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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Entfernung voneinander auf; die Entfernung zwischen N002
ihnen beträgt oft kaum einen halben Fuss, meistentheils N003
aber mehrere Fuss, zuweilen auch 4 bis 5 Lachter. N004
Hermann erwähnt jedoch einer Strecke im Schachte N005
No 35, wo man im Jahre 1784 in einer Länge von N006
10 Lachtern 22 Quarzgänge überfahren hatte.

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Wo die Quarzgänge im Granite streichen, schnei- N002
den sie an dem Nebengestein scharf ab; diess scheint N003
aber, so weit man aus Handstücken urtheilen kann, N004
weniger da der Fall zu sein, wo die Quarzgänge in N005
dem Listwänit fortsetzen, indem ich mehrere Stücke N006
beobachtet habe, wo der Bitterspath des Listwänites N007
mit dem in dem Gangquarze zusammenhängt, und in N008
diesem ganz deutlich fortsetzt. In der Nähe des Gang- N009
quarzes ist, wie schon angeführt, der Granit mehr oder N010
weniger zersetzt, und die Eisenkieshexaeder finden N011
sich hier in ganz besonderer Menge und Grösse. Sie N012
sind überall, wo sie in den geringen Teufen, die alle N013
Beresowschen Gruben bis jetzt noch haben, vorkom- N014
men, stets in Eisenoxydhydrat umgeändert, aber nach N015
Hermann, gleich dem Eisenkies der Quarzgänge gold- N016
haltig, und directe Versuche, die von mir darüber an- N017
gestellt worden sind, haben mir auch ihren Goldgehalt N018
bestätigt 1). Dieser Umstand sowohl, als auch ihre N019
Anhäufung neben den Quarzgängen zeigt, dass sie mit

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Arbeit auf ihnen einzustellen, und hat nun mehr angenommen, dass N002
sich die Gänge auskeilen, als man diese Erscheinung wirklich beob- N003
achtet hätte. Vielleicht möchten aber die Gänge, die erst in einer N004
gewissen Teufe anfangen, sich nach oben auskeilende Trümmer von N005
andern grössern Gängen sein, mit denen sie in grösserer Teufe zu- N006
sammenhängen. Ebenso verdiente auch noch untersucht zu werden, N007
ob die Gänge, welche in den schiefrigen Gebirgsarten fortsetzen, von N008
anderer Beschaffenheit sind, als die, von denen man anführt, dass sie N009
am Ende des Granites abschneiden.
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1) Mehrere kleine Krystalle auf die oben angegebene Weise auf N002
Gold untersucht, hinterliessen beim Abschlämmen des Eisenoxyds ganz N003
deutliche Flitter von Gold, dennoch ist aber wohl die Menge dessel- N004
ben zu gering, um darauf bei dem Abbau Rücksicht zu nehmen.

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Entfernung voneinander auf; die Entfernung zwischen N002
ihnen beträgt oft kaum einen halben Fuss, meistentheils N003
aber mehrere Fuss, zuweilen auch 4 bis 5 Lachter. N004
Hermann erwähnt jedoch einer Strecke im Schachte N005
No 35, wo man im Jahre 1784 in einer Länge von N006
10 Lachtern 22 Quarzgänge überfahren hatte.

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Wo die Quarzgänge im Granite streichen, schnei- N002
den sie an dem Nebengestein scharf ab; diess scheint N003
aber, so weit man aus Handstücken urtheilen kann, N004
weniger da der Fall zu sein, wo die Quarzgänge in N005
dem Listwänit fortsetzen, indem ich mehrere Stücke N006
beobachtet habe, wo der Bitterspath des Listwänites N007
mit dem in dem Gangquarze zusammenhängt, und in N008
diesem ganz deutlich fortsetzt. In der Nähe des Gang- N009
quarzes ist, wie schon angeführt, der Granit mehr oder N010
weniger zersetzt, und die Eisenkieshexaëder finden N011
sich hier in ganz besonderer Menge und Grösse. Sie N012
sind überall, wo sie in den geringen Teufen, die alle N013
Beresowschen Gruben bis jetzt noch haben, vorkom- N014
men, stets in Eisenoxydhydrat umgeändert, aber nach N015
Hermann, gleich dem Eisenkies der Quarzgänge gold- N016
haltig, und directe Versuche, die von mir darüber an- N017
gestellt worden sind, haben mir auch ihren Goldgehalt N018
bestätigt 1). Dieser Umstand sowohl, als auch ihre N019
Anhäufung neben den Quarzgängen zeigt, dass sie mit

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Arbeit auf ihnen einzustellen, und hat nun mehr angenommen, dass N002
sich die Gänge auskeilen, als man diese Erscheinung wirklich beob- N003
achtet hätte. Vielleicht möchten aber die Gänge, die erst in einer N004
gewissen Teufe anfangen, sich nach oben auskeilende Trümmer von N005
andern grössern Gängen sein, mit denen sie in grösserer Teufe zu- N006
sammenhängen. Ebenso verdiente auch noch untersucht zu werden, N007
ob die Gänge, welche in den schiefrigen Gebirgsarten fortsetzen, von N008
anderer Beschaffenheit sind, als die, von denen man anführt, dass sie N009
am Ende des Granites abschneiden.
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1) Mehrere kleine Krystalle auf die oben angegebene Weise auf N002
Gold untersucht, hinterliessen beim Abschlämmen des Eisenoxyds ganz N003
deutliche Flitter von Gold, dennoch ist aber wohl die Menge dessel- N004
ben zu gering, um darauf bei dem Abbau Rücksicht zu nehmen.
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[217/0251] N001 Entfernung voneinander auf; die Entfernung zwischen N002 ihnen beträgt oft kaum einen halben Fuss, meistentheils N003 aber mehrere Fuss, zuweilen auch 4 bis 5 Lachter. N004 Hermann erwähnt jedoch einer Strecke im Schachte N005 No 35, wo man im Jahre 1784 in einer Länge von N006 10 Lachtern 22 Quarzgänge überfahren hatte. N001 Wo die Quarzgänge im Granite streichen, schnei- N002 den sie an dem Nebengestein scharf ab; diess scheint N003 aber, so weit man aus Handstücken urtheilen kann, N004 weniger da der Fall zu sein, wo die Quarzgänge in N005 dem Listwänit fortsetzen, indem ich mehrere Stücke N006 beobachtet habe, wo der Bitterspath des Listwänites N007 mit dem in dem Gangquarze zusammenhängt, und in N008 diesem ganz deutlich fortsetzt. In der Nähe des Gang- N009 quarzes ist, wie schon angeführt, der Granit mehr oder N010 weniger zersetzt, und die Eisenkieshexaëder finden N011 sich hier in ganz besonderer Menge und Grösse. Sie N012 sind überall, wo sie in den geringen Teufen, die alle N013 Beresowschen Gruben bis jetzt noch haben, vorkom- N014 men, stets in Eisenoxydhydrat umgeändert, aber nach N015 Hermann, gleich dem Eisenkies der Quarzgänge gold- N016 haltig, und directe Versuche, die von mir darüber an- N017 gestellt worden sind, haben mir auch ihren Goldgehalt N018 bestätigt 1). Dieser Umstand sowohl, als auch ihre N019 Anhäufung neben den Quarzgängen zeigt, dass sie mit [footnote-continued reference] [footnote reference] [footnote-continued reference] N001 Arbeit auf ihnen einzustellen, und hat nun mehr angenommen, dass N002 sich die Gänge auskeilen, als man diese Erscheinung wirklich beob- N003 achtet hätte. Vielleicht möchten aber die Gänge, die erst in einer N004 gewissen Teufe anfangen, sich nach oben auskeilende Trümmer von N005 andern grössern Gängen sein, mit denen sie in grösserer Teufe zu- N006 sammenhängen. Ebenso verdiente auch noch untersucht zu werden, N007 ob die Gänge, welche in den schiefrigen Gebirgsarten fortsetzen, von N008 anderer Beschaffenheit sind, als die, von denen man anführt, dass sie N009 am Ende des Granites abschneiden. [footnote reference] N001 1) Mehrere kleine Krystalle auf die oben angegebene Weise auf N002 Gold untersucht, hinterliessen beim Abschlämmen des Eisenoxyds ganz N003 deutliche Flitter von Gold, dennoch ist aber wohl die Menge dessel- N004 ben zu gering, um darauf bei dem Abbau Rücksicht zu nehmen.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/251>, abgerufen am 22.11.2024.