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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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einzige Anstalt, die ihre Entstehung dem wissenschaft- N002
lichen Sinne und der Thätigkeit des Herrn v. Froloff, N003
sowie eines andern Mannes, des Herrn Staatsrath N004
Dr. Gebler verdankt. Letzterer, welcher von Geburt N005
ein Deutscher, aber schon seit längerer Zeit in Bar- N006
naul als Arzt thätig ist, hatte auch die Güte uns dort- N007
hin zu führen. Es enthält eine Menge Sammlungen N008
sehr verschiedener Art, welche sich aber alle auf Si- N009
birien, auf seine Produkte und die Sitten und Einrich- N010
tungen seiner Bewohner beziehen. Man sieht hier aus- N011
gestopfte Säugethiere und Vögel, Insekten, Mineralien, N012
Modelle von den hauptsächlichsten Gruben des Altai N013
und der daselbst vorkommenden Maschinen, Trachten N014
und Geräthschaften der Sibirischen Völkerschaften und N015
ihrer Schamane, und endlich Alterthümer aus den Tschu- N016
dischen Gräbern, die sich in grosser Menge am Altai N017
finden, und goldene, silberne und kupferne Geräth- N018
schaften mannigfacher Art enthalten.

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Unter den Mineralien zogen meine Aufmerksam- N002
keit besonders zwei grosse Blöcke eines Silbererzes N003
auf sich, dessen Beschaffenheit man noch nicht kannte, N004
von dem uns aber angeführt wurde, dass es an 60 N005
pCt. Silber enthielte, und in der Grube Sawodinskoi N006
vorgekommen sei. Man hielt es in Barnaul theils für N007
Silberglanz, theils für Antimonsilber. Beides konnte N008
es nach Versuchen mit dem Löthrohr, die ich mit den N009
erhaltenen Proben anstellte, nicht sein, aber meine Zeit N010
und Mittel verstatteten mir hier nicht, noch mehr Ver- N011
suche zur Ausmittelung seiner Beschaffenheit anzustel- N012
len. Erst nach meiner Zurückkunft fand ich bei einer N013
damit angestellten Analyse, dass es eine bisher noch N014
unbekannte Verbindung von Silber mit Tellur sei, N015
einem Metalle, dessen Vorkommen in Asien bisher noch N016
nicht bekannt war, wie es überhaupt nur auf wenige N017
Orte der Erde beschränkt zu sein scheint. 1)

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1) Vergl. die nähere Beschreibung dieses Erzes am Ende dieses N002
Bandes.

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einzige Anstalt, die ihre Entstehung dem wissenschaft- N002
lichen Sinne und der Thätigkeit des Herrn v. Froloff, N003
sowie eines andern Mannes, des Herrn Staatsrath N004
Dr. Gebler verdankt. Letzterer, welcher von Geburt N005
ein Deutscher, aber schon seit längerer Zeit in Bar- N006
naul als Arzt thätig ist, hatte auch die Güte uns dort- N007
hin zu führen. Es enthält eine Menge Sammlungen N008
sehr verschiedener Art, welche sich aber alle auf Si- N009
birien, auf seine Produkte und die Sitten und Einrich- N010
tungen seiner Bewohner beziehen. Man sieht hier aus- N011
gestopfte Säugethiere und Vögel, Insekten, Mineralien, N012
Modelle von den hauptsächlichsten Gruben des Altai N013
und der daselbst vorkommenden Maschinen, Trachten N014
und Geräthschaften der Sibirischen Völkerschaften und N015
ihrer Schamane, und endlich Alterthümer aus den Tschu- N016
dischen Gräbern, die sich in grosser Menge am Altai N017
finden, und goldene, silberne und kupferne Geräth- N018
schaften mannigfacher Art enthalten.

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Unter den Mineralien zogen meine Aufmerksam- N002
keit besonders zwei grosse Blöcke eines Silbererzes N003
auf sich, dessen Beschaffenheit man noch nicht kannte, N004
von dem uns aber angeführt wurde, dass es an 60 N005
pCt. Silber enthielte, und in der Grube Sawodinskoi N006
vorgekommen sei. Man hielt es in Barnaul theils für N007
Silberglanz, theils für Antimonsilber. Beides konnte N008
es nach Versuchen mit dem Löthrohr, die ich mit den N009
erhaltenen Proben anstellte, nicht sein, aber meine Zeit N010
und Mittel verstatteten mir hier nicht, noch mehr Ver- N011
suche zur Ausmittelung seiner Beschaffenheit anzustel- N012
len. Erst nach meiner Zurückkunft fand ich bei einer N013
damit angestellten Analyse, dass es eine bisher noch N014
unbekannte Verbindung von Silber mit Tellur sei, N015
einem Metalle, dessen Vorkommen in Asien bisher noch N016
nicht bekannt war, wie es überhaupt nur auf wenige N017
Orte der Erde beschränkt zu sein scheint. 1)

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[520/0554] N001 einzige Anstalt, die ihre Entstehung dem wissenschaft- N002 lichen Sinne und der Thätigkeit des Herrn v. Froloff, N003 sowie eines andern Mannes, des Herrn Staatsrath N004 Dr. Gebler verdankt. Letzterer, welcher von Geburt N005 ein Deutscher, aber schon seit längerer Zeit in Bar- N006 naul als Arzt thätig ist, hatte auch die Güte uns dort- N007 hin zu führen. Es enthält eine Menge Sammlungen N008 sehr verschiedener Art, welche sich aber alle auf Si- N009 birien, auf seine Produkte und die Sitten und Einrich- N010 tungen seiner Bewohner beziehen. Man sieht hier aus- N011 gestopfte Säugethiere und Vögel, Insekten, Mineralien, N012 Modelle von den hauptsächlichsten Gruben des Altai N013 und der daselbst vorkommenden Maschinen, Trachten N014 und Geräthschaften der Sibirischen Völkerschaften und N015 ihrer Schamane, und endlich Alterthümer aus den Tschu- N016 dischen Gräbern, die sich in grosser Menge am Altai N017 finden, und goldene, silberne und kupferne Geräth- N018 schaften mannigfacher Art enthalten. N001 Unter den Mineralien zogen meine Aufmerksam- N002 keit besonders zwei grosse Blöcke eines Silbererzes N003 auf sich, dessen Beschaffenheit man noch nicht kannte, N004 von dem uns aber angeführt wurde, dass es an 60 N005 pCt. Silber enthielte, und in der Grube Sawodinskoi N006 vorgekommen sei. Man hielt es in Barnaul theils für N007 Silberglanz, theils für Antimonsilber. Beides konnte N008 es nach Versuchen mit dem Löthrohr, die ich mit den N009 erhaltenen Proben anstellte, nicht sein, aber meine Zeit N010 und Mittel verstatteten mir hier nicht, noch mehr Ver- N011 suche zur Ausmittelung seiner Beschaffenheit anzustel- N012 len. Erst nach meiner Zurückkunft fand ich bei einer N013 damit angestellten Analyse, dass es eine bisher noch N014 unbekannte Verbindung von Silber mit Tellur sei, N015 einem Metalle, dessen Vorkommen in Asien bisher noch N016 nicht bekannt war, wie es überhaupt nur auf wenige N017 Orte der Erde beschränkt zu sein scheint. 1) [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. die nähere Beschreibung dieses Erzes am Ende dieses N002 Bandes.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/554>, abgerufen am 22.11.2024.