N001 ten Probe angegeben habe, ausserdem noch viele was- N002 serhelle Bergkrystalle, wie sie der schwarze Dolomit N003 enthält, Anatas in wohlerhaltenen Krystallen (die spitzen N004 Quadratoctaeder mit abgestumpften Endecken) 1)? und N005 Chalcedon in Kugeln und Mandeln, die aus concentri- N006 schen Lagen zusammengesetzt sind.
N001 Die Untersuchung der Mineralien, welche die N002 Diamanten im Goldsande begleiten, ist von grosser N003 Wichtigkeit. Ihre Vergleichung mit den Mineralien, N004 die in den Gebirgsarten enthalten sind, welche in der N005 Nähe anstehen, kann die ersten Nachweisungen über N006 die ursprüngliche Lagerstätte dieses kostbaren und N007 durch seine ausgezeichneten Eigenschaften so inte- N008 ressanten Edelsteins geben. Ebenso wie am Ural ist N009 auch in Ostindien, Brasilien und in den übrigen Län- N010 dern, wo sich Diamanten gefunden haben, ihr eigent- N011 licher Geburtsort noch völlig unbekannt, aber viel- N012 leicht ist an keinem Orte so viel Hoffnung zur Auffin- N013 dung desselben da, als am Ural. Die Meinungen de- N014 rer, die diess Vorkommen untersucht haben, vereini- N015 gen sich dahin, dass man die ursprüngliche Lager- N016 stätte in dem, die Basis des diamantenführenden Gold- N017 sandes bildenden Dolomite zu suchen habe. Herr Prof. N018 v. Engelhardt führt unter den Gründen für diese N019 Meinung besonders die vielen Hexaeder von Braun- N020 eisenerz und Bergkrystall, die in dem Goldsande von N021 Adolphskoi vorkommen, an. Die Scharfkantigkeit der N022 erstern 2) bei ihrer sonst geringen Härte bewiese, N023 dass der Goldsand unmöglich weit herbeigeführt sein N024 könne, und der Bergkrystall käme von derselben N025 Beschaffenheit in dem Dolomite selbst vor. Kiesel- N026 säure und Kohle seien dem Dolomite beigemengt, und
[footnote reference][footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Dieses Minerals erwähnt auch Herr Karpoff unter den Ge- N002 mengtheilen des Sandes.
[footnote reference]N001 2 ) Ganz ähnliche Hexaeder finden sich, wie schon bemerkt ist, N002 in dem Kalksteine eingewachsen, der in der Nachbarschaft des Do- N003 lomites abgelagert ist.
N001 ten Probe angegeben habe, ausserdem noch viele was- N002 serhelle Bergkrystalle, wie sie der schwarze Dolomit N003 enthält, Anatas in wohlerhaltenen Krystallen (die spitzen N004 Quadratoctaëder mit abgestumpften Endecken) 1)? und N005 Chalcedon in Kugeln und Mandeln, die aus concentri- N006 schen Lagen zusammengesetzt sind.
N001 Die Untersuchung der Mineralien, welche die N002 Diamanten im Goldsande begleiten, ist von grosser N003 Wichtigkeit. Ihre Vergleichung mit den Mineralien, N004 die in den Gebirgsarten enthalten sind, welche in der N005 Nähe anstehen, kann die ersten Nachweisungen über N006 die ursprüngliche Lagerstätte dieses kostbaren und N007 durch seine ausgezeichneten Eigenschaften so inte- N008 ressanten Edelsteins geben. Ebenso wie am Ural ist N009 auch in Ostindien, Brasilien und in den übrigen Län- N010 dern, wo sich Diamanten gefunden haben, ihr eigent- N011 licher Geburtsort noch völlig unbekannt, aber viel- N012 leicht ist an keinem Orte so viel Hoffnung zur Auffin- N013 dung desselben da, als am Ural. Die Meinungen de- N014 rer, die diess Vorkommen untersucht haben, vereini- N015 gen sich dahin, dass man die ursprüngliche Lager- N016 stätte in dem, die Basis des diamantenführenden Gold- N017 sandes bildenden Dolomite zu suchen habe. Herr Prof. N018 v. Engelhardt führt unter den Gründen für diese N019 Meinung besonders die vielen Hexaëder von Braun- N020 eisenerz und Bergkrystall, die in dem Goldsande von N021 Adolphskoi vorkommen, an. Die Scharfkantigkeit der N022 erstern 2) bei ihrer sonst geringen Härte bewiese, N023 dass der Goldsand unmöglich weit herbeigeführt sein N024 könne, und der Bergkrystall käme von derselben N025 Beschaffenheit in dem Dolomite selbst vor. Kiesel- N026 säure und Kohle seien dem Dolomite beigemengt, und
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[footnote reference]N001 1) Dieses Minerals erwähnt auch Herr Karpoff unter den Ge- N002 mengtheilen des Sandes.
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Quadratoctaëder mit abgestumpften Endecken) 1)? und N005
Chalcedon in Kugeln und Mandeln, die aus concentri- N006
schen Lagen zusammengesetzt sind.
N001
Die Untersuchung der Mineralien, welche die N002
Diamanten im Goldsande begleiten, ist von grosser N003
Wichtigkeit. Ihre Vergleichung mit den Mineralien, N004
die in den Gebirgsarten enthalten sind, welche in der N005
Nähe anstehen, kann die ersten Nachweisungen über N006
die ursprüngliche Lagerstätte dieses kostbaren und N007
durch seine ausgezeichneten Eigenschaften so inte- N008
ressanten Edelsteins geben. Ebenso wie am Ural ist N009
auch in Ostindien, Brasilien und in den übrigen Län- N010
dern, wo sich Diamanten gefunden haben, ihr eigent- N011
licher Geburtsort noch völlig unbekannt, aber viel- N012
leicht ist an keinem Orte so viel Hoffnung zur Auffin- N013
dung desselben da, als am Ural. Die Meinungen de- N014
rer, die diess Vorkommen untersucht haben, vereini- N015
gen sich dahin, dass man die ursprüngliche Lager- N016
stätte in dem, die Basis des diamantenführenden Gold- N017
sandes bildenden Dolomite zu suchen habe. Herr Prof. N018
v. Engelhardt führt unter den Gründen für diese N019
Meinung besonders die vielen Hexaëder von Braun- N020
eisenerz und Bergkrystall, die in dem Goldsande von N021
Adolphskoi vorkommen, an. Die Scharfkantigkeit der N022
erstern 2) bei ihrer sonst geringen Härte bewiese, N023
dass der Goldsand unmöglich weit herbeigeführt sein N024
könne, und der Bergkrystall käme von derselben N025
Beschaffenheit in dem Dolomite selbst vor. Kiesel- N026
säure und Kohle seien dem Dolomite beigemengt, und
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1) Dieses Minerals erwähnt auch Herr Karpoff unter den Ge- N002
mengtheilen des Sandes.
[footnote reference] N001
2 ) Ganz ähnliche Hexaëder finden sich, wie schon bemerkt ist, N002
in dem Kalksteine eingewachsen, der in der Nachbarschaft des Do- N003
lomites abgelagert ist.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/404>, abgerufen am 22.11.2024.
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