Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.eileten sie vns nach/ nahmen vnser drey Gesellen vnd
eileten ſie vns nach/ nahmen vnſer drey Geſellen vnd
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0158" n="148"/> eileten ſie vns nach/ nahmen vnſer drey Geſellen<lb/> gefangen. Wir andern aber lieffen nach dem Schiff<lb/> eilend zu/ ruͤſteten vns von ſtund an alle miteinan-<lb/> der zum ſtreit. Denn es vns nit billich ſein dauch-<lb/> te/ das wir vnſer Geſellen Blut vngerochen lieſſen/<lb/> vnd vberfielen dieſe Ochſen Koͤpffe oder <hi rendition="#aq">Bucepha-<lb/> los,</hi> in dem ſie vnſer armen mitgeſellen todte Leich-<lb/> nam vnter ſich theileten/ vñ jtzt freſſen wolten. Ver-<lb/> ſchreckten vnd verjagten ſie alſo alle miteinander/<lb/> ſchlugen vber Funfftzig zu Tod/ vnd nach dem wir j-<lb/> rer zwey lebendig bekommen/ zoͤgen wir mit jhnen<lb/> zu ruͤck nach vnſerm Schiff zu. Dieweil wir aber<lb/> keinen Prouiant vnd <hi rendition="#aq">victualien</hi> daſelbſt fundē/ oder<lb/> bekommen moͤchten/ ſahen etliche aus vnſerm mittel<lb/> fuͤr Ratſam an/ man ſolt die beiden gefangē ſchlach-<lb/> ten. Welches ich doch nicht zugeben wolte/ ſondern<lb/> band ſie/ vnd verwahret ſie/ bis die Legaten von den<lb/><hi rendition="#aq">Bucephalern</hi> kehmen/ ſie wieder holeten/ Ran-<lb/> zauneten/ vnd los machten. Denn wir vernahmen<lb/> jhre Demuth vnd bitt aus dem jammerlichen ge-<lb/> pler/ geſchrey vnd wincken/ ſo ſie jmmer trieben. Fuͤr<lb/> Ranzaun Geldt aber ward gegeben ein hauffen Ke-<lb/> ſe/ gedoͤrte Fiſch/ darzu Zwiebeln vnd vier Hirſchen/<lb/> deren ein jeglicher nicht mehr den drey Fuͤſſe hat-<lb/> te. Alſo/ das am hindertheil zwey Fuͤſſe/ die fordern<lb/> aber beyde in einē zuſamen gewachſen waren. Dar-<lb/> auff wir den jhnen die gefangenen folgen lieſſen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0158]
eileten ſie vns nach/ nahmen vnſer drey Geſellen
gefangen. Wir andern aber lieffen nach dem Schiff
eilend zu/ ruͤſteten vns von ſtund an alle miteinan-
der zum ſtreit. Denn es vns nit billich ſein dauch-
te/ das wir vnſer Geſellen Blut vngerochen lieſſen/
vnd vberfielen dieſe Ochſen Koͤpffe oder Bucepha-
los, in dem ſie vnſer armen mitgeſellen todte Leich-
nam vnter ſich theileten/ vñ jtzt freſſen wolten. Ver-
ſchreckten vnd verjagten ſie alſo alle miteinander/
ſchlugen vber Funfftzig zu Tod/ vnd nach dem wir j-
rer zwey lebendig bekommen/ zoͤgen wir mit jhnen
zu ruͤck nach vnſerm Schiff zu. Dieweil wir aber
keinen Prouiant vnd victualien daſelbſt fundē/ oder
bekommen moͤchten/ ſahen etliche aus vnſerm mittel
fuͤr Ratſam an/ man ſolt die beiden gefangē ſchlach-
ten. Welches ich doch nicht zugeben wolte/ ſondern
band ſie/ vnd verwahret ſie/ bis die Legaten von den
Bucephalern kehmen/ ſie wieder holeten/ Ran-
zauneten/ vnd los machten. Denn wir vernahmen
jhre Demuth vnd bitt aus dem jammerlichen ge-
pler/ geſchrey vnd wincken/ ſo ſie jmmer trieben. Fuͤr
Ranzaun Geldt aber ward gegeben ein hauffen Ke-
ſe/ gedoͤrte Fiſch/ darzu Zwiebeln vnd vier Hirſchen/
deren ein jeglicher nicht mehr den drey Fuͤſſe hat-
te. Alſo/ das am hindertheil zwey Fuͤſſe/ die fordern
aber beyde in einē zuſamen gewachſen waren. Dar-
auff wir den jhnen die gefangenen folgen lieſſen/
vnd
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |