wir uns nicht lassen mögen; wir haben keine Seel', die unser Freund wollt' sein und uns Glück wollt' wünschen von Herzen. Ein liebreiches Wort möchten wir hören, und wenn nur Einer thät' kommen und sagen: wollet mit Gottes Willen und Segen ein- ander verbleiben bis zum Tod! So ein einzig Wort und wir wären erlöst von der Sünd' und ein Eh'paar vor Gott im Himmel!"
Diese Sehnsucht nach Befreiung von der Sünde, dieses Ringen nach dem Rechten, nach der menschlichen Theilnahme, nach dem Frieden des Her- zens -- wen hätte das nicht zu rühren vermögen!
"Ihr herzgetreuen Leut'!" rufe ich aus, "der Herrgott mög' mit euch sein, immerdar!"
Da ist schon auch der Bursche neben dem Mädchen gekniet. Und so habe ich etwas gethan, was von mir gar nicht zu verantworten ist im Himmel und auf Erden. Ich habe eine Trauung vollzogen mitten im grünen Wald.
Am Peter- und Paulitag 1817.
Doch seltsam, was in diesem Jungen steckt, in des schwarzen Mathes Sohn. Er hat das Herz seiner Mutter und das Blut seines Vaters. Nein, er hat ein noch größeres Herz als seine Mutter
wir uns nicht laſſen mögen; wir haben keine Seel’, die unſer Freund wollt’ ſein und uns Glück wollt’ wünſchen von Herzen. Ein liebreiches Wort möchten wir hören, und wenn nur Einer thät’ kommen und ſagen: wollet mit Gottes Willen und Segen ein- ander verbleiben bis zum Tod! So ein einzig Wort und wir wären erlöſt von der Sünd’ und ein Eh’paar vor Gott im Himmel!“
Dieſe Sehnſucht nach Befreiung von der Sünde, dieſes Ringen nach dem Rechten, nach der menſchlichen Theilnahme, nach dem Frieden des Her- zens — wen hätte das nicht zu rühren vermögen!
„Ihr herzgetreuen Leut’!“ rufe ich aus, „der Herrgott mög’ mit euch ſein, immerdar!“
Da iſt ſchon auch der Burſche neben dem Mädchen gekniet. Und ſo habe ich etwas gethan, was von mir gar nicht zu verantworten iſt im Himmel und auf Erden. Ich habe eine Trauung vollzogen mitten im grünen Wald.
Am Peter- und Paulitag 1817.
Doch ſeltſam, was in dieſem Jungen ſteckt, in des ſchwarzen Mathes Sohn. Er hat das Herz ſeiner Mutter und das Blut ſeines Vaters. Nein, er hat ein noch größeres Herz als ſeine Mutter
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wir uns nicht laſſen mögen; wir haben keine Seel’,
die unſer Freund wollt’ ſein und uns Glück wollt’
wünſchen von Herzen. Ein liebreiches Wort möchten
wir hören, und wenn nur Einer thät’ kommen und
ſagen: wollet mit Gottes Willen und Segen ein-
ander verbleiben bis zum Tod! So ein einzig Wort
und wir wären erlöſt von der Sünd’ und ein
Eh’paar vor Gott im Himmel!“
Dieſe Sehnſucht nach Befreiung von der
Sünde, dieſes Ringen nach dem Rechten, nach der
menſchlichen Theilnahme, nach dem Frieden des Her-
zens — wen hätte das nicht zu rühren vermögen!
„Ihr herzgetreuen Leut’!“ rufe ich aus, „der
Herrgott mög’ mit euch ſein, immerdar!“
Da iſt ſchon auch der Burſche neben dem
Mädchen gekniet. Und ſo habe ich etwas gethan,
was von mir gar nicht zu verantworten iſt im
Himmel und auf Erden. Ich habe eine Trauung
vollzogen mitten im grünen Wald.
Am Peter- und Paulitag 1817.
Doch ſeltſam, was in dieſem Jungen ſteckt,
in des ſchwarzen Mathes Sohn. Er hat das Herz
ſeiner Mutter und das Blut ſeines Vaters. Nein,
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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/210>, abgerufen am 23.11.2024.
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