Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.wird glühroth im Gesicht, und seine Augen gehen Der Mathes schlägt sich die Hände in das Wenige Minuten hernach bricht der Mann in Den schwarzen Mathes haben sie im Walde wird glühroth im Geſicht, und ſeine Augen gehen Der Mathes ſchlägt ſich die Hände in das Wenige Minuten hernach bricht der Mann in Den ſchwarzen Mathes haben ſie im Walde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0150" n="140"/> wird glühroth im Geſicht, und ſeine Augen gehen<lb/> über und ſeine Lippen preſſen ſich, und ſeine Fin-<lb/> ger graben ſich krampfig in den Hals des Thier-<lb/> chens — und ehe noch Mutter und Schweſter da-<lb/> zwiſchen kommen — iſt das Kaninchen todt.</p><lb/> <p>Der Mathes ſchlägt ſich die Hände in das<lb/> Geſicht und ruft, daß es mir das Herz erſchüttert:<lb/> „O, fürchterlich! Jetzt lebt der Zornteufel auch in<lb/> meinen Kindern fort, das muß ich noch erfahren!“</p><lb/> <p>Wenige Minuten hernach bricht der Mann in<lb/> eine ſchreckliche Tobſucht aus. Noch an demſelben<lb/> Abend iſt er geſtorben.</p><lb/> <p>Den ſchwarzen Mathes haben ſie im Walde<lb/> eingeſcharrt, weil er den Baſtian erſtochen. Das<lb/> Weib hat unſäglich geweint auf dem Hügel, und<lb/> als ſie endlich von dannen geführt iſt worden, da<lb/> iſt der Einſpanig gekommen und hat ein Tannen-<lb/> bäumchen gepflanzt auf das verlaſſene Grab.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0150]
wird glühroth im Geſicht, und ſeine Augen gehen
über und ſeine Lippen preſſen ſich, und ſeine Fin-
ger graben ſich krampfig in den Hals des Thier-
chens — und ehe noch Mutter und Schweſter da-
zwiſchen kommen — iſt das Kaninchen todt.
Der Mathes ſchlägt ſich die Hände in das
Geſicht und ruft, daß es mir das Herz erſchüttert:
„O, fürchterlich! Jetzt lebt der Zornteufel auch in
meinen Kindern fort, das muß ich noch erfahren!“
Wenige Minuten hernach bricht der Mann in
eine ſchreckliche Tobſucht aus. Noch an demſelben
Abend iſt er geſtorben.
Den ſchwarzen Mathes haben ſie im Walde
eingeſcharrt, weil er den Baſtian erſtochen. Das
Weib hat unſäglich geweint auf dem Hügel, und
als ſie endlich von dannen geführt iſt worden, da
iſt der Einſpanig gekommen und hat ein Tannen-
bäumchen gepflanzt auf das verlaſſene Grab.
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