Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.N001 N001 [footnote reference] N001 1) Dass sich die Quarzgänge von Beresowsk zuweilen auskeilen, N002 wird sowohl von Pallas (*) und Hermann (**), als auch in neu- N003 ster Zeit von Tschaikowski (***) angeführt, obwohl diese Behaup- N004 tung mit dem, was man an andern Orten über das Verhalten der N005 Erzgänge beobachtet hat, in Widerspruch steht. Sollten die Gänge N006 von denen man anführt, dass sie sich auskeilen, sich nicht vielleicht N007 nur verdrückt haben? Da sie in diesem Fall wahrscheinlich nicht mehr N008 hinreichend Gold enthalten haben, um die Arbeit auf ihnen zu loh- N009 nen, so ist man vielleicht aus diesem Grunde genöthigt gewesen, die [footnote reference] N001 (*) Reise, Th. II, S.164. [footnote reference] N001 (**) Mineralog. Beschreibung des Uralischen Geb., Bd. II, S. 119. [footnote reference] N001
(***) Gornoi Journal, Jahrgang 1830, Quartal II, S. 297. N001 N001 [footnote reference] N001 1) Dass sich die Quarzgänge von Beresowsk zuweilen auskeilen, N002 wird sowohl von Pallas (*) und Hermann (**), als auch in neu- N003 ster Zeit von Tschaikowski (***) angeführt, obwohl diese Behaup- N004 tung mit dem, was man an andern Orten über das Verhalten der N005 Erzgänge beobachtet hat, in Widerspruch steht. Sollten die Gänge N006 von denen man anführt, dass sie sich auskeilen, sich nicht vielleicht N007 nur verdrückt haben? Da sie in diesem Fall wahrscheinlich nicht mehr N008 hinreichend Gold enthalten haben, um die Arbeit auf ihnen zu loh- N009 nen, so ist man vielleicht aus diesem Grunde genöthigt gewesen, die [footnote reference] N001 (*) Reise, Th. II, S.164. [footnote reference] N001 (**) Mineralog. Beschreibung des Uralischen Geb., Bd. II, S. 119. [footnote reference] N001
(***) Gornoi Journal, Jahrgang 1830, Quartal II, S. 297. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0250" xml:id="img_0250" n="216"/> <p><lb n="N001"/> Auffallend ist es immer, dass sich das Vitriolbleierz <lb n="N002"/> auf den Beresowschen Gruben so äusserst selten fin- <lb n="N003"/> det, da dasselbe doch durch blosse Oxydation des <lb n="N004"/> Bleiglanzes entsteht. —</p> <p><lb n="N001"/> Die goldhaltigen Quarzgänge, auf welchen die <lb n="N002"/> angeführten Mineralien brechen, kommen in grosser <lb n="N003"/> Anzahl vor und durchsetzen die Granitgänge der Quere <lb n="N004"/> nach, indem sie alle in untereinander ziemlich paralle- <lb n="N005"/> len Richtungen von O. nach W. streichen. Sie stehen <lb n="N006"/> entweder ganz saiger, wie die Granitgänge, oder fal- <lb n="N007"/> len unter einem sehr steilen Winkel von 60 bis 80º <lb n="N008"/> nach N., und haben eine verschiedene im Allgemeinen <lb n="N009"/> aber sehr geringe Mächtigkeit von einem Zoll und <lb n="N010"/> weniger bis von 2 bis 3 Fussen. Ihre Erstreckung <lb n="N011"/> dem Streichen nach hängt in der Regel von der Mäch- <lb n="N012"/> tigkeit des Granites ab, in welchem sie aufsetzen, und an <lb n="N013"/> dessen Ende sie meistens abschneiden: nur einige we- <lb n="N014"/> nige Gänge auf der Preobraschenskischen und Klju- <lb n="N015"/> tschewskischen Grube machen davon eine Ausnahme, <lb n="N016"/> indem sie auch in das Nebengestein fortsetzen, und <lb n="N017"/> im Streichen auf eine Länge von 50 und mehr Lach- <lb n="N018"/> tern bekannt sind. Einige dieser Quarzgänge sollen sich <lb n="N019"/> schon in einer Teufe von 7 bis 10 Lachtern auskeilen, <lb n="N020"/> andere sollen in dieser Teufe erst anfangen, und noch <lb n="N021"/> andere von der Oberfläche bis zu einer unbekannten <lb n="N022"/> Teufe fortsetzen1). Sie setzen alle in keiner grossen</p> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 1) Dass sich die Quarzgänge von Beresowsk zuweilen auskeilen, <lb n="N002"/> wird sowohl von Pallas (*) und Hermann (**), als auch in neu- <lb n="N003"/> ster Zeit von Tschaikowski (***) angeführt, obwohl diese Behaup- <lb n="N004"/> tung mit dem, was man an andern Orten über das Verhalten der <lb n="N005"/> Erzgänge beobachtet hat, in Widerspruch steht. Sollten die Gänge <lb n="N006"/> von denen man anführt, dass sie sich auskeilen, sich nicht vielleicht <lb n="N007"/> nur verdrückt haben? Da sie in diesem Fall wahrscheinlich nicht mehr <lb n="N008"/> hinreichend Gold enthalten haben, um die Arbeit auf ihnen zu loh- <lb n="N009"/> nen, so ist man vielleicht aus diesem Grunde genöthigt gewesen, die</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> (*) Reise, Th. II, S.164.</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> (**) Mineralog. Beschreibung des Uralischen Geb., Bd. II, S. 119.</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> (***) Gornoi Journal, Jahrgang 1830, Quartal II, S. 297.</note> </div> </body> </text> </TEI> [216/0250]
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Auffallend ist es immer, dass sich das Vitriolbleierz N002
auf den Beresowschen Gruben so äusserst selten fin- N003
det, da dasselbe doch durch blosse Oxydation des N004
Bleiglanzes entsteht. —
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Die goldhaltigen Quarzgänge, auf welchen die N002
angeführten Mineralien brechen, kommen in grosser N003
Anzahl vor und durchsetzen die Granitgänge der Quere N004
nach, indem sie alle in untereinander ziemlich paralle- N005
len Richtungen von O. nach W. streichen. Sie stehen N006
entweder ganz saiger, wie die Granitgänge, oder fal- N007
len unter einem sehr steilen Winkel von 60 bis 80º N008
nach N., und haben eine verschiedene im Allgemeinen N009
aber sehr geringe Mächtigkeit von einem Zoll und N010
weniger bis von 2 bis 3 Fussen. Ihre Erstreckung N011
dem Streichen nach hängt in der Regel von der Mäch- N012
tigkeit des Granites ab, in welchem sie aufsetzen, und an N013
dessen Ende sie meistens abschneiden: nur einige we- N014
nige Gänge auf der Preobraschenskischen und Klju- N015
tschewskischen Grube machen davon eine Ausnahme, N016
indem sie auch in das Nebengestein fortsetzen, und N017
im Streichen auf eine Länge von 50 und mehr Lach- N018
tern bekannt sind. Einige dieser Quarzgänge sollen sich N019
schon in einer Teufe von 7 bis 10 Lachtern auskeilen, N020
andere sollen in dieser Teufe erst anfangen, und noch N021
andere von der Oberfläche bis zu einer unbekannten N022
Teufe fortsetzen1). Sie setzen alle in keiner grossen
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1) Dass sich die Quarzgänge von Beresowsk zuweilen auskeilen, N002
wird sowohl von Pallas (*) und Hermann (**), als auch in neu- N003
ster Zeit von Tschaikowski (***) angeführt, obwohl diese Behaup- N004
tung mit dem, was man an andern Orten über das Verhalten der N005
Erzgänge beobachtet hat, in Widerspruch steht. Sollten die Gänge N006
von denen man anführt, dass sie sich auskeilen, sich nicht vielleicht N007
nur verdrückt haben? Da sie in diesem Fall wahrscheinlich nicht mehr N008
hinreichend Gold enthalten haben, um die Arbeit auf ihnen zu loh- N009
nen, so ist man vielleicht aus diesem Grunde genöthigt gewesen, die
[footnote reference] N001
(*) Reise, Th. II, S.164.
[footnote reference] N001
(**) Mineralog. Beschreibung des Uralischen Geb., Bd. II, S. 119.
[footnote reference] N001
(***) Gornoi Journal, Jahrgang 1830, Quartal II, S. 297.
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