Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.N001 [footnote reference] N001
1) Da mir das gemeinschaftliche Vorkommen des Magneteisen- N002 erzes und Chromeisenerzes merkwürdig erschien, so habe ich, um N003 mich auf das bestimmteste davon zu überzeugen, dasselbe genau un- N004 tersucht; aber einige Körner geben einen vollkommen schwarzen N005 Strich, und ertheilen vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmol- N006 zen demselben nur die eisengrüne Farbe; dagegen andere einen N007 braunen Strich haben, und mit Phosphorsalz zu einem schönen N008 chromgrün gefärbten Glase zusammenschmelzen. N009 2) Voyage dans l'Oural p. 165. N010 3) Ueber die Beschaffenheit der dichten grünen Masse kann ich N011 leider nichts mit Bestimmtheit entscheiden, da ich jetzt keine Probe N012 dieser Masse mehr besitze. Unglücklicherweise sind mir die Eti- N013 quetten aller Gebirgsartenproben, die ich zwischen Miask und Oren- N014 burg sammelte, verloren gegangen. Ich hatte die Stücke vorläufig in N015 eine Kiste gepackt, die gewöhnlich im Wagen stand, später aber N016 aus Mangel an Raum ohne mein Wissen in einen Koffer hinten am N017 Wagen gesetzt wurde, der nicht auf Federn ruhte. Da die Stücke N018 hierzu nicht fest genug gepackt waren, rieben sie das Papier, worin N019 sie eingewickelt waren, nebst den Etiquetten zu Pulver. Die mei- N020 sten derselben konnte ich, als ich später den Inhalt der Kiste un- N021 tersuchte, ohne Etiquetten wiedererkennen, diejenigen aber, bei de- N001 [footnote reference] N001
1) Da mir das gemeinschaftliche Vorkommen des Magneteisen- N002 erzes und Chromeisenerzes merkwürdig erschien, so habe ich, um N003 mich auf das bestimmteste davon zu überzeugen, dasselbe genau un- N004 tersucht; aber einige Körner geben einen vollkommen schwarzen N005 Strich, und ertheilen vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmol- N006 zen demselben nur die eisengrüne Farbe; dagegen andere einen N007 braunen Strich haben, und mit Phosphorsalz zu einem schönen N008 chromgrün gefärbten Glase zusammenschmelzen. N009 2) Voyage dans l'Oural p. 165. N010 3) Ueber die Beschaffenheit der dichten grünen Masse kann ich N011 leider nichts mit Bestimmtheit entscheiden, da ich jetzt keine Probe N012 dieser Masse mehr besitze. Unglücklicherweise sind mir die Eti- N013 quetten aller Gebirgsartenproben, die ich zwischen Miask und Oren- N014 burg sammelte, verloren gegangen. Ich hatte die Stücke vorläufig in N015 eine Kiste gepackt, die gewöhnlich im Wagen stand, später aber N016 aus Mangel an Raum ohne mein Wissen in einen Koffer hinten am N017 Wagen gesetzt wurde, der nicht auf Federn ruhte. Da die Stücke N018 hierzu nicht fest genug gepackt waren, rieben sie das Papier, worin N019 sie eingewickelt waren, nebst den Etiquetten zu Pulver. Die mei- N020 sten derselben konnte ich, als ich später den Inhalt der Kiste un- N021 tersuchte, ohne Etiquetten wiedererkennen, diejenigen aber, bei de- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0183" xml:id="img_0181" n="165"/> <p><lb n="N001"/> sten Spaltungsfläche grünlichweiss, und von mehr <lb n="N002"/> metallischem Perlmutterglanz; in allen Fällen aber ist <lb n="N003"/> er undurchsichtig und vor dem Löthrohre nur an den <lb n="N004"/> äussersten Kanten schmelzbar. In allen Abänderun- <lb n="N005"/> gen des Serpentins ist Magneteisenerz, und was be- <lb n="N006"/> merkenswerth ist, neben diesem auch Chromeisenerz <lb n="N007"/> eingesprengt 1). Beide metallische Substanzen finden <lb n="N008"/> sich in ihnen in grösserer oder geringerer Menge <lb n="N009"/> und in grösseren oder kleineren Theilen, und sind in <lb n="N010"/> feinen Theilen zuweilen auch dem Diallag einge- <lb n="N011"/> mengt, der dadurch stellenweise grau gefärbt er- <lb n="N012"/> scheint. Beide sind magnetisch und von ihrem Ma- <lb n="N013"/> gnetismus rührt auch die magnetische Polarität des <lb n="N014"/> ganzen Serpentins her, die, wie Kupffer 2) bemerkt <lb n="N015"/> hat, an einer Stelle des Hügels, worauf das Lusthaus steht, <lb n="N016"/> so stark ist, dass sie die Magnetnadel völlig umkehrt. <lb n="N017"/> In der Mitte dieser Kuppe steckt eine dichte grüne <lb n="N018"/> Masse, wahrscheinlich dichter Granat 3), auf dieselbe</p> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 1) Da mir das gemeinschaftliche Vorkommen des Magneteisen- <lb n="N002"/> erzes und Chromeisenerzes merkwürdig erschien, so habe ich, um <lb n="N003"/> mich auf das bestimmteste davon zu überzeugen, dasselbe genau un- <lb n="N004"/> tersucht; aber einige Körner geben einen vollkommen schwarzen <lb n="N005"/> Strich, und ertheilen vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmol- <lb n="N006"/> zen demselben nur die eisengrüne Farbe; dagegen andere einen <lb n="N007"/> braunen Strich haben, und mit Phosphorsalz zu einem schönen <lb n="N008"/> chromgrün gefärbten Glase zusammenschmelzen. <lb n="N009"/> 2) Voyage dans l'Oural p. 165. <lb n="N010"/> 3) Ueber die Beschaffenheit der dichten grünen Masse kann ich <lb n="N011"/> leider nichts mit Bestimmtheit entscheiden, da ich jetzt keine Probe <lb n="N012"/> dieser Masse mehr besitze. Unglücklicherweise sind mir die Eti- <lb n="N013"/> quetten aller Gebirgsartenproben, die ich zwischen Miask und Oren- <lb n="N014"/> burg sammelte, verloren gegangen. Ich hatte die Stücke vorläufig in <lb n="N015"/> eine Kiste gepackt, die gewöhnlich im Wagen stand, später aber <lb n="N016"/> aus Mangel an Raum ohne mein Wissen in einen Koffer hinten am <lb n="N017"/> Wagen gesetzt wurde, der nicht auf Federn ruhte. Da die Stücke <lb n="N018"/> hierzu nicht fest genug gepackt waren, rieben sie das Papier, worin <lb n="N019"/> sie eingewickelt waren, nebst den Etiquetten zu Pulver. Die mei- <lb n="N020"/> sten derselben konnte ich, als ich später den Inhalt der Kiste un- <lb n="N021"/> tersuchte, ohne Etiquetten wiedererkennen, diejenigen aber, bei de-</note> </div> </body> </text> </TEI> [165/0183]
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sten Spaltungsfläche grünlichweiss, und von mehr N002
metallischem Perlmutterglanz; in allen Fällen aber ist N003
er undurchsichtig und vor dem Löthrohre nur an den N004
äussersten Kanten schmelzbar. In allen Abänderun- N005
gen des Serpentins ist Magneteisenerz, und was be- N006
merkenswerth ist, neben diesem auch Chromeisenerz N007
eingesprengt 1). Beide metallische Substanzen finden N008
sich in ihnen in grösserer oder geringerer Menge N009
und in grösseren oder kleineren Theilen, und sind in N010
feinen Theilen zuweilen auch dem Diallag einge- N011
mengt, der dadurch stellenweise grau gefärbt er- N012
scheint. Beide sind magnetisch und von ihrem Ma- N013
gnetismus rührt auch die magnetische Polarität des N014
ganzen Serpentins her, die, wie Kupffer 2) bemerkt N015
hat, an einer Stelle des Hügels, worauf das Lusthaus steht, N016
so stark ist, dass sie die Magnetnadel völlig umkehrt. N017
In der Mitte dieser Kuppe steckt eine dichte grüne N018
Masse, wahrscheinlich dichter Granat 3), auf dieselbe
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1) Da mir das gemeinschaftliche Vorkommen des Magneteisen- N002
erzes und Chromeisenerzes merkwürdig erschien, so habe ich, um N003
mich auf das bestimmteste davon zu überzeugen, dasselbe genau un- N004
tersucht; aber einige Körner geben einen vollkommen schwarzen N005
Strich, und ertheilen vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmol- N006
zen demselben nur die eisengrüne Farbe; dagegen andere einen N007
braunen Strich haben, und mit Phosphorsalz zu einem schönen N008
chromgrün gefärbten Glase zusammenschmelzen. N009
2) Voyage dans l'Oural p. 165. N010
3) Ueber die Beschaffenheit der dichten grünen Masse kann ich N011
leider nichts mit Bestimmtheit entscheiden, da ich jetzt keine Probe N012
dieser Masse mehr besitze. Unglücklicherweise sind mir die Eti- N013
quetten aller Gebirgsartenproben, die ich zwischen Miask und Oren- N014
burg sammelte, verloren gegangen. Ich hatte die Stücke vorläufig in N015
eine Kiste gepackt, die gewöhnlich im Wagen stand, später aber N016
aus Mangel an Raum ohne mein Wissen in einen Koffer hinten am N017
Wagen gesetzt wurde, der nicht auf Federn ruhte. Da die Stücke N018
hierzu nicht fest genug gepackt waren, rieben sie das Papier, worin N019
sie eingewickelt waren, nebst den Etiquetten zu Pulver. Die mei- N020
sten derselben konnte ich, als ich später den Inhalt der Kiste un- N021
tersuchte, ohne Etiquetten wiedererkennen, diejenigen aber, bei de-
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Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.
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