, ſondern die Obrigkeiten bey ihren ordentlichen Einkuͤnff- ten, und die Unterthanen bey Ablegung ihrer Erb-Schuldigkeit beruhen und vergnuͤgt ſeyn koͤnnen. Siehe das 8. Regal des III. Capitels des dritten Theils von des Herrn von Secken- dorff teutſchen Fuͤrſten-Staat.
§. 9. Was den modum collectandi or- dinarium anbetrifft, ſo ſtehen einige Politici in denen Gedancken, es ſey vor Regenten und Un- terthanen keiner zutraͤglicher, als ein wohlein-
gerich-
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wohl in Acht nehmen, nechſt GOtt und deſſen
Wort die liebe Obrigkeit und deren Schutz vor
ihren hoͤchſten Schatz und Kleinod des Landes,
wie es an ſich ſelbſt iſt, halten, ihre Erb-Faͤlle
und Gebuͤhrniß treulich und ſonder Gefaͤhrde
und Abgang abſtatten, ihnen mit Treue und
Gehorſam und allen beheglichen Dienſten, ie-
der nach ſeinem Stand und Vermoͤgen, unter-
thaͤnig und willig erſcheinen, auch in vorfallen-
den Noͤthen mit erſchwinglicher Beyſteuer nicht
aus Haͤnden gehen, ſo kan es durch goͤttliche
Gnade und beyderſeits Chriſtliches und ruͤhm-
liches Bezeugen leicht wieder dahin gedeyen, daß
die ſchwere Steuer- und Schulden-Laſten, dar-
innen ſo viele Laͤnder ſtecken, mit der Zeit abge-
fuͤhret, und der alte Stand wieder erlanget
werde, da man von ſo vielen Anlagen und Geld-
Rechnungen etwan nicht gewuſt, ſondern die
Obrigkeiten bey ihren ordentlichen Einkuͤnff-
ten, und die Unterthanen bey Ablegung ihrer
Erb-Schuldigkeit beruhen und vergnuͤgt ſeyn
koͤnnen. Siehe das 8. Regal des III. Capitels
des dritten Theils von des Herrn von Secken-
dorff teutſchen Fuͤrſten-Staat.
§. 9. Was den modum collectandi or-
dinarium anbetrifft, ſo ſtehen einige Politici in
denen Gedancken, es ſey vor Regenten und Un-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/888>, abgerufen am 26.11.2024.
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