N001 von Ost nach West. Man theilt sie ein in die Festung N002 (Kreml), die weisse Stadt (beloi Gorod) und die N003 Vorstädte oder Sloboden. - Die beiden erstgenannten N004 Theile liegen auf einem hohen Plateau, das nie N005 den Ueberschwemmungen der Wolga ausgesetzt N006 ist, hart an der Wolga und im Süden des Kutums, N007 die Vorstädte niedriger und tiefer im O. und S. der N008 weissen Stadt. Der Kreml und die weisse Stadt wa- N009 ren ursprünglich mit Mauern und Thoren umgeben, N010 die aber jetzt ganz verfallen sind, und daher die Stadt N011 von keiner Seite absperren. Sie enthalten meistens N012 steinerne Gebäude und gerade, aber ungepflasterte N013 Strassen und Plätze. In dem Kreml liegen die Ka- N014 thedralkirche, die Wohnung des griechischen Erzbi- N015 schofs, das Dreieinigkeitskloster und die Kasernen der N016 Garnison; er ist eigentlich nur ein freier Platz, im N017 Westen der weissen Stadt, der mit den genannten N018 Gebäuden umgeben ist; in der weissen Stadt befinden N019 sich die vorzüglichsten Kronsgebäude, und die Kaufhöfe N020 der verschiedenen Nationen. Die Sloboden haben fast N021 nur hölzerne Häuser, übrigens auch nur gerade Strassen. N022 Die vorzüglichsten derselben sind die alte armenische N023 Slobode, östlich von der weissen Stadt, und im N. N024 und O. von dem Kutum umgeben, und die neue ar- N025 menische und die tatarische Slobode, im S. der weissen N026 Stadt und der alten armenischen Slobode. Diese letz- N027 teren Sloboden werden von dem Kreml, der weissen N028 Stadt und der alten armenischen Slobode durch einen N029 1200 Faden langen Kanal getrennt, der von O. nach N030 W. gehend, die Wolga mit dem Kutum verbindet, N031 und den nördlichen Theil der Insel, worauf Astrachan N032 liegt, abschneidet. Er bietet für den Waarentransport N033 grosse Vortheile dar, war schon 1745 angelegt, spä- N034 ter aber ganz verfallen, und wurde im Jahre 1812 N035 von einem reichen Griechen Warwazi auf eigene N036 Kosten wieder hergestellt. Er ist an beiden Seiten N037 mit Weiden bepflanzt, die aber bei dem salzigen Bo-
N001 von Ost nach West. Man theilt sie ein in die Festung N002 (Kreml), die weisse Stadt (beloi Gorod) und die N003 Vorstädte oder Sloboden. - Die beiden erstgenannten N004 Theile liegen auf einem hohen Plateau, das nie N005 den Ueberschwemmungen der Wolga ausgesetzt N006 ist, hart an der Wolga und im Süden des Kutums, N007 die Vorstädte niedriger und tiefer im O. und S. der N008 weissen Stadt. Der Kreml und die weisse Stadt wa- N009 ren ursprünglich mit Mauern und Thoren umgeben, N010 die aber jetzt ganz verfallen sind, und daher die Stadt N011 von keiner Seite absperren. Sie enthalten meistens N012 steinerne Gebäude und gerade, aber ungepflasterte N013 Strassen und Plätze. In dem Kreml liegen die Ka- N014 thedralkirche, die Wohnung des griechischen Erzbi- N015 schofs, das Dreieinigkeitskloster und die Kasernen der N016 Garnison; er ist eigentlich nur ein freier Platz, im N017 Westen der weissen Stadt, der mit den genannten N018 Gebäuden umgeben ist; in der weissen Stadt befinden N019 sich die vorzüglichsten Kronsgebäude, und die Kaufhöfe N020 der verschiedenen Nationen. Die Sloboden haben fast N021 nur hölzerne Häuser, übrigens auch nur gerade Strassen. N022 Die vorzüglichsten derselben sind die alte armenische N023 Slobode, östlich von der weissen Stadt, und im N. N024 und O. von dem Kutum umgeben, und die neue ar- N025 menische und die tatarische Slobode, im S. der weissen N026 Stadt und der alten armenischen Slobode. Diese letz- N027 teren Sloboden werden von dem Kreml, der weissen N028 Stadt und der alten armenischen Slobode durch einen N029 1200 Faden langen Kanal getrennt, der von O. nach N030 W. gehend, die Wolga mit dem Kutum verbindet, N031 und den nördlichen Theil der Insel, worauf Astrachan N032 liegt, abschneidet. Er bietet für den Waarentransport N033 grosse Vortheile dar, war schon 1745 angelegt, spä- N034 ter aber ganz verfallen, und wurde im Jahre 1812 N035 von einem reichen Griechen Warwazi auf eigene N036 Kosten wieder hergestellt. Er ist an beiden Seiten N037 mit Weiden bepflanzt, die aber bei dem salzigen Bo-
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von Ost nach West. Man theilt sie ein in die Festung N002
(Kreml), die weisse Stadt (beloi Gorod) und die N003
Vorstädte oder Sloboden. - Die beiden erstgenannten N004
Theile liegen auf einem hohen Plateau, das nie N005
den Ueberschwemmungen der Wolga ausgesetzt N006
ist, hart an der Wolga und im Süden des Kutums, N007
die Vorstädte niedriger und tiefer im O. und S. der N008
weissen Stadt. Der Kreml und die weisse Stadt wa- N009
ren ursprünglich mit Mauern und Thoren umgeben, N010
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steinerne Gebäude und gerade, aber ungepflasterte N013
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thedralkirche, die Wohnung des griechischen Erzbi- N015
schofs, das Dreieinigkeitskloster und die Kasernen der N016
Garnison; er ist eigentlich nur ein freier Platz, im N017
Westen der weissen Stadt, der mit den genannten N018
Gebäuden umgeben ist; in der weissen Stadt befinden N019
sich die vorzüglichsten Kronsgebäude, und die Kaufhöfe N020
der verschiedenen Nationen. Die Sloboden haben fast N021
nur hölzerne Häuser, übrigens auch nur gerade Strassen. N022
Die vorzüglichsten derselben sind die alte armenische N023
Slobode, östlich von der weissen Stadt, und im N. N024
und O. von dem Kutum umgeben, und die neue ar- N025
menische und die tatarische Slobode, im S. der weissen N026
Stadt und der alten armenischen Slobode. Diese letz- N027
teren Sloboden werden von dem Kreml, der weissen N028
Stadt und der alten armenischen Slobode durch einen N029
1200 Faden langen Kanal getrennt, der von O. nach N030
W. gehend, die Wolga mit dem Kutum verbindet, N031
und den nördlichen Theil der Insel, worauf Astrachan N032
liegt, abschneidet. Er bietet für den Waarentransport N033
grosse Vortheile dar, war schon 1745 angelegt, spä- N034
ter aber ganz verfallen, und wurde im Jahre 1812 N035
von einem reichen Griechen Warwazi auf eigene N036
Kosten wieder hergestellt. Er ist an beiden Seiten N037
mit Weiden bepflanzt, die aber bei dem salzigen Bo-
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/314>, abgerufen am 24.11.2024.
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