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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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einem wunderbar schönen Bilde zusammen. Und dazu tönte Glockenklang und der Chorgesang der Kinder mit ihrem Lehrer.

Ich hatte Franz sogleich erkannt und ließ auf ihn zusteuern. Die Begrüßung war herzlich, aber kurz, denn er befand sich in seiner Amtsthätigkeit. Nachdem er mir gesagt, daß er mich schon erwartet habe und mein Freund ihm gleich willkommen sei, wandte er sich flüsternd näher zu meinem Ohr. Um Alles in der Welt! rief er, wie kommt ihr zu diesem Kahnführer? Macht, daß ihr von ihm loskommt, oder fahrt an unserem Zuge vorüber. Er ist der Gemeinde ein Aergerniß! Auf Wiedersehn nach der Kirche!

Seine Befremdung konnte mir, nach dem, was ich selbst zu Nacht von Sardok's Umgebung gesehen, nicht auffallend sein. Aber von ihm loszukommen, war jetzt nicht möglich. Ich befahl dem Kosacken daher, in einiger Entfernung an dem Zuge vorüberzufahren, denn verbergen konnten wir uns eben so wenig. Victor, der mein Vorhaben nicht begriff, widersprach heftig, mußte sich jedoch meiner Anordnung fügen. Wir hatten den Vortheil, so den Zug um so besser übersehen zu können, leider aber bemerkte ich, daß Franzens Aussage gegründet sei, denn wir waren der Gegenstand beobachtender und, wie es schien, mißbilligender Blicke.

Schon hatten wir die letzten Kähne erreicht, als sich noch ein kleinerer Zug dem großen anschloß. Es war eine zusammengehörige Gesellschaft, ein Taufzug.

einem wunderbar schönen Bilde zusammen. Und dazu tönte Glockenklang und der Chorgesang der Kinder mit ihrem Lehrer.

Ich hatte Franz sogleich erkannt und ließ auf ihn zusteuern. Die Begrüßung war herzlich, aber kurz, denn er befand sich in seiner Amtsthätigkeit. Nachdem er mir gesagt, daß er mich schon erwartet habe und mein Freund ihm gleich willkommen sei, wandte er sich flüsternd näher zu meinem Ohr. Um Alles in der Welt! rief er, wie kommt ihr zu diesem Kahnführer? Macht, daß ihr von ihm loskommt, oder fahrt an unserem Zuge vorüber. Er ist der Gemeinde ein Aergerniß! Auf Wiedersehn nach der Kirche!

Seine Befremdung konnte mir, nach dem, was ich selbst zu Nacht von Sardok's Umgebung gesehen, nicht auffallend sein. Aber von ihm loszukommen, war jetzt nicht möglich. Ich befahl dem Kosacken daher, in einiger Entfernung an dem Zuge vorüberzufahren, denn verbergen konnten wir uns eben so wenig. Victor, der mein Vorhaben nicht begriff, widersprach heftig, mußte sich jedoch meiner Anordnung fügen. Wir hatten den Vortheil, so den Zug um so besser übersehen zu können, leider aber bemerkte ich, daß Franzens Aussage gegründet sei, denn wir waren der Gegenstand beobachtender und, wie es schien, mißbilligender Blicke.

Schon hatten wir die letzten Kähne erreicht, als sich noch ein kleinerer Zug dem großen anschloß. Es war eine zusammengehörige Gesellschaft, ein Taufzug.

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[0037] einem wunderbar schönen Bilde zusammen. Und dazu tönte Glockenklang und der Chorgesang der Kinder mit ihrem Lehrer. Ich hatte Franz sogleich erkannt und ließ auf ihn zusteuern. Die Begrüßung war herzlich, aber kurz, denn er befand sich in seiner Amtsthätigkeit. Nachdem er mir gesagt, daß er mich schon erwartet habe und mein Freund ihm gleich willkommen sei, wandte er sich flüsternd näher zu meinem Ohr. Um Alles in der Welt! rief er, wie kommt ihr zu diesem Kahnführer? Macht, daß ihr von ihm loskommt, oder fahrt an unserem Zuge vorüber. Er ist der Gemeinde ein Aergerniß! Auf Wiedersehn nach der Kirche! Seine Befremdung konnte mir, nach dem, was ich selbst zu Nacht von Sardok's Umgebung gesehen, nicht auffallend sein. Aber von ihm loszukommen, war jetzt nicht möglich. Ich befahl dem Kosacken daher, in einiger Entfernung an dem Zuge vorüberzufahren, denn verbergen konnten wir uns eben so wenig. Victor, der mein Vorhaben nicht begriff, widersprach heftig, mußte sich jedoch meiner Anordnung fügen. Wir hatten den Vortheil, so den Zug um so besser übersehen zu können, leider aber bemerkte ich, daß Franzens Aussage gegründet sei, denn wir waren der Gegenstand beobachtender und, wie es schien, mißbilligender Blicke. Schon hatten wir die letzten Kähne erreicht, als sich noch ein kleinerer Zug dem großen anschloß. Es war eine zusammengehörige Gesellschaft, ein Taufzug.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/37>, abgerufen am 21.11.2024.