Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Die Pflanzen des Aquariums. den Streben, vor Allem die beachtende Aufmerksamkeit meiner Leser undLeserinnen auf die heimische Natur zu lenken. Es wird wenig Orte in Deutschland geben, wo man sehr weit zu Man darf sich nicht einbilden, daß man ein Aquarium nur zu be- Einjährige Wasserpflanzen, die im Schlamme wurzeln, sind über- Bei der Anordnung der Aquarium-Pflanzen glaube ich Die zuerst aufgezählten Arten sind die sich am meisten empfehlenden, Die Pflanzen des Aquariums. den Streben, vor Allem die beachtende Aufmerkſamkeit meiner Leſer undLeſerinnen auf die heimiſche Natur zu lenken. Es wird wenig Orte in Deutſchland geben, wo man ſehr weit zu Man darf ſich nicht einbilden, daß man ein Aquarium nur zu be- Einjährige Waſſerpflanzen, die im Schlamme wurzeln, ſind über- Bei der Anordnung der Aquarium-Pflanzen glaube ich Die zuerſt aufgezählten Arten ſind die ſich am meiſten empfehlenden, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="9"/><fw place="top" type="header">Die Pflanzen des Aquariums.</fw><lb/> den Streben, vor Allem die beachtende Aufmerkſamkeit meiner Leſer und<lb/> Leſerinnen auf die heimiſche Natur zu lenken.</p><lb/> <p>Es wird wenig Orte in Deutſchland geben, wo man ſehr weit zu<lb/> gehen hätte, um die für das Aquarium geeigneten Pflanzen zu finden.<lb/> Teiche, Sümpfe, Lachen, breite Wieſengräben, Moorwieſen finden ſich<lb/> ja faſt überall. Sie ſind unſere Pflanzenlieferanten.</p><lb/> <p>Man darf ſich nicht einbilden, daß man ein Aquarium nur zu be-<lb/> pflanzen braucht, um es dann für ewige Zeit zu fortdauernder Selbſtver-<lb/> jüngung ſich überlaſſen zu können. So leichten Kaufs kommt man nicht<lb/> davon, und man muß es eben ſo wie die Gartenbeete zu Zeiten wieder<lb/> ganz friſch bepflanzen oder wenigſtens entſtandene Lücken wieder aus-<lb/> füllen. Um nun nicht gar zu oft damit zu thun zu haben, muß man den<lb/> Hauptbeſtand von ausdauernden Pflanzen bilden; und auch dieſe ſterben<lb/> manchmal ab, denn ſo ganz nach ihrem Sinne verſtehen wir es den<lb/> Pflanzen des Aquariums doch noch immer nicht zu machen.</p><lb/> <p>Einjährige Waſſerpflanzen, die im Schlamme wurzeln, ſind über-<lb/> haupt ſchwer anzubringen, außer bei einer Neufüllung des Aquariums,<lb/> und mit Anſäen iſt noch weniger auszurichten, wenigſtens mangelt es<lb/> hierüber noch an Erfahrungen. Man muß daher von einjährigen Waſ-<lb/> ſerpflanzen (z. B. <hi rendition="#aq">Veronica Beccabunga</hi>) junge, etwa fingerlange<lb/> Exemplare einpflanzen.</p><lb/> <p>Bei der <hi rendition="#g">Anordnung der Aquarium-Pflanzen</hi> glaube ich<lb/> die verſchiedenen Formen des Aquariums zunächſt berückſichtigen zu müſ-<lb/> ſen, um die Auswahl derſelben nicht irre zu führen. Wir nehmen zunächſt<lb/> diejenigen Pflanzen durch, welche ſich für das Kelch- und das Kaſten-<lb/> Aquarium eignen. Dieſelben ſind natürlich zugleich auch für das Baſſin-<lb/> Aquarium brauchbar, aber nicht umgekehrt diejenigen Pflanzen, welche<lb/> ſich außerdem noch für das letztere eignen, auch für die erſteren, und zwar<lb/> wegen ihrer Größe.</p><lb/> <p>Die zuerſt aufgezählten Arten ſind die ſich am meiſten empfehlenden,<lb/> die aus mancherlei Gründen weniger empfehlenswerthen oder neben den<lb/> erſteren wenigſtens überflüſſigen ſind zuletzt aufgeführt. Bei uns nur ſel-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0025]
Die Pflanzen des Aquariums.
den Streben, vor Allem die beachtende Aufmerkſamkeit meiner Leſer und
Leſerinnen auf die heimiſche Natur zu lenken.
Es wird wenig Orte in Deutſchland geben, wo man ſehr weit zu
gehen hätte, um die für das Aquarium geeigneten Pflanzen zu finden.
Teiche, Sümpfe, Lachen, breite Wieſengräben, Moorwieſen finden ſich
ja faſt überall. Sie ſind unſere Pflanzenlieferanten.
Man darf ſich nicht einbilden, daß man ein Aquarium nur zu be-
pflanzen braucht, um es dann für ewige Zeit zu fortdauernder Selbſtver-
jüngung ſich überlaſſen zu können. So leichten Kaufs kommt man nicht
davon, und man muß es eben ſo wie die Gartenbeete zu Zeiten wieder
ganz friſch bepflanzen oder wenigſtens entſtandene Lücken wieder aus-
füllen. Um nun nicht gar zu oft damit zu thun zu haben, muß man den
Hauptbeſtand von ausdauernden Pflanzen bilden; und auch dieſe ſterben
manchmal ab, denn ſo ganz nach ihrem Sinne verſtehen wir es den
Pflanzen des Aquariums doch noch immer nicht zu machen.
Einjährige Waſſerpflanzen, die im Schlamme wurzeln, ſind über-
haupt ſchwer anzubringen, außer bei einer Neufüllung des Aquariums,
und mit Anſäen iſt noch weniger auszurichten, wenigſtens mangelt es
hierüber noch an Erfahrungen. Man muß daher von einjährigen Waſ-
ſerpflanzen (z. B. Veronica Beccabunga) junge, etwa fingerlange
Exemplare einpflanzen.
Bei der Anordnung der Aquarium-Pflanzen glaube ich
die verſchiedenen Formen des Aquariums zunächſt berückſichtigen zu müſ-
ſen, um die Auswahl derſelben nicht irre zu führen. Wir nehmen zunächſt
diejenigen Pflanzen durch, welche ſich für das Kelch- und das Kaſten-
Aquarium eignen. Dieſelben ſind natürlich zugleich auch für das Baſſin-
Aquarium brauchbar, aber nicht umgekehrt diejenigen Pflanzen, welche
ſich außerdem noch für das letztere eignen, auch für die erſteren, und zwar
wegen ihrer Größe.
Die zuerſt aufgezählten Arten ſind die ſich am meiſten empfehlenden,
die aus mancherlei Gründen weniger empfehlenswerthen oder neben den
erſteren wenigſtens überflüſſigen ſind zuletzt aufgeführt. Bei uns nur ſel-
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