Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.an einem einigen Zeen rührten/ sondern zwischen Endlich aber/ da er einmal Odem holete/ sahen Mitten in diesem Walfisch war auch land vnd Diß Erdreich war vmbgriffen in der weit/ bey von
an einem einigen Zeen ruͤhrten/ ſondern zwiſchen Endlich aber/ da er einmal Odem holete/ ſahen Mitten in dieſem Walfiſch war auch land vnd Diß Erdreich war vmbgriffen in der weit/ bey von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="94"/> an einem einigen Zeen ruͤhrten/ ſondern zwiſchen<lb/> denſelben das Schiff zierlich hinein fiel. Da wir<lb/> hinein kamen/ wars in der erſt gar finſter/ das wir<lb/> nichts ſehen kunten.</p><lb/> <p>Endlich aber/ da er einmal Odem holete/ ſahen<lb/> wir/ das ein groſſer hoher breiter Wallfiſch war/ da<lb/> eine Stadt hette inne ſtehen koͤnnen/ da zehen tau-<lb/> ſent Leut inne wohnen moͤchten. Vber das lagen in<lb/> dem Walfiſch allenthalben herumb/ ein hauffen<lb/> kleine Fiſch/ vnd andere kleine Thier/ als wenn ſie<lb/> zerſchnitten weren/ auch Schiffſiegel/ Ancker/<lb/> Menſchenbein vnd Schiff wahren.</p><lb/> <p>Mitten in dieſem Walfiſch war auch land vnd<lb/> etliche huͤgel/ vieleicht/ wie ich gleube/ von dem<lb/> ſchleim/ ſo er manchmahl mit in den Leib geſogen/<lb/> zuſamen geſatzt. Aus dieſes grunde war ein gan-<lb/> tzer Wald gewachſen von allerley arth Beumen/<lb/> auch mancherley Kohlkraut vnd gewechs/ das al-<lb/> les wie ein wolgebawet Land anzuſehen war.</p><lb/> <p>Diß Erdreich war vmbgriffen in der weit/ bey<lb/> die <supplied>a</supplied>cht Teutſche meil weges. Man ſahe auch da<lb/> allerley Meervogel/ als Seemieben vnd Eißvogel/<lb/> die auff den Beumen deſſelben Waldes niſteten.<lb/> Da fiengen wir hefftig an zu Weinen/ doch troͤſtet<lb/> ich meine Geſellen. Vnd nach dem wir etliche ſtuͤ-<lb/> tzen vnter das Schiff geſetzt hatten/ ſchlugen wir<lb/> ſelber Fewer an/ vnd bereiteten/ ſo gut wir koͤnten/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0104]
an einem einigen Zeen ruͤhrten/ ſondern zwiſchen
denſelben das Schiff zierlich hinein fiel. Da wir
hinein kamen/ wars in der erſt gar finſter/ das wir
nichts ſehen kunten.
Endlich aber/ da er einmal Odem holete/ ſahen
wir/ das ein groſſer hoher breiter Wallfiſch war/ da
eine Stadt hette inne ſtehen koͤnnen/ da zehen tau-
ſent Leut inne wohnen moͤchten. Vber das lagen in
dem Walfiſch allenthalben herumb/ ein hauffen
kleine Fiſch/ vnd andere kleine Thier/ als wenn ſie
zerſchnitten weren/ auch Schiffſiegel/ Ancker/
Menſchenbein vnd Schiff wahren.
Mitten in dieſem Walfiſch war auch land vnd
etliche huͤgel/ vieleicht/ wie ich gleube/ von dem
ſchleim/ ſo er manchmahl mit in den Leib geſogen/
zuſamen geſatzt. Aus dieſes grunde war ein gan-
tzer Wald gewachſen von allerley arth Beumen/
auch mancherley Kohlkraut vnd gewechs/ das al-
les wie ein wolgebawet Land anzuſehen war.
Diß Erdreich war vmbgriffen in der weit/ bey
die acht Teutſche meil weges. Man ſahe auch da
allerley Meervogel/ als Seemieben vnd Eißvogel/
die auff den Beumen deſſelben Waldes niſteten.
Da fiengen wir hefftig an zu Weinen/ doch troͤſtet
ich meine Geſellen. Vnd nach dem wir etliche ſtuͤ-
tzen vnter das Schiff geſetzt hatten/ ſchlugen wir
ſelber Fewer an/ vnd bereiteten/ ſo gut wir koͤnten/
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