Fracht- und andere Wägen, wie die auch im- mer Nahmen haben, auf das durch das Post- Horn gegebene Zeichen ausweichen, und darf sich niemand denselben bey hoher Strafe wider- setzen. Wenn aber ordinaire und Extra- Posten, einander begegnen, so haben die ordi- nairen den Vorzug, und müssen die Extra-Po- sten diesen ausweichen. Es müsten aber sämt- liche Postilions, wenn sie dieser Freyheit theil- hafftig seyn wollen, so viel die ordinaire Posten betrifft, mit dem Landes-Fürstlichen Wappen- Schild samt Livree und Post-Horn versehen seyn. Diejenigen, so sich freventlicher Weise des Post-Horns bedienen, werden so fort mit harter Strafe angesehen. Die Postmeister müssen schuldig seyn, um zu rechter Zeit ihre cursus zu observiren, sich genungsam mit Pfer- den zu versorgen. Die Passagier dürfen nicht mehr bey sich führen, als einen Cofre, Mandel- sack, oder wie es sonst zu nennen ist, der ihnen wenn er nicht über 30. biß 40. Pfund schwer ist, frey passiret wird; Das übrige was drüber, müssen sie dem ordiniren Post-Taxe gemäß be- zahlen. Die Post-Bedienten werden erstlich befehliget, die ihnen zur Abfertigung ange- schriebenen Stunden richtig inne zu halten, und dieselben praecise zu expediren. Denen Reisenden muß die Stunde, wenn sie sich zur
Post
Fracht- und andere Waͤgen, wie die auch im- mer Nahmen haben, auf das durch das Poſt- Horn gegebene Zeichen ausweichen, und darf ſich niemand denſelben bey hoher Strafe wider- ſetzen. Wenn aber ordinaire und Extra- Poſten, einander begegnen, ſo haben die ordi- nairen den Vorzug, und muͤſſen die Extra-Po- ſten dieſen ausweichen. Es muͤſten aber ſaͤmt- liche Poſtilions, wenn ſie dieſer Freyheit theil- hafftig ſeyn wollen, ſo viel die ordinaire Poſten betrifft, mit dem Landes-Fuͤrſtlichen Wappen- Schild ſamt Livrée und Poſt-Horn verſehen ſeyn. Diejenigen, ſo ſich freventlicher Weiſe des Poſt-Horns bedienen, werden ſo fort mit harter Strafe angeſehen. Die Poſtmeiſter muͤſſen ſchuldig ſeyn, um zu rechter Zeit ihre curſus zu obſerviren, ſich genungſam mit Pfer- den zu verſorgen. Die Paſſagier duͤrfen nicht mehr bey ſich fuͤhren, als einen Cofre, Mandel- ſack, oder wie es ſonſt zu nennen iſt, der ihnen wenn er nicht uͤber 30. biß 40. Pfund ſchwer iſt, frey paſſiret wird; Das uͤbrige was druͤber, muͤſſen ſie dem ordiniren Poſt-Taxe gemaͤß be- zahlen. Die Poſt-Bedienten werden erſtlich befehliget, die ihnen zur Abfertigung ange- ſchriebenen Stunden richtig inne zu halten, und dieſelben præciſe zu expediren. Denen Reiſenden muß die Stunde, wenn ſie ſich zur
Poſt
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Fracht- und andere Waͤgen, wie die auch im-
mer Nahmen haben, auf das durch das Poſt-
Horn gegebene Zeichen ausweichen, und darf
ſich niemand denſelben bey hoher Strafe wider-
ſetzen. Wenn aber ordinaire und Extra-
Poſten, einander begegnen, ſo haben die ordi-
nairen den Vorzug, und muͤſſen die Extra-Po-
ſten dieſen ausweichen. Es muͤſten aber ſaͤmt-
liche Poſtilions, wenn ſie dieſer Freyheit theil-
hafftig ſeyn wollen, ſo viel die ordinaire Poſten
betrifft, mit dem Landes-Fuͤrſtlichen Wappen-
Schild ſamt Livrée und Poſt-Horn verſehen
ſeyn. Diejenigen, ſo ſich freventlicher Weiſe
des Poſt-Horns bedienen, werden ſo fort mit
harter Strafe angeſehen. Die Poſtmeiſter
muͤſſen ſchuldig ſeyn, um zu rechter Zeit ihre
curſus zu obſerviren, ſich genungſam mit Pfer-
den zu verſorgen. Die Paſſagier duͤrfen nicht
mehr bey ſich fuͤhren, als einen Cofre, Mandel-
ſack, oder wie es ſonſt zu nennen iſt, der ihnen
wenn er nicht uͤber 30. biß 40. Pfund ſchwer iſt,
frey paſſiret wird; Das uͤbrige was druͤber,
muͤſſen ſie dem ordiniren Poſt-Taxe gemaͤß be-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 925. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/945>, abgerufen am 22.11.2024.
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