N001 stigiatus), worin er eingewickelt liegt, aus dem Was- N002 ser ans Land getrieben wird.
N001 Der Landbernstein wurde früher in den Jahren N002 1782-1806 bei den Dörfern Gross-Hubnicken und Krax- N003 tepellen an der Samländischen Küste auf eine förmlich N004 bergmännische Weise durch Schächte und Stollen be- N005 trieben. Der Bernstein findet sich hier in einer schwar- N006 zen, mit Stücken von Braunkohle gemengten, sehr N007 vitriolischen thonichten Sandschicht, die gegen den N008 Fuss des hohen Ufers, welches hier eine Höhe von N009 100-150 Fuss erreicht, ihr Ausgehendes hat. Die Ge- N010 winnung war wegen der darüber liegenden mächtigen N011 Sanddecke sehr mühsam und beschwerlich, erhielt sich N012 aber dadurch, dass man in dem gegrabenen Bernstein N013 viel mehr Sortiment antraf, als in dem Seebernstein. N014 Jetzt wird der Bernstein auch noch gegraben, allein N015 die Gewinnung geschieht nicht durch unterirdischen N016 Bau, sondern von Tage aus, wobei Herr Douglas, N017 wie er mir sagte, die ganze Sanddecke abtragen, und N018 von einem kleinen vorbeifliessenden Flusse, dessen N019 Richtung er willkürlich verändern kann, ins Meer spü- N020 len lässt. Die Kosten, die diese Gräbereien verur- N021 sachen, haben in einem Jahre allein 10,000 Thaler N022 betragen, und die Arbeit hat sich gelohnt; da aber jetzt N023 der Preis des Bernsteins gefallen ist, so führt Herr N024 Douglas sie nicht mehr in einem so grossen Maas- N025 stabe aus. Mehr noch wie an der Königsberger Küste N026 wird der Bernstein an der Küste von Danzig gegra- N027 ben, wo er nach der Beschreibung von Aycke1) un- N028 ter ganz ähnlichen Verhältnissen wie bei Königsberg N029 vorkommt und ebenfalls nur durch Aufdeckarbeit ge- N030 wonnen wird.
N001 Dass man auch in Preussen in grösserer Entfer- N002 nung von der Küste noch Bernstein und stellenweise
1)N001 Fragmente zur Naturgeschichte des Bernsteins, von Aycke, N002 Danzig, 1835.
N001 stigiatus), worin er eingewickelt liegt, aus dem Was- N002 ser ans Land getrieben wird.
N001 Der Landbernstein wurde früher in den Jahren N002 1782-1806 bei den Dörfern Gross-Hubnicken und Krax- N003 tepellen an der Samländischen Küste auf eine förmlich N004 bergmännische Weise durch Schächte und Stollen be- N005 trieben. Der Bernstein findet sich hier in einer schwar- N006 zen, mit Stücken von Braunkohle gemengten, sehr N007 vitriolischen thonichten Sandschicht, die gegen den N008 Fuss des hohen Ufers, welches hier eine Höhe von N009 100-150 Fuss erreicht, ihr Ausgehendes hat. Die Ge- N010 winnung war wegen der darüber liegenden mächtigen N011 Sanddecke sehr mühsam und beschwerlich, erhielt sich N012 aber dadurch, dass man in dem gegrabenen Bernstein N013 viel mehr Sortiment antraf, als in dem Seebernstein. N014 Jetzt wird der Bernstein auch noch gegraben, allein N015 die Gewinnung geschieht nicht durch unterirdischen N016 Bau, sondern von Tage aus, wobei Herr Douglas, N017 wie er mir sagte, die ganze Sanddecke abtragen, und N018 von einem kleinen vorbeifliessenden Flusse, dessen N019 Richtung er willkürlich verändern kann, ins Meer spü- N020 len lässt. Die Kosten, die diese Gräbereien verur- N021 sachen, haben in einem Jahre allein 10,000 Thaler N022 betragen, und die Arbeit hat sich gelohnt; da aber jetzt N023 der Preis des Bernsteins gefallen ist, so führt Herr N024 Douglas sie nicht mehr in einem so grossen Maas- N025 stabe aus. Mehr noch wie an der Königsberger Küste N026 wird der Bernstein an der Küste von Danzig gegra- N027 ben, wo er nach der Beschreibung von Aycke1) un- N028 ter ganz ähnlichen Verhältnissen wie bei Königsberg N029 vorkommt und ebenfalls nur durch Aufdeckarbeit ge- N030 wonnen wird.
N001 Dass man auch in Preussen in grösserer Entfer- N002 nung von der Küste noch Bernstein und stellenweise
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stigiatus), worin er eingewickelt liegt, aus dem Was- N002
ser ans Land getrieben wird.
N001
Der Landbernstein wurde früher in den Jahren N002
1782-1806 bei den Dörfern Gross-Hubnicken und Krax- N003
tepellen an der Samländischen Küste auf eine förmlich N004
bergmännische Weise durch Schächte und Stollen be- N005
trieben. Der Bernstein findet sich hier in einer schwar- N006
zen, mit Stücken von Braunkohle gemengten, sehr N007
vitriolischen thonichten Sandschicht, die gegen den N008
Fuss des hohen Ufers, welches hier eine Höhe von N009
100-150 Fuss erreicht, ihr Ausgehendes hat. Die Ge- N010
winnung war wegen der darüber liegenden mächtigen N011
Sanddecke sehr mühsam und beschwerlich, erhielt sich N012
aber dadurch, dass man in dem gegrabenen Bernstein N013
viel mehr Sortiment antraf, als in dem Seebernstein. N014
Jetzt wird der Bernstein auch noch gegraben, allein N015
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Bau, sondern von Tage aus, wobei Herr Douglas, N017
wie er mir sagte, die ganze Sanddecke abtragen, und N018
von einem kleinen vorbeifliessenden Flusse, dessen N019
Richtung er willkürlich verändern kann, ins Meer spü- N020
len lässt. Die Kosten, die diese Gräbereien verur- N021
sachen, haben in einem Jahre allein 10,000 Thaler N022
betragen, und die Arbeit hat sich gelohnt; da aber jetzt N023
der Preis des Bernsteins gefallen ist, so führt Herr N024
Douglas sie nicht mehr in einem so grossen Maas- N025
stabe aus. Mehr noch wie an der Königsberger Küste N026
wird der Bernstein an der Küste von Danzig gegra- N027
ben, wo er nach der Beschreibung von Aycke 1) un- N028
ter ganz ähnlichen Verhältnissen wie bei Königsberg N029
vorkommt und ebenfalls nur durch Aufdeckarbeit ge- N030
wonnen wird.
N001
Dass man auch in Preussen in grösserer Entfer- N002
nung von der Küste noch Bernstein und stellenweise
1) N001
Fragmente zur Naturgeschichte des Bernsteins, von Aycke, N002
Danzig, 1835.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/41>, abgerufen am 21.11.2024.
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