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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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fenheit anbetrifft, grobkörnig; die Körner sind im All- N002
gemeinen von gleicher Grösse und von 2 bis 3 Linien N003
Durchmesser, doch finden sie sich zuweilen auch grös- N004
ser, und erreichen selbst die Schwere eines Puds. N005
Diese grösseren Körner, die in der Regel ganz durch- N006
sichtig sind, werden hier Herzsalz genannt, und wie N007
in Wieliczka zu allerhand Gegenständen verarbeitet. N008
Das Steinsalz ist rein weiss, zuweilen nur etwas N009
grünlichweiss; blau und grün gefärbte Abänderungen N010
wie in Hallstadt und Wieliczka sind nicht vorgekom- N011
men. Zuweilen finden sich darin kleine Höhlungen, N012
die eine Flüssigkeit mit einer Luftblase eingeschlos- N013
sen enthalten 1); im Allgemeinen decrepitirt es aber, N014
wie jedes übrige Steinsalz, beim Glühen nicht. Eben N015
so ist es auch bis auf den hier und da gewöhnlich N016
sehr kleinen, selten in grösseren Parthien eingemeng- N017
ten Gyps sehr rein; einzelne Stücke bituminösen Hol- N018
zes kommen nur zuweilen noch eingeschlossen vor.

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Der Abbau des Steinsalzes geschieht durch Ta- N002
gebau. Etwa 100 Lachter in südlicher Richtung von N003
dem östlichen Ende des süssen Sees, da, wo der Salz- N004
stock sich am meisten an die Oberfläche erhebt, und N005
von der dünnsten Sandschicht bedeckt ist, hat man N006
eine Grube angelegt, die jetzt 76 Lachter lang, 24 N007
Lachter breit, und an ihrer tiefsten Stelle 10 Lach- N008
ter tief ist. An den Seiten sieht man das Steinsalz N009
in senkrechten Wänden anstehen. An der Westseite N010
dieses Raumes befinden sich die bequeme Treppe, auf N011
welcher man in die Grube hinabsteigt, und die Göpel, N012
durch welche das Salz gefördert wird; an der schma- N013
len Seite steht ein Pumpwerk, durch welches die ge- N014
ringe Masse von Wasser, die sich in der Grube an- N015
sammelt , ausgepumpt wird. An der Sohle hat man N016
zur Gewinnung des Salzes einen regelmässigen

[footnote reference]
[footnote reference] N001
l) Ich sah ein solches Stück in der Sammlung des Herrn Ober- N002
berghauptmanns Kowanko in Petersburg.

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fenheit anbetrifft, grobkörnig; die Körner sind im All- N002
gemeinen von gleicher Grösse und von 2 bis 3 Linien N003
Durchmesser, doch finden sie sich zuweilen auch grös- N004
ser, und erreichen selbst die Schwere eines Puds. N005
Diese grösseren Körner, die in der Regel ganz durch- N006
sichtig sind, werden hier Herzsalz genannt, und wie N007
in Wieliczka zu allerhand Gegenständen verarbeitet. N008
Das Steinsalz ist rein weiss, zuweilen nur etwas N009
grünlichweiss; blau und grün gefärbte Abänderungen N010
wie in Hallstadt und Wieliczka sind nicht vorgekom- N011
men. Zuweilen finden sich darin kleine Höhlungen, N012
die eine Flüssigkeit mit einer Luftblase eingeschlos- N013
sen enthalten 1); im Allgemeinen decrepitirt es aber, N014
wie jedes übrige Steinsalz, beim Glühen nicht. Eben N015
so ist es auch bis auf den hier und da gewöhnlich N016
sehr kleinen, selten in grösseren Parthien eingemeng- N017
ten Gyps sehr rein; einzelne Stücke bituminösen Hol- N018
zes kommen nur zuweilen noch eingeschlossen vor.

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Der Abbau des Steinsalzes geschieht durch Ta- N002
gebau. Etwa 100 Lachter in südlicher Richtung von N003
dem östlichen Ende des süssen Sees, da, wo der Salz- N004
stock sich am meisten an die Oberfläche erhebt, und N005
von der dünnsten Sandschicht bedeckt ist, hat man N006
eine Grube angelegt, die jetzt 76 Lachter lang, 24 N007
Lachter breit, und an ihrer tiefsten Stelle 10 Lach- N008
ter tief ist. An den Seiten sieht man das Steinsalz N009
in senkrechten Wänden anstehen. An der Westseite N010
dieses Raumes befinden sich die bequeme Treppe, auf N011
welcher man in die Grube hinabsteigt, und die Göpel, N012
durch welche das Salz gefördert wird; an der schma- N013
len Seite steht ein Pumpwerk, durch welches die ge- N014
ringe Masse von Wasser, die sich in der Grube an- N015
sammelt , ausgepumpt wird. An der Sohle hat man N016
zur Gewinnung des Salzes einen regelmässigen

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[208/0226] N001 fenheit anbetrifft, grobkörnig; die Körner sind im All- N002 gemeinen von gleicher Grösse und von 2 bis 3 Linien N003 Durchmesser, doch finden sie sich zuweilen auch grös- N004 ser, und erreichen selbst die Schwere eines Puds. N005 Diese grösseren Körner, die in der Regel ganz durch- N006 sichtig sind, werden hier Herzsalz genannt, und wie N007 in Wieliczka zu allerhand Gegenständen verarbeitet. N008 Das Steinsalz ist rein weiss, zuweilen nur etwas N009 grünlichweiss; blau und grün gefärbte Abänderungen N010 wie in Hallstadt und Wieliczka sind nicht vorgekom- N011 men. Zuweilen finden sich darin kleine Höhlungen, N012 die eine Flüssigkeit mit einer Luftblase eingeschlos- N013 sen enthalten 1); im Allgemeinen decrepitirt es aber, N014 wie jedes übrige Steinsalz, beim Glühen nicht. Eben N015 so ist es auch bis auf den hier und da gewöhnlich N016 sehr kleinen, selten in grösseren Parthien eingemeng- N017 ten Gyps sehr rein; einzelne Stücke bituminösen Hol- N018 zes kommen nur zuweilen noch eingeschlossen vor. N001 Der Abbau des Steinsalzes geschieht durch Ta- N002 gebau. Etwa 100 Lachter in südlicher Richtung von N003 dem östlichen Ende des süssen Sees, da, wo der Salz- N004 stock sich am meisten an die Oberfläche erhebt, und N005 von der dünnsten Sandschicht bedeckt ist, hat man N006 eine Grube angelegt, die jetzt 76 Lachter lang, 24 N007 Lachter breit, und an ihrer tiefsten Stelle 10 Lach- N008 ter tief ist. An den Seiten sieht man das Steinsalz N009 in senkrechten Wänden anstehen. An der Westseite N010 dieses Raumes befinden sich die bequeme Treppe, auf N011 welcher man in die Grube hinabsteigt, und die Göpel, N012 durch welche das Salz gefördert wird; an der schma- N013 len Seite steht ein Pumpwerk, durch welches die ge- N014 ringe Masse von Wasser, die sich in der Grube an- N015 sammelt , ausgepumpt wird. An der Sohle hat man N016 zur Gewinnung des Salzes einen regelmässigen [footnote reference] [footnote reference] N001 l) Ich sah ein solches Stück in der Sammlung des Herrn Ober- N002 berghauptmanns Kowanko in Petersburg.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/226>, abgerufen am 27.11.2024.