Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Allgemeine Regeln für das Aquarium. mit feinen zu größeren zusammenfließenden Luftperlen, welche aus Sauer-stoff bestehen. Die Thiere machen aber nicht nur durch die ausgeathmete Kohlen- Wir errathen nach diesen Mittheilungen leicht, daß im Aquarium Die größte Gefahr für das Gedeihen eines Aquariums liegt in dem Ein Uebelstand liegt ferner darin, daß man eine hohe Erwär- Es ist daher ein besonderes Augenmerk auf die zweckmäßige Allgemeine Regeln für das Aquarium. mit feinen zu größeren zuſammenfließenden Luftperlen, welche aus Sauer-ſtoff beſtehen. Die Thiere machen aber nicht nur durch die ausgeathmete Kohlen- Wir errathen nach dieſen Mittheilungen leicht, daß im Aquarium Die größte Gefahr für das Gedeihen eines Aquariums liegt in dem Ein Uebelſtand liegt ferner darin, daß man eine hohe Erwär- Es iſt daher ein beſonderes Augenmerk auf die zweckmäßige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="7"/><fw place="top" type="header">Allgemeine Regeln für das Aquarium.</fw><lb/> mit feinen zu größeren zuſammenfließenden Luftperlen, welche aus Sauer-<lb/> ſtoff beſtehen.</p><lb/> <p>Die Thiere machen aber nicht nur durch die ausgeathmete Kohlen-<lb/> ſäure ſich ſelbſt das Waſſer unathembar, ſondern auch durch ihre Aus-<lb/> wurfsſtoffe und durch andere Dinge, z. B. abgeſtreifte Häute, welche im<lb/> Verein mit den abgeſtorbenen Pflanzentheilen in dem Waſſer verfaulen<lb/> und dadurch ebenfalls Kohlenſäure, Kohlenwaſſerſtoffgas, Phosphorwaſ-<lb/> ſerſtoffgas und Schwefelwaſſerſtoffgas entwickeln, alles für das Thier-<lb/> leben gefährliche Luftarten.</p><lb/> <p>Wir errathen nach dieſen Mittheilungen leicht, daß im Aquarium<lb/> zunächſt darauf Bedacht zu nehmen iſt, Thiere und unter dem Waſſer<lb/> vegetirende Gewächſe in ſolchem Verhältniß zu einander zu bringen, daß<lb/> ſie ſich gegenſeitig die gedeihlichen Lebensbedingungen ſchaffen und die<lb/> nachtheiligen Stoffe einander aus dem Wege räumen.</p><lb/> <p>Die größte Gefahr für das Gedeihen eines Aquariums liegt in dem<lb/><hi rendition="#g">Verderben des Waſſers</hi> durch das Faulen darin geſtorbener Thiere.<lb/> Dieſes Verderben tritt zuweilen ſehr ſchnell ein und giebt ſich durch eine<lb/> Trübung des Waſſers kund, welcher alsdann ſehr bald ein übler Geruch<lb/> und darauf der Tod aller Thiere folgt.</p><lb/> <p>Ein Uebelſtand liegt ferner darin, daß man eine hohe <hi rendition="#g">Erwär-<lb/> mung</hi> des Waſſers verhindern muß, und dabei dennoch wenigſtens zeit-<lb/> weilig der <hi rendition="#g">Zutritt des Sonnenſcheins</hi> nothwendig iſt, um die<lb/> Energie der Lebensthätigkeit der Pflanzen zu erhöhen, welche theils in<lb/> der Ausſcheidung von Sauerſtoffgas, theils in der Aufſaugung verwe-<lb/> ſender Stoffe beruht.</p><lb/> <p>Es iſt daher ein beſonderes Augenmerk auf die <hi rendition="#g">zweckmäßige<lb/> Aufſtellung des Aquariums</hi> zu richten. Unbedingt zu vermeiden<lb/> iſt die volle Mittagslage, namentlich in den Monaten, wo die Sonne im<lb/> Mittage bereits tiefer ſteht und doch noch ſehr warm ſcheint. Iſt dieſe<lb/> Lage unvermeidlich, ſo muß das Aquarium mindeſtens 1 Fuß vom Fen-<lb/> ſterbret abſtehen und bei heißem Sonnenſchein durch ein Rouleau geſchützt<lb/> werden. Findet man das Waſſer über 16° R. erwärmt, ſo kann man<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0023]
Allgemeine Regeln für das Aquarium.
mit feinen zu größeren zuſammenfließenden Luftperlen, welche aus Sauer-
ſtoff beſtehen.
Die Thiere machen aber nicht nur durch die ausgeathmete Kohlen-
ſäure ſich ſelbſt das Waſſer unathembar, ſondern auch durch ihre Aus-
wurfsſtoffe und durch andere Dinge, z. B. abgeſtreifte Häute, welche im
Verein mit den abgeſtorbenen Pflanzentheilen in dem Waſſer verfaulen
und dadurch ebenfalls Kohlenſäure, Kohlenwaſſerſtoffgas, Phosphorwaſ-
ſerſtoffgas und Schwefelwaſſerſtoffgas entwickeln, alles für das Thier-
leben gefährliche Luftarten.
Wir errathen nach dieſen Mittheilungen leicht, daß im Aquarium
zunächſt darauf Bedacht zu nehmen iſt, Thiere und unter dem Waſſer
vegetirende Gewächſe in ſolchem Verhältniß zu einander zu bringen, daß
ſie ſich gegenſeitig die gedeihlichen Lebensbedingungen ſchaffen und die
nachtheiligen Stoffe einander aus dem Wege räumen.
Die größte Gefahr für das Gedeihen eines Aquariums liegt in dem
Verderben des Waſſers durch das Faulen darin geſtorbener Thiere.
Dieſes Verderben tritt zuweilen ſehr ſchnell ein und giebt ſich durch eine
Trübung des Waſſers kund, welcher alsdann ſehr bald ein übler Geruch
und darauf der Tod aller Thiere folgt.
Ein Uebelſtand liegt ferner darin, daß man eine hohe Erwär-
mung des Waſſers verhindern muß, und dabei dennoch wenigſtens zeit-
weilig der Zutritt des Sonnenſcheins nothwendig iſt, um die
Energie der Lebensthätigkeit der Pflanzen zu erhöhen, welche theils in
der Ausſcheidung von Sauerſtoffgas, theils in der Aufſaugung verwe-
ſender Stoffe beruht.
Es iſt daher ein beſonderes Augenmerk auf die zweckmäßige
Aufſtellung des Aquariums zu richten. Unbedingt zu vermeiden
iſt die volle Mittagslage, namentlich in den Monaten, wo die Sonne im
Mittage bereits tiefer ſteht und doch noch ſehr warm ſcheint. Iſt dieſe
Lage unvermeidlich, ſo muß das Aquarium mindeſtens 1 Fuß vom Fen-
ſterbret abſtehen und bei heißem Sonnenſchein durch ein Rouleau geſchützt
werden. Findet man das Waſſer über 16° R. erwärmt, ſo kann man
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