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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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forderung. Und schweigend fuhren wir weiter. Ich überließ mich ganz den Windungen des Wassers. Keine Richtung war mehr zu erkennen. Auf dem Grunde und zwischen den Stämmen dichte Finsterniß, nur oben in den Wipfeln spielte das Mondlicht. Da erblickte ich seitwärts in der Entfernung einen Schimmer. Ein Kanal führte in gerader Linie rechts ab zu einem größeren Wasserbecken, auf dem der volle Mondschein lag. Der Kanal war so eng und seicht, daß ich den Kahn nur mit Mühe zwischen dem hohen Schilf hindurcharbeitete.

Noch hatten wir die lichte Stelle nicht erreicht, als wir lachende, jauchzende Kinderstimmen und lebhaftes Geplätscher im Wasser vernahmen. Wir kommen an ein Ziel! dachte ich, und strengte meine Arme an. Aber noch ehe ich den Ort des lebendigen Geräusches erreicht hatte, erblickte ich, aufrecht stehend und über das Schilf hinaus sehend, ein so überraschendes Bild, daß ich die Ruderstange sinken ließ.

Was giebt's? rief Victor, indem er sich erhob. Ich hieß ihn schweigen und deutete nach dem Wasser. Sein lautes Ha! des Erstaunens wurde von dem Geräusch im Wasser und den hellen Kinderstimmen übertäubt. Ich beschwor ihn, ruhig zu sein und das reizende Bild nicht zu stören. So zwängte ich den Kahn bis in den Schilfkranz des Wasserbeckens, und von Dunkel und Röhricht versteckt, beobachteten wir die lieblichste Scene eines Elfenmärchens.

forderung. Und schweigend fuhren wir weiter. Ich überließ mich ganz den Windungen des Wassers. Keine Richtung war mehr zu erkennen. Auf dem Grunde und zwischen den Stämmen dichte Finsterniß, nur oben in den Wipfeln spielte das Mondlicht. Da erblickte ich seitwärts in der Entfernung einen Schimmer. Ein Kanal führte in gerader Linie rechts ab zu einem größeren Wasserbecken, auf dem der volle Mondschein lag. Der Kanal war so eng und seicht, daß ich den Kahn nur mit Mühe zwischen dem hohen Schilf hindurcharbeitete.

Noch hatten wir die lichte Stelle nicht erreicht, als wir lachende, jauchzende Kinderstimmen und lebhaftes Geplätscher im Wasser vernahmen. Wir kommen an ein Ziel! dachte ich, und strengte meine Arme an. Aber noch ehe ich den Ort des lebendigen Geräusches erreicht hatte, erblickte ich, aufrecht stehend und über das Schilf hinaus sehend, ein so überraschendes Bild, daß ich die Ruderstange sinken ließ.

Was giebt's? rief Victor, indem er sich erhob. Ich hieß ihn schweigen und deutete nach dem Wasser. Sein lautes Ha! des Erstaunens wurde von dem Geräusch im Wasser und den hellen Kinderstimmen übertäubt. Ich beschwor ihn, ruhig zu sein und das reizende Bild nicht zu stören. So zwängte ich den Kahn bis in den Schilfkranz des Wasserbeckens, und von Dunkel und Röhricht versteckt, beobachteten wir die lieblichste Scene eines Elfenmärchens.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/21>, abgerufen am 21.11.2024.