N001 gen zu rühmen; sie haben die ganze Reise ausgehalten N002 und erst auf der Rückreise in Astrakan eine Reparatur N003 von einiger Bedeutung nöthig gemacht, was bei dem ste- N004 ten Gebrauche derselben, meistens Tag und Nacht, und N005 bei den steinichten Wegen im Ural und Altai gewiss nicht N006 wenig sagen will. Der dritte Wagen war fertig ge- N007 kauft und bedurfte freilich einer öftern Ausbesserung.
N001 Die Wagen waren geräumig genug, um uns und N002 unsere Instrumente aufzunehmen, und uns einen für N003 eine lange Reise wohl wünschenswerthen, bequemen N004 Aufenthalt zu gewähren; doch dauerte diess wegen N005 der anwachsenden Sammlungen nicht lange. Bei der N006 grossen Entfernung des Ural und Altai von Peters- N007 burg mussten wir die Möglichkeit voraussetzen, dass N008 nicht alle Kisten, worin wir die an den verschiedenen N009 Orten gesammelten Gegenstände verpackten, regelmässig N010 ankommen würden; wir suchten daher von allem etwas, N011 was wir für das wichtigste hielten, selbst mitzunehmen. N012 Dadurch wurde aber der Raum zuletzt so beschränkt, N013 dass wir oft nur sehr unbequem sassen, was uns bei N014 der Schnelligkeit der Reise, die meistens auch bei N015 der Nacht fortgesetzt wurde, sehr lästig geworden N016 wäre, wenn wir uns nicht daran gewöhnt hätten. N017 Diese Vorsicht, die wir für unsre Sachen trugen, ist N018 zwar ganz unnöthig gewesen, denn von den vielen N019 Kisten, die in verschiedenen Transporten nach Peters- N020 burg und von da nach Berlin gesandt worden sind, ist N021 auch, Dank sei es der Fürsorge der Russischen Be- N022 hörden, nicht eine einzige verloren gegangen, aber N023 die Klugheit gebot es doch, die Früchte unsrer Reise N024 nicht aufs Spiel zu setzen.
N001 Der Weg nach Moskau führt auf der grossen N002 Kaiserstrasse entlang, die meistens in schnurgerader N003 Richtung fortgeht und eine ausserordentliche Breite N004 hat. Sie übertrifft in derselben die Preussischen Kunst- N005 strassen wohl um das Doppelte, was bei den grossen N006 Entfernungen in Russland um so auffallender scheint,
N001 gen zu rühmen; sie haben die ganze Reise ausgehalten N002 und erst auf der Rückreise in Astrakan eine Reparatur N003 von einiger Bedeutung nöthig gemacht, was bei dem ste- N004 ten Gebrauche derselben, meistens Tag und Nacht, und N005 bei den steinichten Wegen im Ural und Altai gewiss nicht N006 wenig sagen will. Der dritte Wagen war fertig ge- N007 kauft und bedurfte freilich einer öftern Ausbesserung.
N001 Die Wagen waren geräumig genug, um uns und N002 unsere Instrumente aufzunehmen, und uns einen für N003 eine lange Reise wohl wünschenswerthen, bequemen N004 Aufenthalt zu gewähren; doch dauerte diess wegen N005 der anwachsenden Sammlungen nicht lange. Bei der N006 grossen Entfernung des Ural und Altai von Peters- N007 burg mussten wir die Möglichkeit voraussetzen, dass N008 nicht alle Kisten, worin wir die an den verschiedenen N009 Orten gesammelten Gegenstände verpackten, regelmässig N010 ankommen würden; wir suchten daher von allem etwas, N011 was wir für das wichtigste hielten, selbst mitzunehmen. N012 Dadurch wurde aber der Raum zuletzt so beschränkt, N013 dass wir oft nur sehr unbequem sassen, was uns bei N014 der Schnelligkeit der Reise, die meistens auch bei N015 der Nacht fortgesetzt wurde, sehr lästig geworden N016 wäre, wenn wir uns nicht daran gewöhnt hätten. N017 Diese Vorsicht, die wir für unsre Sachen trugen, ist N018 zwar ganz unnöthig gewesen, denn von den vielen N019 Kisten, die in verschiedenen Transporten nach Peters- N020 burg und von da nach Berlin gesandt worden sind, ist N021 auch, Dank sei es der Fürsorge der Russischen Be- N022 hörden, nicht eine einzige verloren gegangen, aber N023 die Klugheit gebot es doch, die Früchte unsrer Reise N024 nicht aufs Spiel zu setzen.
N001 Der Weg nach Moskau führt auf der grossen N002 Kaiserstrasse entlang, die meistens in schnurgerader N003 Richtung fortgeht und eine ausserordentliche Breite N004 hat. Sie übertrifft in derselben die Preussischen Kunst- N005 strassen wohl um das Doppelte, was bei den grossen N006 Entfernungen in Russland um so auffallender scheint,
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gen zu rühmen; sie haben die ganze Reise ausgehalten N002
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von einiger Bedeutung nöthig gemacht, was bei dem ste- N004
ten Gebrauche derselben, meistens Tag und Nacht, und N005
bei den steinichten Wegen im Ural und Altai gewiss nicht N006
wenig sagen will. Der dritte Wagen war fertig ge- N007
kauft und bedurfte freilich einer öftern Ausbesserung.
N001
Die Wagen waren geräumig genug, um uns und N002
unsere Instrumente aufzunehmen, und uns einen für N003
eine lange Reise wohl wünschenswerthen, bequemen N004
Aufenthalt zu gewähren; doch dauerte diess wegen N005
der anwachsenden Sammlungen nicht lange. Bei der N006
grossen Entfernung des Ural und Altai von Peters- N007
burg mussten wir die Möglichkeit voraussetzen, dass N008
nicht alle Kisten, worin wir die an den verschiedenen N009
Orten gesammelten Gegenstände verpackten, regelmässig N010
ankommen würden; wir suchten daher von allem etwas, N011
was wir für das wichtigste hielten, selbst mitzunehmen. N012
Dadurch wurde aber der Raum zuletzt so beschränkt, N013
dass wir oft nur sehr unbequem sassen, was uns bei N014
der Schnelligkeit der Reise, die meistens auch bei N015
der Nacht fortgesetzt wurde, sehr lästig geworden N016
wäre, wenn wir uns nicht daran gewöhnt hätten. N017
Diese Vorsicht, die wir für unsre Sachen trugen, ist N018
zwar ganz unnöthig gewesen, denn von den vielen N019
Kisten, die in verschiedenen Transporten nach Peters- N020
burg und von da nach Berlin gesandt worden sind, ist N021
auch, Dank sei es der Fürsorge der Russischen Be- N022
hörden, nicht eine einzige verloren gegangen, aber N023
die Klugheit gebot es doch, die Früchte unsrer Reise N024
nicht aufs Spiel zu setzen.
N001
Der Weg nach Moskau führt auf der grossen N002
Kaiserstrasse entlang, die meistens in schnurgerader N003
Richtung fortgeht und eine ausserordentliche Breite N004
hat. Sie übertrifft in derselben die Preussischen Kunst- N005
strassen wohl um das Doppelte, was bei den grossen N006
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/97>, abgerufen am 24.11.2024.
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