Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Abänderungen des Diorits vom Ural vorkommen. Nach N002
diesem Diorite folgte ein Talkschiefer von grün- N003
lichgrauer Farbe, der sehr dünnschiefrig war, einzelne N004
Quarzkörner eingemengt enthielt, und nun bis Nischne- N005
Tagilsk anhielt 1).

N001
Hiernach besteht also der Wasserscheider zwi- N002
schen der Neiwa und dem Tagil auf dem Wege von N003
Newjansk nach Nischne-Tagilsk aus Chloritschiefer, N004
Talkschiefer und Serpentin, in welchen Gebirgsarten N005
Massen von Diorit und Augitporphyr vorkommen. Die N006
Gebirgsarten sind also dieselben die wir auch in dem N007
obern Bergzuge zwischen Newjansk und Werchnei- N008
winsk kennen gelernt hatten, wo sich aber ausser- N009
dem noch Thonschiefer und Hornblendschiefer mit La- N010
gern körnigen Kalksteins fanden. Das Streichen der N011
schiefrigen Gebirgsarten geht in dem ganzen Zuge N012
nach NNW., die Richtung der Flüsse dagegen nach N013
NNO., daher die Thäler der Neiwa und des Tagil N014
keine Längenthäler sondern Querthäler sind. --

N001
Nischne-Tagilsk so wie der ganze dazu ge- N002
hörige ungefähr 8000 Quadratwerste grosse District, N003
ist ein Besitzthum der Demidowschen Familie. Ihr N004
Vorfahr Nikita Demidoff, ein einfacher Schmid der N005
Gewehrfabrik in Tula, erhielt im Jahr 1702 den da- N006
mals entdeckten Magnetberg, so wie die nicht lange N007
vorher angelegte Eisenhütte Newjansk von Peter N008
dem Grossen zum Geschenk, und wurde dadurch der N009
Gründer von Nischne-Tagilsk, das er im Jahr 1725 N010
anlegte, so wie noch eine Menge anderer Werke in N011
der Gegend. Sein Sohn der Staatsrath Akimfitsch

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) In der Eversmannschen Sammlung finden sich ähnliche Ge- N002
birgsarten aus dieser Gegend, doch kommt darin ausserdem noch ein N003
granitähnliches Gemenge vor, welches aus weissem undurchsichtigen N004
Albit, graulichweissem Quarz, lauchgrünem chloritähnlichen Glimmer, N005
und schwärzlichgrüner Hornblende besteht, und ersteren Gemengtheil N006
in grösster, letzteren in geringster Menge enthält. Es findet sich N007
nach der Etiquette 23 Werste südlich von Tagilsk, und ist wahr- N008
scheinlich nur eine Abänderung des oben beschriebenen Diorites.

N001
Abänderungen des Diorits vom Ural vorkommen. Nach N002
diesem Diorite folgte ein Talkschiefer von grün- N003
lichgrauer Farbe, der sehr dünnschiefrig war, einzelne N004
Quarzkörner eingemengt enthielt, und nun bis Nischne- N005
Tagilsk anhielt 1).

N001
Hiernach besteht also der Wasserscheider zwi- N002
schen der Neiwa und dem Tagil auf dem Wege von N003
Newjansk nach Nischne-Tagilsk aus Chloritschiefer, N004
Talkschiefer und Serpentin, in welchen Gebirgsarten N005
Massen von Diorit und Augitporphyr vorkommen. Die N006
Gebirgsarten sind also dieselben die wir auch in dem N007
obern Bergzuge zwischen Newjansk und Werchnei- N008
winsk kennen gelernt hatten, wo sich aber ausser- N009
dem noch Thonschiefer und Hornblendschiefer mit La- N010
gern körnigen Kalksteins fanden. Das Streichen der N011
schiefrigen Gebirgsarten geht in dem ganzen Zuge N012
nach NNW., die Richtung der Flüsse dagegen nach N013
NNO., daher die Thäler der Neiwa und des Tagil N014
keine Längenthäler sondern Querthäler sind. —

N001
Nischne-Tagilsk so wie der ganze dazu ge- N002
hörige ungefähr 8000 Quadratwerste grosse District, N003
ist ein Besitzthum der Demidowschen Familie. Ihr N004
Vorfahr Nikita Demidoff, ein einfacher Schmid der N005
Gewehrfabrik in Tula, erhielt im Jahr 1702 den da- N006
mals entdeckten Magnetberg, so wie die nicht lange N007
vorher angelegte Eisenhütte Newjansk von Peter N008
dem Grossen zum Geschenk, und wurde dadurch der N009
Gründer von Nischne-Tagilsk, das er im Jahr 1725 N010
anlegte, so wie noch eine Menge anderer Werke in N011
der Gegend. Sein Sohn der Staatsrath Akimfitsch

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) In der Eversmannschen Sammlung finden sich ähnliche Ge- N002
birgsarten aus dieser Gegend, doch kommt darin ausserdem noch ein N003
granitähnliches Gemenge vor, welches aus weissem undurchsichtigen N004
Albit, graulichweissem Quarz, lauchgrünem chloritähnlichen Glimmer, N005
und schwärzlichgrüner Hornblende besteht, und ersteren Gemengtheil N006
in grösster, letzteren in geringster Menge enthält. Es findet sich N007
nach der Etiquette 23 Werste südlich von Tagilsk, und ist wahr- N008
scheinlich nur eine Abänderung des oben beschriebenen Diorites.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0340" xml:id="img_0340" n="306"/>
        <p><lb n="N001"/>
Abänderungen des Diorits vom Ural vorkommen. Nach             <lb n="N002"/>
diesem Diorite folgte ein Talkschiefer von grün-             <lb n="N003"/>
lichgrauer Farbe, der sehr dünnschiefrig war, einzelne             <lb n="N004"/>
Quarzkörner eingemengt enthielt, und nun bis Nischne-             <lb n="N005"/>
Tagilsk anhielt 1).</p>
        <p><lb n="N001"/>
Hiernach besteht also der Wasserscheider zwi-             <lb n="N002"/>
schen der Neiwa und dem Tagil auf dem Wege von             <lb n="N003"/>
Newjansk nach Nischne-Tagilsk aus Chloritschiefer,             <lb n="N004"/>
Talkschiefer und Serpentin, in welchen Gebirgsarten             <lb n="N005"/>
Massen von Diorit und Augitporphyr vorkommen. Die             <lb n="N006"/>
Gebirgsarten sind also dieselben die wir auch in dem             <lb n="N007"/>
obern Bergzuge zwischen Newjansk und Werchnei-             <lb n="N008"/>
winsk kennen gelernt hatten, wo sich aber ausser-             <lb n="N009"/>
dem noch Thonschiefer und Hornblendschiefer mit La-             <lb n="N010"/>
gern körnigen Kalksteins fanden. Das Streichen der             <lb n="N011"/>
schiefrigen Gebirgsarten geht in dem ganzen Zuge             <lb n="N012"/>
nach NNW., die Richtung der Flüsse dagegen nach             <lb n="N013"/>
NNO., daher die Thäler der Neiwa und des Tagil             <lb n="N014"/>
keine Längenthäler sondern Querthäler sind. &#x2014;</p>
        <p><lb n="N001"/>
Nischne-Tagilsk so wie der ganze dazu ge-             <lb n="N002"/>
hörige ungefähr 8000 Quadratwerste grosse District,             <lb n="N003"/>
ist ein Besitzthum der Demidowschen Familie. Ihr <lb n="N004"/>
Vorfahr Nikita Demidoff, ein einfacher Schmid der             <lb n="N005"/>
Gewehrfabrik in Tula, erhielt im Jahr 1702 den da-             <lb n="N006"/>
mals entdeckten Magnetberg, so wie die nicht lange             <lb n="N007"/>
vorher angelegte Eisenhütte Newjansk von Peter             <lb n="N008"/>
dem Grossen zum Geschenk, und wurde dadurch der             <lb n="N009"/>
Gründer von Nischne-Tagilsk, das er im Jahr 1725             <lb n="N010"/>
anlegte, so wie noch eine Menge anderer Werke in             <lb n="N011"/>
der Gegend. Sein Sohn der Staatsrath Akimfitsch</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) In der Eversmannschen Sammlung finden sich ähnliche Ge- <lb n="N002"/>
birgsarten aus dieser Gegend, doch kommt darin ausserdem noch ein             <lb n="N003"/>
granitähnliches Gemenge vor, welches aus weissem undurchsichtigen             <lb n="N004"/>
Albit, graulichweissem Quarz, lauchgrünem chloritähnlichen Glimmer,             <lb n="N005"/>
und schwärzlichgrüner Hornblende besteht, und ersteren Gemengtheil             <lb n="N006"/>
in grösster, letzteren in geringster Menge enthält. Es findet sich             <lb n="N007"/>
nach der Etiquette 23 Werste südlich von Tagilsk, und ist wahr-             <lb n="N008"/>
scheinlich nur eine Abänderung des oben beschriebenen Diorites.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0340] N001 Abänderungen des Diorits vom Ural vorkommen. Nach N002 diesem Diorite folgte ein Talkschiefer von grün- N003 lichgrauer Farbe, der sehr dünnschiefrig war, einzelne N004 Quarzkörner eingemengt enthielt, und nun bis Nischne- N005 Tagilsk anhielt 1). N001 Hiernach besteht also der Wasserscheider zwi- N002 schen der Neiwa und dem Tagil auf dem Wege von N003 Newjansk nach Nischne-Tagilsk aus Chloritschiefer, N004 Talkschiefer und Serpentin, in welchen Gebirgsarten N005 Massen von Diorit und Augitporphyr vorkommen. Die N006 Gebirgsarten sind also dieselben die wir auch in dem N007 obern Bergzuge zwischen Newjansk und Werchnei- N008 winsk kennen gelernt hatten, wo sich aber ausser- N009 dem noch Thonschiefer und Hornblendschiefer mit La- N010 gern körnigen Kalksteins fanden. Das Streichen der N011 schiefrigen Gebirgsarten geht in dem ganzen Zuge N012 nach NNW., die Richtung der Flüsse dagegen nach N013 NNO., daher die Thäler der Neiwa und des Tagil N014 keine Längenthäler sondern Querthäler sind. — N001 Nischne-Tagilsk so wie der ganze dazu ge- N002 hörige ungefähr 8000 Quadratwerste grosse District, N003 ist ein Besitzthum der Demidowschen Familie. Ihr N004 Vorfahr Nikita Demidoff, ein einfacher Schmid der N005 Gewehrfabrik in Tula, erhielt im Jahr 1702 den da- N006 mals entdeckten Magnetberg, so wie die nicht lange N007 vorher angelegte Eisenhütte Newjansk von Peter N008 dem Grossen zum Geschenk, und wurde dadurch der N009 Gründer von Nischne-Tagilsk, das er im Jahr 1725 N010 anlegte, so wie noch eine Menge anderer Werke in N011 der Gegend. Sein Sohn der Staatsrath Akimfitsch [footnote reference] [footnote reference] N001 1) In der Eversmannschen Sammlung finden sich ähnliche Ge- N002 birgsarten aus dieser Gegend, doch kommt darin ausserdem noch ein N003 granitähnliches Gemenge vor, welches aus weissem undurchsichtigen N004 Albit, graulichweissem Quarz, lauchgrünem chloritähnlichen Glimmer, N005 und schwärzlichgrüner Hornblende besteht, und ersteren Gemengtheil N006 in grösster, letzteren in geringster Menge enthält. Es findet sich N007 nach der Etiquette 23 Werste südlich von Tagilsk, und ist wahr- N008 scheinlich nur eine Abänderung des oben beschriebenen Diorites.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/340
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/340>, abgerufen am 22.11.2024.