Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.Ostern 1831. In den Winkelwäldern müssen die kirchlichen So wie ich nach meinem armen Können für Da stehen im Seitenschiffe der Kirche vier Ein tiefer Reiz liegt in der ganzen Begehung. Oſtern 1831. In den Winkelwäldern müſſen die kirchlichen So wie ich nach meinem armen Können für Da ſtehen im Seitenſchiffe der Kirche vier Ein tiefer Reiz liegt in der ganzen Begehung. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0355" n="345"/> <p> <date> <hi rendition="#et">Oſtern 1831.</hi> </date> </p><lb/> <p>In den Winkelwäldern müſſen die kirchlichen<lb/> Feſte und Darſtellungen das erſetzen, was ſie draußen<lb/> in der Welt die Kunſt nennen.</p><lb/> <p>So wie ich nach meinem armen Können für<lb/> die Weihnachtszeit ein Kripplein aufgeſtellt, ſo hat<lb/> nun der Ehrenwald mit ſeinen Söhnen ein Grab<lb/> Chriſti geſchaffen.</p><lb/> <p>Da ſtehen im Seitenſchiffe der Kirche vier<lb/> hohe, mit Bildern aus der Leidensgeſchichte gezierte<lb/> Bretterbogen, wie Eingangspforten, die von der<lb/> vorderſten bis zu der hinterſten immer enger und<lb/> dunkler werden. Und im dämmerigen Hintergrunde<lb/> iſt in einer Niſche die Grabesruh Jeſu, und darüber<lb/> der Tiſch für das Heiligſte, umgeben von einem<lb/> Kranze bunter Lampen. An beiden Seiten des<lb/> Grabes ſtehen zwei römiſche Kriegsknechte zur Wacht.<lb/> Bei der Feier der Auferſtehung verſchwindet der<lb/> Leichnam und in dem Lampenkranze erhebt ſich das<lb/> Bild des auferſtandenen Heilandes mit den Wund-<lb/> mahlen und mit der Fahne.</p><lb/> <p>Ein tiefer Reiz liegt in der ganzen Begehung.<lb/> — Die Faſtenzeit ſchreitet vor, wird ernſter und<lb/> ernſter; die Muſik verſtummt wochenlang, die Bild-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0355]
Oſtern 1831.
In den Winkelwäldern müſſen die kirchlichen
Feſte und Darſtellungen das erſetzen, was ſie draußen
in der Welt die Kunſt nennen.
So wie ich nach meinem armen Können für
die Weihnachtszeit ein Kripplein aufgeſtellt, ſo hat
nun der Ehrenwald mit ſeinen Söhnen ein Grab
Chriſti geſchaffen.
Da ſtehen im Seitenſchiffe der Kirche vier
hohe, mit Bildern aus der Leidensgeſchichte gezierte
Bretterbogen, wie Eingangspforten, die von der
vorderſten bis zu der hinterſten immer enger und
dunkler werden. Und im dämmerigen Hintergrunde
iſt in einer Niſche die Grabesruh Jeſu, und darüber
der Tiſch für das Heiligſte, umgeben von einem
Kranze bunter Lampen. An beiden Seiten des
Grabes ſtehen zwei römiſche Kriegsknechte zur Wacht.
Bei der Feier der Auferſtehung verſchwindet der
Leichnam und in dem Lampenkranze erhebt ſich das
Bild des auferſtandenen Heilandes mit den Wund-
mahlen und mit der Fahne.
Ein tiefer Reiz liegt in der ganzen Begehung.
— Die Faſtenzeit ſchreitet vor, wird ernſter und
ernſter; die Muſik verſtummt wochenlang, die Bild-
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