N001 auf der Oberfläche, im Innern sind die Hügel dichter N002 und fester, so dass auch die in der Steppe so häufi- N003 gen Winde hier ihre Gestalt nur wenig verändern, in N004 andern Fällen ist es förmlicher Flugsand. Die Sand- N005 hügel sind kahl oder nur stellenweise mit Sandhalmen N006 bedeckt, die Gründe aber gewöhnlich mit schönem N007 Graswuchs und mit Weiden, wilden Oelbäumen und N008 Weisspappeln bedeckt, die meistens strauchartig sind, N009 doch auch zuweilen zu Bäumen von einiger Stärke N010 anwachsen; denn überall findet man in diesen Grün- N011 den Wasser, wenn man danach einige Fuss tief N012 gräbt, wenn es gleich zuweilen salzig und nicht im- N013 mer trinkbar ist. Die Rynpeski sind demnach für die N014 die Steppe bewohnenden nomadisirenden Völker von N015 grosser Wichtigkeit, denn sie dienen ihnen zum Win- N016 teraufenthalte, wo ihre Heerden Schutz gegen Kälte N017 und Stürme und schönes Futter finden.
N001 Nach allen Seiten sind die Rynpeski von einer N002 grossen Menge grösserer oder kleinerer Salzseen und N003 Salzpfützen umgeben, die theils einen so grossen N004 Salzreichthum haben, dass sie auch im Frühjahr, wo N005 sie durch den thauenden Schnee der Steppe und den N006 Wasserreichthum der sich in sie ergiessenden Bäche N007 bedeutend anschwellen, durch Auflösung des am Boden N008 befindlichen Salzes doch stets mit einer concentrirten N009 Soole erfüllt sind; theils nur im Sommer salziges, bei N010 hohem Wasserstande im Frühjahr aber trinkbares Was- N011 ser enthalten. Sie sind im Sommer in der Regel nur ein N012 bis einige Fuss tief, trocknen dann auch wohl ganz N013 aus, in welchem Fall die Salzpfützen nur eine dünne N014 Rinde Salz ablagern, während die Salzseen stets am
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Unter diesen Salzseen befinden sich auch viele sogenannte N002 Bitterseen, die sich vor den ersteren durch ihren relativ grösseren N003 Gehalt an Bittersalz auszeichnen, der, wie später ausführlicher ge- N004 zeigt werden wird, auch den Salzseen selten fehlt. Diese eigenthüm- N005 lichen Bitterseen (gorkii osera) stehen aber den Salzseen (solonnoi N006 osera) an Grösse und Anzahl bei weitem nach.
N001 auf der Oberfläche, im Innern sind die Hügel dichter N002 und fester, so dass auch die in der Steppe so häufi- N003 gen Winde hier ihre Gestalt nur wenig verändern, in N004 andern Fällen ist es förmlicher Flugsand. Die Sand- N005 hügel sind kahl oder nur stellenweise mit Sandhalmen N006 bedeckt, die Gründe aber gewöhnlich mit schönem N007 Graswuchs und mit Weiden, wilden Oelbäumen und N008 Weisspappeln bedeckt, die meistens strauchartig sind, N009 doch auch zuweilen zu Bäumen von einiger Stärke N010 anwachsen; denn überall findet man in diesen Grün- N011 den Wasser, wenn man danach einige Fuss tief N012 gräbt, wenn es gleich zuweilen salzig und nicht im- N013 mer trinkbar ist. Die Rynpeski sind demnach für die N014 die Steppe bewohnenden nomadisirenden Völker von N015 grosser Wichtigkeit, denn sie dienen ihnen zum Win- N016 teraufenthalte, wo ihre Heerden Schutz gegen Kälte N017 und Stürme und schönes Futter finden.
N001 Nach allen Seiten sind die Rynpeski von einer N002 grossen Menge grösserer oder kleinerer Salzseen und N003 Salzpfützen umgeben, die theils einen so grossen N004 Salzreichthum haben, dass sie auch im Frühjahr, wo N005 sie durch den thauenden Schnee der Steppe und den N006 Wasserreichthum der sich in sie ergiessenden Bäche N007 bedeutend anschwellen, durch Auflösung des am Boden N008 befindlichen Salzes doch stets mit einer concentrirten N009 Soole erfüllt sind; theils nur im Sommer salziges, bei N010 hohem Wasserstande im Frühjahr aber trinkbares Was- N011 ser enthalten. Sie sind im Sommer in der Regel nur ein N012 bis einige Fuss tief, trocknen dann auch wohl ganz N013 aus, in welchem Fall die Salzpfützen nur eine dünne N014 Rinde Salz ablagern, während die Salzseen stets am
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[footnote reference]N001 1) Unter diesen Salzseen befinden sich auch viele sogenannte N002 Bitterseen, die sich vor den ersteren durch ihren relativ grösseren N003 Gehalt an Bittersalz auszeichnen, der, wie später ausführlicher ge- N004 zeigt werden wird, auch den Salzseen selten fehlt. Diese eigenthüm- N005 lichen Bitterseen (gorkii osera) stehen aber den Salzseen (solonnoi N006 osera) an Grösse und Anzahl bei weitem nach.
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auf der Oberfläche, im Innern sind die Hügel dichter N002
und fester, so dass auch die in der Steppe so häufi- N003
gen Winde hier ihre Gestalt nur wenig verändern, in N004
andern Fällen ist es förmlicher Flugsand. Die Sand- N005
hügel sind kahl oder nur stellenweise mit Sandhalmen N006
bedeckt, die Gründe aber gewöhnlich mit schönem N007
Graswuchs und mit Weiden, wilden Oelbäumen und N008
Weisspappeln bedeckt, die meistens strauchartig sind, N009
doch auch zuweilen zu Bäumen von einiger Stärke N010
anwachsen; denn überall findet man in diesen Grün- N011
den Wasser, wenn man danach einige Fuss tief N012
gräbt, wenn es gleich zuweilen salzig und nicht im- N013
mer trinkbar ist. Die Rynpeski sind demnach für die N014
die Steppe bewohnenden nomadisirenden Völker von N015
grosser Wichtigkeit, denn sie dienen ihnen zum Win- N016
teraufenthalte, wo ihre Heerden Schutz gegen Kälte N017
und Stürme und schönes Futter finden.
N001
Nach allen Seiten sind die Rynpeski von einer N002
grossen Menge grösserer oder kleinerer Salzseen und N003
Salzpfützen umgeben, die theils einen so grossen N004
Salzreichthum haben, dass sie auch im Frühjahr, wo N005
sie durch den thauenden Schnee der Steppe und den N006
Wasserreichthum der sich in sie ergiessenden Bäche N007
bedeutend anschwellen, durch Auflösung des am Boden N008
befindlichen Salzes doch stets mit einer concentrirten N009
Soole erfüllt sind; theils nur im Sommer salziges, bei N010
hohem Wasserstande im Frühjahr aber trinkbares Was- N011
ser enthalten. Sie sind im Sommer in der Regel nur ein N012
bis einige Fuss tief, trocknen dann auch wohl ganz N013
aus, in welchem Fall die Salzpfützen nur eine dünne N014
Rinde Salz ablagern, während die Salzseen stets am
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[footnote reference] N001
1) Unter diesen Salzseen befinden sich auch viele sogenannte N002
Bitterseen, die sich vor den ersteren durch ihren relativ grösseren N003
Gehalt an Bittersalz auszeichnen, der, wie später ausführlicher ge- N004
zeigt werden wird, auch den Salzseen selten fehlt. Diese eigenthüm- N005
lichen Bitterseen (gorkii osera) stehen aber den Salzseen (solonnoi N006
osera) an Grösse und Anzahl bei weitem nach.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/237>, abgerufen am 26.11.2024.
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