Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Behälter zu einem Aquarium. die Glashütten sich diesem gewiß nicht uneinträglichen Fabrikationszweigeausreichend gewidmet haben, noch auch meines Wissens die Kasten-Aqua- rien irgendwo fabrikmäßig hergestellt werden. Die einfachste und wohlfeilste Beschaffung eines Kelch-Aquariums Die Schwefelsäure-Ballons sind zwar meist grün, jedoch finden sich Je weniger und gleichmäßiger die Wand des Glaskelches gekrümmt Ueber die Einrichtung des Kasten-Aquariums habe ich selbst noch Behälter zu einem Aquarium. die Glashütten ſich dieſem gewiß nicht uneinträglichen Fabrikationszweigeausreichend gewidmet haben, noch auch meines Wiſſens die Kaſten-Aqua- rien irgendwo fabrikmäßig hergeſtellt werden. Die einfachſte und wohlfeilſte Beſchaffung eines Kelch-Aquariums Die Schwefelſäure-Ballons ſind zwar meiſt grün, jedoch finden ſich Je weniger und gleichmäßiger die Wand des Glaskelches gekrümmt Ueber die Einrichtung des Kaſten-Aquariums habe ich ſelbſt noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="75"/><fw place="top" type="header">Behälter zu einem Aquarium.</fw><lb/> die Glashütten ſich dieſem gewiß nicht uneinträglichen Fabrikationszweige<lb/> ausreichend gewidmet haben, noch auch meines Wiſſens die Kaſten-Aqua-<lb/> rien irgendwo fabrikmäßig hergeſtellt werden.</p><lb/> <p>Die einfachſte und wohlfeilſte Beſchaffung eines Kelch-Aquariums<lb/> vermitteln die faſt überall leicht zu habenden ſogenannten Ballons, in<lb/> welchem die Schwefelſäure verſendet wird. Ein ſolcher diente mir auch<lb/> lange Zeit, bis es der Leipziger Glaswaaren-Handlung von Fritzſche und<lb/> Breiter gelungen war, eine Glashütte zu vermögen, die großen kelch- oder<lb/> glockenförmigen Gläſer zu blaſen, welche ſeit etwa 1<formula notation="TeX">\nicefrac12</formula> Jahren von dem<lb/> genannten Hauſe nach allen Gegenden Deutſchlands und weit über deſ-<lb/> ſen Grenze hinaus verſendet werden.</p><lb/> <p>Die Schwefelſäure-Ballons ſind zwar meiſt grün, jedoch finden ſich<lb/> nicht ganz ſelten auch ganz rein weiße darunter. Ein Glaſer kann ſie<lb/> dann leicht in der Mitte horizontal durchſchneiden oder durch Sprengen<lb/> theilen, wobei ſelbſt die obere umgekehrte Hälfte zu einem Aquarium die-<lb/> nen kann, wenn man den engen Hals feſt zuſtopft, und in eine flache<lb/> Unterlage einläßt und befeſtigt.</p><lb/> <p>Je weniger und gleichmäßiger die Wand des Glaskelches gekrümmt<lb/> iſt, deſto weniger werden die Geſtalten der in demſelben unter Waſſer be-<lb/> findlichen Pflanzen und Thiere durch die Brechung des Lichtes verändert.</p><lb/> <p>Ueber die Einrichtung des Kaſten-Aquariums habe ich ſelbſt noch<lb/> wenig Erfahrung, da diejenigen, welche ich geſehen habe, mich nicht be-<lb/> friedigten. Wenn erſt eine Eiſengießerei ſich dazu herbeigelaſſen haben<lb/> wird, die Geſtelle dazu zu gießen, ſo werden die Kaſten-Aquarien gewiß<lb/> bald den meiſten Beifall finden, um ſo mehr, als geſchmackvolle guß-<lb/> eiſerne Tiſche wegen ihrer Dauerhaftigkeit bald auch als die billigſten<lb/> erkannt werden dürften. Das Gerüſt eines Kaſten-Aquariums für den<lb/> Waſſerraum denke ich mir auf 6 oder 8 quadratiſche ſtarke Glastafeln<lb/> von etwa 15 par. Zoll ins Geviert berechnet, wodurch man ſchon einen<lb/> anſehnlichen Rauminhalt bekommt. Das eiſerne Sparrwerk, oben in ei-<lb/> nen Rahmen vereinigt, muß Falze und Backen zum Einſchieben und nach-<lb/> herigen Feſtkitten der Glastafeln haben. Zum Einkitten dürfte ein Brei<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0091]
Behälter zu einem Aquarium.
die Glashütten ſich dieſem gewiß nicht uneinträglichen Fabrikationszweige
ausreichend gewidmet haben, noch auch meines Wiſſens die Kaſten-Aqua-
rien irgendwo fabrikmäßig hergeſtellt werden.
Die einfachſte und wohlfeilſte Beſchaffung eines Kelch-Aquariums
vermitteln die faſt überall leicht zu habenden ſogenannten Ballons, in
welchem die Schwefelſäure verſendet wird. Ein ſolcher diente mir auch
lange Zeit, bis es der Leipziger Glaswaaren-Handlung von Fritzſche und
Breiter gelungen war, eine Glashütte zu vermögen, die großen kelch- oder
glockenförmigen Gläſer zu blaſen, welche ſeit etwa 1[FORMEL] Jahren von dem
genannten Hauſe nach allen Gegenden Deutſchlands und weit über deſ-
ſen Grenze hinaus verſendet werden.
Die Schwefelſäure-Ballons ſind zwar meiſt grün, jedoch finden ſich
nicht ganz ſelten auch ganz rein weiße darunter. Ein Glaſer kann ſie
dann leicht in der Mitte horizontal durchſchneiden oder durch Sprengen
theilen, wobei ſelbſt die obere umgekehrte Hälfte zu einem Aquarium die-
nen kann, wenn man den engen Hals feſt zuſtopft, und in eine flache
Unterlage einläßt und befeſtigt.
Je weniger und gleichmäßiger die Wand des Glaskelches gekrümmt
iſt, deſto weniger werden die Geſtalten der in demſelben unter Waſſer be-
findlichen Pflanzen und Thiere durch die Brechung des Lichtes verändert.
Ueber die Einrichtung des Kaſten-Aquariums habe ich ſelbſt noch
wenig Erfahrung, da diejenigen, welche ich geſehen habe, mich nicht be-
friedigten. Wenn erſt eine Eiſengießerei ſich dazu herbeigelaſſen haben
wird, die Geſtelle dazu zu gießen, ſo werden die Kaſten-Aquarien gewiß
bald den meiſten Beifall finden, um ſo mehr, als geſchmackvolle guß-
eiſerne Tiſche wegen ihrer Dauerhaftigkeit bald auch als die billigſten
erkannt werden dürften. Das Gerüſt eines Kaſten-Aquariums für den
Waſſerraum denke ich mir auf 6 oder 8 quadratiſche ſtarke Glastafeln
von etwa 15 par. Zoll ins Geviert berechnet, wodurch man ſchon einen
anſehnlichen Rauminhalt bekommt. Das eiſerne Sparrwerk, oben in ei-
nen Rahmen vereinigt, muß Falze und Backen zum Einſchieben und nach-
herigen Feſtkitten der Glastafeln haben. Zum Einkitten dürfte ein Brei
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