Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.N001 N001 [footnote-continued reference] N001 burg gelangen, aber nicht wieder zurückkehren können. Man konnte N002 also auf diese Weise nicht allein keine Waaren aus Petersburg und N003 dem Auslande nach dem Innern bringen, der Transport musste auch N004 mit jedem Jahre theurer werden, da die Barken, welche in Petersburg N005 bei der jedesmaligen Ankunft verkauft werden, für einen jeden neuen N006 Transport in dem Innern von Russland neu gezimmert werden muss- N007 ten, und deshalb bei der vergrösserten Nachfrage und dem seltener N008 werdenden Baumaterial stets im Preise stiegen. [footnote-continued reference] N001 Deshalb wurde unter dem Kaiser Alexander in den Jahren 1802 - N002 11 noch eine andere Wasserverbindung der Wolga mit der Newa N003 durch den 175 Werste langen Tischwinschen Kanal hergestellt, durch N004 welche die Tischwinka, ein Nebenfluss des Säss, der sich nur 10 Werst N005 östlich vom Wolchow in den Ladoga-See ergiesst, mit der Waltschina N006 in Zusammenhang gebracht ist, welche nach ihrem Durchfluss durch N007 den Sominskischen See, Somina genannt, durch den Gorium und den N008 Tschagodasch mit der Mologa zusammenhängt, die bei der Stadt Mo- N009 loga sich in die Wolga ergiesst. Diese Wasserverbindung hat vor N010 der erstern den Vorzug, dass die Schiffe aus der Wolga in die Newa N011 gehen und wieder dahin zurückkehren können; da sie aber nur für N012 kleine Schiffe möglich ist, so wurde in den Jahren 1814 - 1820 noch N013 eine dritte Wasserverbindung hergestellt, welche aus der Wolga über N014 den Onega-See in die Newa geht. Diese Verbindung ist durch den N015 97 Werste langen Marienkanal bewirkt, welcher die Wytegra, einen N016 Zufluss des Onega-Sees, mit der Kowscha verbindet, die sich in den N017 See Beloje ergiesst. Da nun der Onega-See einerseits durch den N018 Swir mit dem Ladoga-See und der Newa zusammenhängt, aus dem N019 See Beloje aber die Scheksna heraustritt, die bei Ribinsk etwas unter- N020 halb von Mologa in die Wolga fällt, so ist auf diese Weise durch N021 den Marienkanal auch die Newa und Wolga verbunden. [footnote-continued reference] N001
Diese dritte Wasserverbindung ist seitdem die wichtigste gewor- N002 den, da sie mit dem Vorzug der zweiten, hin und zurück benutzt N003 werden zu können, noch den Vortheil verbindet, für Fahrzeuge aller N004 Art und Grösse schiffbar zu sein. Ausführlichere Nachrichten über N005 diese drei Wasserverbindungen der Wolga mit der Newa findet man N006 in den Russischen Miscellen von G. Engelhardt Th. 2, S. 3, aus N007 welchen die obigen Nachrichten entlehnt sind. N001 N001 [footnote-continued reference] N001 burg gelangen, aber nicht wieder zurückkehren können. Man konnte N002 also auf diese Weise nicht allein keine Waaren aus Petersburg und N003 dem Auslande nach dem Innern bringen, der Transport musste auch N004 mit jedem Jahre theurer werden, da die Barken, welche in Petersburg N005 bei der jedesmaligen Ankunft verkauft werden, für einen jeden neuen N006 Transport in dem Innern von Russland neu gezimmert werden muss- N007 ten, und deshalb bei der vergrösserten Nachfrage und dem seltener N008 werdenden Baumaterial stets im Preise stiegen. [footnote-continued reference] N001 Deshalb wurde unter dem Kaiser Alexander in den Jahren 1802 - N002 11 noch eine andere Wasserverbindung der Wolga mit der Newa N003 durch den 175 Werste langen Tischwinschen Kanal hergestellt, durch N004 welche die Tischwinka, ein Nebenfluss des Säss, der sich nur 10 Werst N005 östlich vom Wolchow in den Ladoga-See ergiesst, mit der Waltschina N006 in Zusammenhang gebracht ist, welche nach ihrem Durchfluss durch N007 den Sominskischen See, Somina genannt, durch den Gorium und den N008 Tschagodasch mit der Mologa zusammenhängt, die bei der Stadt Mo- N009 loga sich in die Wolga ergiesst. Diese Wasserverbindung hat vor N010 der erstern den Vorzug, dass die Schiffe aus der Wolga in die Newa N011 gehen und wieder dahin zurückkehren können; da sie aber nur für N012 kleine Schiffe möglich ist, so wurde in den Jahren 1814 - 1820 noch N013 eine dritte Wasserverbindung hergestellt, welche aus der Wolga über N014 den Onega-See in die Newa geht. Diese Verbindung ist durch den N015 97 Werste langen Marienkanal bewirkt, welcher die Wytegra, einen N016 Zufluss des Onega-Sees, mit der Kowscha verbindet, die sich in den N017 See Beloje ergiesst. Da nun der Onega-See einerseits durch den N018 Swir mit dem Ladoga-See und der Newa zusammenhängt, aus dem N019 See Beloje aber die Scheksna heraustritt, die bei Ribinsk etwas unter- N020 halb von Mologa in die Wolga fällt, so ist auf diese Weise durch N021 den Marienkanal auch die Newa und Wolga verbunden. [footnote-continued reference] N001
Diese dritte Wasserverbindung ist seitdem die wichtigste gewor- N002 den, da sie mit dem Vorzug der zweiten, hin und zurück benutzt N003 werden zu können, noch den Vortheil verbindet, für Fahrzeuge aller N004 Art und Grösse schiffbar zu sein. Ausführlichere Nachrichten über N005 diese drei Wasserverbindungen der Wolga mit der Newa findet man N006 in den Russischen Miscellen von G. Engelhardt Th. 2, S. 3, aus N007 welchen die obigen Nachrichten entlehnt sind. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0103" xml:id="img_0103" n="69"/> <p><lb n="N001"/> den Ort erst in der Nacht und reisten daher gleich <lb n="N002"/> weiter, ohne von der sonst sehr merkwürdigen Art <lb n="N003"/> der Beschiffung dieses Kanals nähere Kenntniss zu <lb n="N004"/> nehmen.</p> <p><lb n="N001"/> Der Weg folgt nun von Wüschni-Wolotschok dem <lb n="N002"/> Laufe der Twerza bis zu ihrer Einmündung in die</p> <note place="foot" n="[footnote-continued reference]"><lb n="N001"/> burg gelangen, aber nicht wieder zurückkehren können. Man konnte <lb n="N002"/> also auf diese Weise nicht allein keine Waaren aus Petersburg und <lb n="N003"/> dem Auslande nach dem Innern bringen, der Transport musste auch <lb n="N004"/> mit jedem Jahre theurer werden, da die Barken, welche in Petersburg <lb n="N005"/> bei der jedesmaligen Ankunft verkauft werden, für einen jeden neuen <lb n="N006"/> Transport in dem Innern von Russland neu gezimmert werden muss- <lb n="N007"/> ten, und deshalb bei der vergrösserten Nachfrage und dem seltener <lb n="N008"/> werdenden Baumaterial stets im Preise stiegen.</note> <note place="foot" n="[footnote-continued reference]"><lb n="N001"/> Deshalb wurde unter dem Kaiser Alexander in den Jahren 1802 - <lb n="N002"/> 11 noch eine andere Wasserverbindung der Wolga mit der Newa <lb n="N003"/> durch den 175 Werste langen Tischwinschen Kanal hergestellt, durch <lb n="N004"/> welche die Tischwinka, ein Nebenfluss des Säss, der sich nur 10 Werst <lb n="N005"/> östlich vom Wolchow in den Ladoga-See ergiesst, mit der Waltschina <lb n="N006"/> in Zusammenhang gebracht ist, welche nach ihrem Durchfluss durch <lb n="N007"/> den Sominskischen See, Somina genannt, durch den Gorium und den <lb n="N008"/> Tschagodasch mit der Mologa zusammenhängt, die bei der Stadt Mo- <lb n="N009"/> loga sich in die Wolga ergiesst. Diese Wasserverbindung hat vor <lb n="N010"/> der erstern den Vorzug, dass die Schiffe aus der Wolga in die Newa <lb n="N011"/> gehen und wieder dahin zurückkehren können; da sie aber nur für <lb n="N012"/> kleine Schiffe möglich ist, so wurde in den Jahren 1814 - 1820 noch <lb n="N013"/> eine dritte Wasserverbindung hergestellt, welche aus der Wolga über <lb n="N014"/> den Onega-See in die Newa geht. Diese Verbindung ist durch den <lb n="N015"/> 97 Werste langen Marienkanal bewirkt, welcher die Wytegra, einen <lb n="N016"/> Zufluss des Onega-Sees, mit der Kowscha verbindet, die sich in den <lb n="N017"/> See Beloje ergiesst. Da nun der Onega-See einerseits durch den <lb n="N018"/> Swir mit dem Ladoga-See und der Newa zusammenhängt, aus dem <lb n="N019"/> See Beloje aber die Scheksna heraustritt, die bei Ribinsk etwas unter- <lb n="N020"/> halb von Mologa in die Wolga fällt, so ist auf diese Weise durch <lb n="N021"/> den Marienkanal auch die Newa und Wolga verbunden.</note> <note place="foot" n="[footnote-continued reference]"><lb n="N001"/> Diese dritte Wasserverbindung ist seitdem die wichtigste gewor- <lb n="N002"/> den, da sie mit dem Vorzug der zweiten, hin und zurück benutzt <lb n="N003"/> werden zu können, noch den Vortheil verbindet, für Fahrzeuge aller <lb n="N004"/> Art und Grösse schiffbar zu sein. Ausführlichere Nachrichten über <lb n="N005"/> diese drei Wasserverbindungen der Wolga mit der Newa findet man <lb n="N006"/> in den Russischen Miscellen von G. Engelhardt Th. 2, S. 3, aus <lb n="N007"/> welchen die obigen Nachrichten entlehnt sind.</note> </div> </body> </text> </TEI> [69/0103]
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den Ort erst in der Nacht und reisten daher gleich N002
weiter, ohne von der sonst sehr merkwürdigen Art N003
der Beschiffung dieses Kanals nähere Kenntniss zu N004
nehmen.
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Der Weg folgt nun von Wüschni-Wolotschok dem N002
Laufe der Twerza bis zu ihrer Einmündung in die
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burg gelangen, aber nicht wieder zurückkehren können. Man konnte N002
also auf diese Weise nicht allein keine Waaren aus Petersburg und N003
dem Auslande nach dem Innern bringen, der Transport musste auch N004
mit jedem Jahre theurer werden, da die Barken, welche in Petersburg N005
bei der jedesmaligen Ankunft verkauft werden, für einen jeden neuen N006
Transport in dem Innern von Russland neu gezimmert werden muss- N007
ten, und deshalb bei der vergrösserten Nachfrage und dem seltener N008
werdenden Baumaterial stets im Preise stiegen.
[footnote-continued reference] N001
Deshalb wurde unter dem Kaiser Alexander in den Jahren 1802 - N002
11 noch eine andere Wasserverbindung der Wolga mit der Newa N003
durch den 175 Werste langen Tischwinschen Kanal hergestellt, durch N004
welche die Tischwinka, ein Nebenfluss des Säss, der sich nur 10 Werst N005
östlich vom Wolchow in den Ladoga-See ergiesst, mit der Waltschina N006
in Zusammenhang gebracht ist, welche nach ihrem Durchfluss durch N007
den Sominskischen See, Somina genannt, durch den Gorium und den N008
Tschagodasch mit der Mologa zusammenhängt, die bei der Stadt Mo- N009
loga sich in die Wolga ergiesst. Diese Wasserverbindung hat vor N010
der erstern den Vorzug, dass die Schiffe aus der Wolga in die Newa N011
gehen und wieder dahin zurückkehren können; da sie aber nur für N012
kleine Schiffe möglich ist, so wurde in den Jahren 1814 - 1820 noch N013
eine dritte Wasserverbindung hergestellt, welche aus der Wolga über N014
den Onega-See in die Newa geht. Diese Verbindung ist durch den N015
97 Werste langen Marienkanal bewirkt, welcher die Wytegra, einen N016
Zufluss des Onega-Sees, mit der Kowscha verbindet, die sich in den N017
See Beloje ergiesst. Da nun der Onega-See einerseits durch den N018
Swir mit dem Ladoga-See und der Newa zusammenhängt, aus dem N019
See Beloje aber die Scheksna heraustritt, die bei Ribinsk etwas unter- N020
halb von Mologa in die Wolga fällt, so ist auf diese Weise durch N021
den Marienkanal auch die Newa und Wolga verbunden.
[footnote-continued reference] N001
Diese dritte Wasserverbindung ist seitdem die wichtigste gewor- N002
den, da sie mit dem Vorzug der zweiten, hin und zurück benutzt N003
werden zu können, noch den Vortheil verbindet, für Fahrzeuge aller N004
Art und Grösse schiffbar zu sein. Ausführlichere Nachrichten über N005
diese drei Wasserverbindungen der Wolga mit der Newa findet man N006
in den Russischen Miscellen von G. Engelhardt Th. 2, S. 3, aus N007
welchen die obigen Nachrichten entlehnt sind.
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Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
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