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Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.

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Pflanzen für das Kelch- und das Kasten-Aquarium.
nicht selten in langsam strömenden Flüssen und in großen Gräben vor, deren
Wasserspiegel er zur Blüthezeit mit seinen weißen Blüthen, die einige Zoll
hoch auf dünnen Stielen sich über denselben erheben, und mit den schwim-
menden Blättern bedeckt. In Flüssen, namentlich um die Träger hölzer-
ner Brücken und Eisböcke, sieht man häufig unter dem Wasserspiegel einen
andern Ranunkel, den der schwimmenden breiten Blätter ermangelnden
fluthenden Ranunkel, auch oft im Volksmunde Hechtkraut ge-
nannt, R. fluitans, der jedoch für das Aquarium zu groß ist.

15. Wasseraloe, Stratiotes aloides. (Fig. 16.) Neben dem Pfeilkraute
prägt namentlich diese Pflanze dem Aquarium einen entschieden südlän-

[Abbildung] Fig. 16.

Die Wasseraloe, Stratiotes aloides. ()
a, b einzelne Blüthchen (). c Blattspitze, nat. Gr.

dischen Charakter auf, da
sie ganz die bekannte Aloe-
form hat, oder noch viel
mehr dem Blätterschopf
der Ananas gleicht. Leider
kommt die Wasseraloe
nicht überall vor, sondern
fast nur da, wo große
Teiche und Landseen häu-
fig sind, also namentlich
im nördlichen Deutschland.
Die Blüthe ist der des
Froschbisses, mit dem sie
auch in eine Familie ge-
hört, sehr ähnlich. Nur die
Blüthen und die Spitze
des Blätterschopfes treten
über das Wasser empor.
Von der im Schlamme
steckenden Wurzel erhebt
sich der dünne nackte Stengel und trägt nur an seiner Spitze den feder-
buschartigen, leuchtendgrünen Blätterschopf. Wenn sie zu erlangen ist,

Pflanzen für das Kelch- und das Kaſten-Aquarium.
nicht ſelten in langſam ſtrömenden Flüſſen und in großen Gräben vor, deren
Waſſerſpiegel er zur Blüthezeit mit ſeinen weißen Blüthen, die einige Zoll
hoch auf dünnen Stielen ſich über denſelben erheben, und mit den ſchwim-
menden Blättern bedeckt. In Flüſſen, namentlich um die Träger hölzer-
ner Brücken und Eisböcke, ſieht man häufig unter dem Waſſerſpiegel einen
andern Ranunkel, den der ſchwimmenden breiten Blätter ermangelnden
fluthenden Ranunkel, auch oft im Volksmunde Hechtkraut ge-
nannt, R. fluitans, der jedoch für das Aquarium zu groß iſt.

15. Waſſeraloe, Stratiotes aloides. (Fig. 16.) Neben dem Pfeilkraute
prägt namentlich dieſe Pflanze dem Aquarium einen entſchieden ſüdlän-

[Abbildung] Fig. 16.

Die Waſſeraloe, Stratiotes aloides. ()
a, b einzelne Blüthchen (). c Blattſpitze, nat. Gr.

diſchen Charakter auf, da
ſie ganz die bekannte Aloe-
form hat, oder noch viel
mehr dem Blätterſchopf
der Ananas gleicht. Leider
kommt die Waſſeraloe
nicht überall vor, ſondern
faſt nur da, wo große
Teiche und Landſeen häu-
fig ſind, alſo namentlich
im nördlichen Deutſchland.
Die Blüthe iſt der des
Froſchbiſſes, mit dem ſie
auch in eine Familie ge-
hört, ſehr ähnlich. Nur die
Blüthen und die Spitze
des Blätterſchopfes treten
über das Waſſer empor.
Von der im Schlamme
ſteckenden Wurzel erhebt
ſich der dünne nackte Stengel und trägt nur an ſeiner Spitze den feder-
buſchartigen, leuchtendgrünen Blätterſchopf. Wenn ſie zu erlangen iſt,

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[24/0040] Pflanzen für das Kelch- und das Kaſten-Aquarium. nicht ſelten in langſam ſtrömenden Flüſſen und in großen Gräben vor, deren Waſſerſpiegel er zur Blüthezeit mit ſeinen weißen Blüthen, die einige Zoll hoch auf dünnen Stielen ſich über denſelben erheben, und mit den ſchwim- menden Blättern bedeckt. In Flüſſen, namentlich um die Träger hölzer- ner Brücken und Eisböcke, ſieht man häufig unter dem Waſſerſpiegel einen andern Ranunkel, den der ſchwimmenden breiten Blätter ermangelnden fluthenden Ranunkel, auch oft im Volksmunde Hechtkraut ge- nannt, R. fluitans, der jedoch für das Aquarium zu groß iſt. 15. Waſſeraloe, Stratiotes aloides. (Fig. 16.) Neben dem Pfeilkraute prägt namentlich dieſe Pflanze dem Aquarium einen entſchieden ſüdlän- [Abbildung Fig. 16. Die Waſſeraloe, Stratiotes aloides. ([FORMEL]) a, b einzelne Blüthchen ([FORMEL]). c Blattſpitze, nat. Gr.] diſchen Charakter auf, da ſie ganz die bekannte Aloe- form hat, oder noch viel mehr dem Blätterſchopf der Ananas gleicht. Leider kommt die Waſſeraloe nicht überall vor, ſondern faſt nur da, wo große Teiche und Landſeen häu- fig ſind, alſo namentlich im nördlichen Deutſchland. Die Blüthe iſt der des Froſchbiſſes, mit dem ſie auch in eine Familie ge- hört, ſehr ähnlich. Nur die Blüthen und die Spitze des Blätterſchopfes treten über das Waſſer empor. Von der im Schlamme ſteckenden Wurzel erhebt ſich der dünne nackte Stengel und trägt nur an ſeiner Spitze den feder- buſchartigen, leuchtendgrünen Blätterſchopf. Wenn ſie zu erlangen iſt,

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_suesswasseraquarium_1857/40>, abgerufen am 21.11.2024.