N001 In Chlorwasserstoffsäure löst er sich wie immer N002 mit Leichtigkeit auf und bildet damit eine Gallerte.
N001 Vor dem Löthrohr im Kolben erhitzt wird er N002 weiss und undurchsichtig, und giebt ein ganz gerin- N003 ges Sublimat von Wasser. In der Platinzange er- N004 hitzt verliert er ebenfalls schnell seine Farbe und N005 Durchsichtigkeit, und schmilzt dann unter starkem Auf- N006 schäumen zu einem weissen blasigen Glase.
N001 Mit Borax schmilzt er ruhig zu einem klaren N002 Glase zusammen. Von Phosphorsalz wird er mit Hin- N003 terlassung der Kieselsäure zu einem klaren Glase N004 aufgelöst, das aber bei einem grösseren Zusatz von N005 Sodalith beim Erkalten trüb wird und opalisirt. Mit N006 Soda bildet er unter Aufschäumen ein weisses blasi- N007 ges Glas.
N001 Nach einer Analyse, welche E. Hofmann im N002 Jahre 1830 im Laboratorium meines Bruders anstellte, N003 enthält dieser Sodalith:
N001 Die Analyse ergab einen bedeutenden Verlust N002 von 4,77 pCt., dessen Ursache nicht zu ermitteln war. N003 Erst später, als sich bei der näheren Untersuchung N004 des Minerals ergab, dass es Sodalith sei, fand ich, N005 dass jener Verlust in Chlor bestehe. Aus der Auflö- N006 sung des Minerals in Salpetersäure erhielt ich, nach- N007 dem die einzelnen Flocken von Kieselsäure, die sich N008 abgeschieden hatten, abfiltrirt waren, durch salpeter- N009 saures Silberoxyd einen starken Niederschlag von N010 Chlorsilber, worin 7,10 pCt. Chlor oder 5,48 wasser- N011 freier Salzsäure enthalten waren. Rechnet man diese N012 zu den obigen Bestandteilen hinzu, so erhält man ei- N013 nen kleinen Ueberschuss, doch lässt sich nun aus die- N014 ser Zusammensetzung sehr gut die Formel:
N001 In Chlorwasserstoffsäure löst er sich wie immer N002 mit Leichtigkeit auf und bildet damit eine Gallerte.
N001 Vor dem Löthrohr im Kolben erhitzt wird er N002 weiss und undurchsichtig, und giebt ein ganz gerin- N003 ges Sublimat von Wasser. In der Platinzange er- N004 hitzt verliert er ebenfalls schnell seine Farbe und N005 Durchsichtigkeit, und schmilzt dann unter starkem Auf- N006 schäumen zu einem weissen blasigen Glase.
N001 Mit Borax schmilzt er ruhig zu einem klaren N002 Glase zusammen. Von Phosphorsalz wird er mit Hin- N003 terlassung der Kieselsäure zu einem klaren Glase N004 aufgelöst, das aber bei einem grösseren Zusatz von N005 Sodalith beim Erkalten trüb wird und opalisirt. Mit N006 Soda bildet er unter Aufschäumen ein weisses blasi- N007 ges Glas.
N001 Nach einer Analyse, welche E. Hofmann im N002 Jahre 1830 im Laboratorium meines Bruders anstellte, N003 enthält dieser Sodalith:
N001 Die Analyse ergab einen bedeutenden Verlust N002 von 4,77 pCt., dessen Ursache nicht zu ermitteln war. N003 Erst später, als sich bei der näheren Untersuchung N004 des Minerals ergab, dass es Sodalith sei, fand ich, N005 dass jener Verlust in Chlor bestehe. Aus der Auflö- N006 sung des Minerals in Salpetersäure erhielt ich, nach- N007 dem die einzelnen Flocken von Kieselsäure, die sich N008 abgeschieden hatten, abfiltrirt waren, durch salpeter- N009 saures Silberoxyd einen starken Niederschlag von N010 Chlorsilber, worin 7,10 pCt. Chlor oder 5,48 wasser- N011 freier Salzsäure enthalten waren. Rechnet man diese N012 zu den obigen Bestandteilen hinzu, so erhält man ei- N013 nen kleinen Ueberschuss, doch lässt sich nun aus die- N014 ser Zusammensetzung sehr gut die Formel:
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0071"xml:id="img_0069"n="53"/><p><lbn="N001"/>
In Chlorwasserstoffsäure löst er sich wie immer <lbn="N002"/>
mit Leichtigkeit auf und bildet damit eine Gallerte.</p><p><lbn="N001"/>
Vor dem Löthrohr im Kolben erhitzt wird er <lbn="N002"/>
weiss und undurchsichtig, und giebt ein ganz gerin- <lbn="N003"/>
ges Sublimat von Wasser. In der Platinzange er- <lbn="N004"/>
hitzt verliert er ebenfalls schnell seine Farbe und <lbn="N005"/>
Durchsichtigkeit, und schmilzt dann unter starkem Auf- <lbn="N006"/>
schäumen zu einem weissen blasigen Glase.</p><p><lbn="N001"/>
Mit Borax schmilzt er ruhig zu einem klaren <lbn="N002"/>
Glase zusammen. Von Phosphorsalz wird er mit Hin- <lbn="N003"/>
terlassung der Kieselsäure zu einem klaren Glase <lbn="N004"/>
aufgelöst, das aber bei einem grösseren Zusatz von <lbn="N005"/>
Sodalith beim Erkalten trüb wird und opalisirt. Mit <lbn="N006"/>
Soda bildet er unter Aufschäumen ein weisses blasi- <lbn="N007"/>
ges Glas.</p><p><lbn="N001"/>
Nach einer Analyse, welche E. Hofmann im <lbn="N002"/>
Jahre 1830 im Laboratorium meines Bruders anstellte, <lbn="N003"/>
enthält dieser Sodalith:</p><table><row><cell><lbn="N001"/>
Natron 24,47 <lbn="N002"/>
Kalkerde 0,32 <lbn="N003"/>
Thonerde 32,04 <lbn="N004"/>
Kieselsäure 38,40 <lbn="N005"/>
95,23</cell></row></table><p><lbn="N001"/>
Die Analyse ergab einen bedeutenden Verlust <lbn="N002"/>
von 4,77 pCt., dessen Ursache nicht zu ermitteln war. <lbn="N003"/>
Erst später, als sich bei der näheren Untersuchung <lbn="N004"/>
des Minerals ergab, dass es Sodalith sei, fand ich, <lbn="N005"/>
dass jener Verlust in Chlor bestehe. Aus der Auflö- <lbn="N006"/>
sung des Minerals in Salpetersäure erhielt ich, nach- <lbn="N007"/>
dem die einzelnen Flocken von Kieselsäure, die sich <lbn="N008"/>
abgeschieden hatten, abfiltrirt waren, durch salpeter- <lbn="N009"/>
saures Silberoxyd einen starken Niederschlag von <lbn="N010"/>
Chlorsilber, worin 7,10 pCt. Chlor oder 5,48 wasser- <lbn="N011"/>
freier Salzsäure enthalten waren. Rechnet man diese <lbn="N012"/>
zu den obigen Bestandteilen hinzu, so erhält man ei- <lbn="N013"/>
nen kleinen Ueberschuss, doch lässt sich nun aus die- <lbn="N014"/>
ser Zusammensetzung sehr gut die Formel:</p></div></body></text></TEI>
[53/0071]
N001
In Chlorwasserstoffsäure löst er sich wie immer N002
mit Leichtigkeit auf und bildet damit eine Gallerte.
N001
Vor dem Löthrohr im Kolben erhitzt wird er N002
weiss und undurchsichtig, und giebt ein ganz gerin- N003
ges Sublimat von Wasser. In der Platinzange er- N004
hitzt verliert er ebenfalls schnell seine Farbe und N005
Durchsichtigkeit, und schmilzt dann unter starkem Auf- N006
schäumen zu einem weissen blasigen Glase.
N001
Mit Borax schmilzt er ruhig zu einem klaren N002
Glase zusammen. Von Phosphorsalz wird er mit Hin- N003
terlassung der Kieselsäure zu einem klaren Glase N004
aufgelöst, das aber bei einem grösseren Zusatz von N005
Sodalith beim Erkalten trüb wird und opalisirt. Mit N006
Soda bildet er unter Aufschäumen ein weisses blasi- N007
ges Glas.
N001
Nach einer Analyse, welche E. Hofmann im N002
Jahre 1830 im Laboratorium meines Bruders anstellte, N003
enthält dieser Sodalith:
N001
Natron 24,47 N002
Kalkerde 0,32 N003
Thonerde 32,04 N004
Kieselsäure 38,40 N005
95,23
N001
Die Analyse ergab einen bedeutenden Verlust N002
von 4,77 pCt., dessen Ursache nicht zu ermitteln war. N003
Erst später, als sich bei der näheren Untersuchung N004
des Minerals ergab, dass es Sodalith sei, fand ich, N005
dass jener Verlust in Chlor bestehe. Aus der Auflö- N006
sung des Minerals in Salpetersäure erhielt ich, nach- N007
dem die einzelnen Flocken von Kieselsäure, die sich N008
abgeschieden hatten, abfiltrirt waren, durch salpeter- N009
saures Silberoxyd einen starken Niederschlag von N010
Chlorsilber, worin 7,10 pCt. Chlor oder 5,48 wasser- N011
freier Salzsäure enthalten waren. Rechnet man diese N012
zu den obigen Bestandteilen hinzu, so erhält man ei- N013
nen kleinen Ueberschuss, doch lässt sich nun aus die- N014
ser Zusammensetzung sehr gut die Formel:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-10-24T14:59:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-10-24T14:59:58Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.
Die Transkription erfolgte nach den unter
http://www.ocr-d.de/gt_guidelines
formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.
Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/71>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.