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Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.

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ehe denn sie vntergehe/ drey freuden sprünge. Nach den wor-
ten des 19. Psalms. Exultauit vt Gigas ad currendum vi-
am.
Die Sonne springet auff/ wie ein Held zu lauffen jhren
wegk. Darauff lauffen beyde Alten vnd Jungen/ des Morgen-
des früe für der Sonnen Auff gang/ vnd des Abends spet für
der Sonnen Vntergang/ mit grossen hauffen ins Feld hinaus/
vnd sehen zu/ wie die Sonne tantzet.

Wann sie nun dieselben so lang angesehen haben/ das jh-
nen Blaw vnd Braun/ Liecht vnd Finsterniß für die Augen
kompt/ so rüffet einer hie/ der ander dort. Jtzund thate sie den
ersten. Da bald den andern. Vnd denn den dritten sprungk.
Wer nun sagen wolte/ er hette es nicht gesehen/ den würde
man für blind/ oder für einen Gotteslesterer halten.

Es schreibet aber Eusebius lib 5. cap 23. Das im Jahr
Christin 98. eine grosse vneinigkeit vnter den Christen entstan-
deu sey/ von dem tage/ darauff man das Osterfest halten sol-
te Denn die Christen in Asia hielten die Ostern auff den 14.
tag/ des Jüdischen ersten Monats. Wie zuuor gesagt ist. Be-
rieffen sich auff Gottes ordnung im alten Testament/ vnnd
das Johannes der Euangelist selbest die Ostern also gehalten
hette.

Jm gegentheil wolte der Bapst zu Rom domals Victor ge-
nant/ die in A Egypten vnd Palaestina, vnd andere die es mit
jhme hielten/ man solte zwar mit der Osterfeyer den 14. tag/
des ersten Monden erwarten/ aber die Ostern nicht eben auff
dem tage halten/ sondern auff dem Sontag/ der zwischen den
14 vnd 21. tag desselben Monden einfallen würde. Dauon
sind diese verß:

Post Martis nonas, vbi sit noua Luna requiras:
Bis septem numerato dies, vt Pasca sequatur.

Nach dem siebenden tag im Mertz/
Such den newen Mohn vnterwerts.
Von

ehe denn ſie vntergehe/ drey freuden ſpruͤnge. Nach den wor-
ten des 19. Pſalms. Exultauit vt Gigas ad currendum vi-
am.
Die Sonne ſpringet auff/ wie ein Held zu lauffen jhren
wegk. Darauff lauffen beyde Alten vnd Jungen/ des Morgen-
des fruͤe fuͤr der Sonnen Auff gang/ vnd des Abends ſpet fuͤr
der Sonnen Vntergang/ mit groſſen hauffen ins Feld hinaus/
vnd ſehen zu/ wie die Sonne tantzet.

Wann ſie nun dieſelben ſo lang angeſehen haben/ das jh-
nen Blaw vnd Braun/ Liecht vnd Finſterniß fuͤr die Augen
kompt/ ſo ruͤffet einer hie/ der ander dort. Jtzund thate ſie den
erſten. Da bald den andern. Vnd denn den dritten ſprungk.
Wer nun ſagen wolte/ er hette es nicht geſehen/ den wuͤrde
man fuͤr blind/ oder fuͤr einen Gottesleſterer halten.

Es ſchreibet aber Euſebius lib 5. cap 23. Das im Jahr
Chriſtin 98. eine groſſe vneinigkeit vnter den Chriſten entſtan-
deu ſey/ von dem tage/ darauff man das Oſterfeſt halten ſol-
te Denn die Chriſten in Aſia hielten die Oſtern auff den 14.
tag/ des Juͤdiſchen erſten Monats. Wie zuuor geſagt iſt. Be-
rieffen ſich auff Gottes ordnung im alten Teſtament/ vnnd
das Johannes der Euangeliſt ſelbeſt die Oſtern alſo gehalten
hette.

Jm gegentheil wolte der Bapſt zu Rom domals Victor ge-
nant/ die in A Egypten vnd Palæſtina, vnd andere die es mit
jhme hielten/ man ſolte zwar mit der Oſterfeyer den 14. tag/
des erſten Monden erwarten/ aber die Oſtern nicht eben auff
dem tage halten/ ſondern auff dem Sontag/ der zwiſchen den
14 vnd 21. tag deſſelben Monden einfallen wuͤrde. Dauon
ſind dieſe verß:

Poſt Martis nonas, vbi ſit noua Luna requiras:
Bis ſeptem numerato dies, vt Paſca ſequatur.

Nach dem ſiebenden tag im Mertz/
Such den newen Mohn vnterwerts.
Von
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[220/0230] ehe denn ſie vntergehe/ drey freuden ſpruͤnge. Nach den wor- ten des 19. Pſalms. Exultauit vt Gigas ad currendum vi- am. Die Sonne ſpringet auff/ wie ein Held zu lauffen jhren wegk. Darauff lauffen beyde Alten vnd Jungen/ des Morgen- des fruͤe fuͤr der Sonnen Auff gang/ vnd des Abends ſpet fuͤr der Sonnen Vntergang/ mit groſſen hauffen ins Feld hinaus/ vnd ſehen zu/ wie die Sonne tantzet. Wann ſie nun dieſelben ſo lang angeſehen haben/ das jh- nen Blaw vnd Braun/ Liecht vnd Finſterniß fuͤr die Augen kompt/ ſo ruͤffet einer hie/ der ander dort. Jtzund thate ſie den erſten. Da bald den andern. Vnd denn den dritten ſprungk. Wer nun ſagen wolte/ er hette es nicht geſehen/ den wuͤrde man fuͤr blind/ oder fuͤr einen Gottesleſterer halten. Es ſchreibet aber Euſebius lib 5. cap 23. Das im Jahr Chriſtin 98. eine groſſe vneinigkeit vnter den Chriſten entſtan- deu ſey/ von dem tage/ darauff man das Oſterfeſt halten ſol- te Denn die Chriſten in Aſia hielten die Oſtern auff den 14. tag/ des Juͤdiſchen erſten Monats. Wie zuuor geſagt iſt. Be- rieffen ſich auff Gottes ordnung im alten Teſtament/ vnnd das Johannes der Euangeliſt ſelbeſt die Oſtern alſo gehalten hette. Jm gegentheil wolte der Bapſt zu Rom domals Victor ge- nant/ die in A Egypten vnd Palæſtina, vnd andere die es mit jhme hielten/ man ſolte zwar mit der Oſterfeyer den 14. tag/ des erſten Monden erwarten/ aber die Oſtern nicht eben auff dem tage halten/ ſondern auff dem Sontag/ der zwiſchen den 14 vnd 21. tag deſſelben Monden einfallen wuͤrde. Dauon ſind dieſe verß: Poſt Martis nonas, vbi ſit noua Luna requiras: Bis ſeptem numerato dies, vt Paſca ſequatur. Nach dem ſiebenden tag im Mertz/ Such den newen Mohn vnterwerts. Von

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Zitationshilfe: Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rollenhagen_reysen_1603/230>, abgerufen am 26.11.2024.