Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Gott gab vns essen vnd trincken/ vnnd jhr habt vns Darnach ober drey tage/ legte sich der Wind/ Eines tages sahen sie von ferne eine Jnsel als ren/
Gott gab vns eſſen vnd trincken/ vnnd jhr habt vns Darnach ober drey tage/ legte ſich der Wind/ Eines tages ſahen ſie von ferne eine Jnſel als ren/
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Gott gab vns eſſen vnd trincken/ vnnd jhr habt vns
groß vngelegenheit damit gemacht/ darumb das jr
mir kein gehoͤr geben woltet. Nemet von dieſen Fi-
ſchen ſo viel wir gnug haben/ biß auff den Gruͤnen
Donnerſtag/ auch nemet ſo viel von dem Waſſer
vnd Wurtzeln. Daß thaten ſie/ vnd fuhren vort
an gen Mitternacht.
Darnach ober drey tage/ legte ſich der Wind/
vnd die Bruͤder vnterſtunden ſich zu Rudern. Deñ
daß Meer war ſo ſtill/ als obs gefroren were. Da
ſprach S. Brandanus zu ſeinen Bruͤdern: Nemet
die Ruder ein/ vnd laſt daß Schiff treiben/ wo es
der Allmechtige Gott hinſchicken wil/ vnnd trieben
alſo 20. tage. Darnach kriegen ſie guten Wind/ vom
Abend gegen den Morgen/ vnd aſſen je vber den
dritten tag.
Eines tages ſahen ſie von ferne eine Jnſel als
ein Wolcken/ da ſagt S. Brandanus: Kinder/ ken-
net jhr die Jnſel wol? Sie ſagten nein: Er ſagt:
Daß iſt die Jnſel/ da wir vorm Jahr waren/ auff
den Gruͤnen Donnerſtag/ da wohnet vnſer from-
mer Schaffner. Da fingen ſie an zu Rudern. Da
ſagt er: Kinder/ machet euch nicht vergebliche muͤ-
he vnd erbeit: Jſt Gott nicht vnſers Schiffes
Gleitsman? Er wird vnſern weg richten/ wie er
wil. Da begegnete jhnen der Mann/ vnd brachte
ſie wieder in den Hafen/ da ſie außgefahren wa-
ren/
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