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Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.

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Behälter zu einem Aquarium.
von gutem Portland-Cement und dünnem Quark sich am besten eignen.
Die Tafeln müssen senkrecht gestellt werden, um den größten Bodenraum,
eine bequeme Ansicht von der Seite und einen ganz gleichmäßigen Druck
des Wassers auf die Glastafeln zu gewinnen. Wer nicht zu sparen
braucht, der darf nicht unterlassen, in dem Kelch- wie in dem Kasten-
Aquarium einen kleinen Springbrunnen anzubringen. Der Wasserbehäl-
ter dazu kann entweder in einer oberen Zimmerecke oder außerhalb des
Zimmers angebracht werden. Die Gutta-Percha- und Kautschouk-
Schläuche erleichtern die Herstellung außerordentlich, welche ich übrigens
der Erfindungsgabe des gewöhnlichen Handwerkers überlassen kann.

Der Boden des Kastens darf jedenfalls nicht das nackte Eisen behal-
ten, sondern das ganze Gefäß muß entweder verzinnt oder mit sonst ei-
nem Ueberzug versehen werden, um die Auflösung des Eisens im Wasser
zu verhüten. Am zweckmäßigsten wäre es vielleicht, den Boden des Ka-
stens mit einer dünnen Cementschicht zu bedecken, nachdem die Glastafeln
eingekittet sind, wodurch zugleich die unteren Fugen der letzteren um so
dichter schließend werden würden.

Indem ich es Jedermanns Geschmacke überlasse, das gußeiserne oder
durch Klempner- (Spengler-) Arbeit hergestellte Gerüst des Kasten-Aqua-
riums mit mehr oder weniger Eleganz auszustatten -- wobei ich meiner-
seits die möglichste Einfachheit beobachten würde, um nicht auf Neben-
dinge zu sehr die Aufmerksamkeit abzulenken -- füge ich an dieser Stelle
einige Bemerkungen über den Tisch zu dem Kelch- oder Kasten-Aquarium
hinzu.

Daß derselbe nicht 4 sondern 3 Füße haben müsse, versteht sich von
selbst, da nur ein dreifüßiger Tisch auf jeder Ebene feststehen kann. Eben
so sollte er immer Rollen haben, um die bedeutende Last eines gefüllten
Aquarium wenigstens an eine andere Stelle des Zimmers rücken zu
können.

Die Fläche, auf welche das Glasgefäß des Kelch-Aquariums zu stehen
kommt, muß eben und ohne Hervorragungen sein, damit das doch höch-
stens 2--3 Linien dicke Glas nicht durch einen ungleichmäßigen Druck

Behälter zu einem Aquarium.
von gutem Portland-Cement und dünnem Quark ſich am beſten eignen.
Die Tafeln müſſen ſenkrecht geſtellt werden, um den größten Bodenraum,
eine bequeme Anſicht von der Seite und einen ganz gleichmäßigen Druck
des Waſſers auf die Glastafeln zu gewinnen. Wer nicht zu ſparen
braucht, der darf nicht unterlaſſen, in dem Kelch- wie in dem Kaſten-
Aquarium einen kleinen Springbrunnen anzubringen. Der Waſſerbehäl-
ter dazu kann entweder in einer oberen Zimmerecke oder außerhalb des
Zimmers angebracht werden. Die Gutta-Percha- und Kautſchouk-
Schläuche erleichtern die Herſtellung außerordentlich, welche ich übrigens
der Erfindungsgabe des gewöhnlichen Handwerkers überlaſſen kann.

Der Boden des Kaſtens darf jedenfalls nicht das nackte Eiſen behal-
ten, ſondern das ganze Gefäß muß entweder verzinnt oder mit ſonſt ei-
nem Ueberzug verſehen werden, um die Auflöſung des Eiſens im Waſſer
zu verhüten. Am zweckmäßigſten wäre es vielleicht, den Boden des Ka-
ſtens mit einer dünnen Cementſchicht zu bedecken, nachdem die Glastafeln
eingekittet ſind, wodurch zugleich die unteren Fugen der letzteren um ſo
dichter ſchließend werden würden.

Indem ich es Jedermanns Geſchmacke überlaſſe, das gußeiſerne oder
durch Klempner- (Spengler-) Arbeit hergeſtellte Gerüſt des Kaſten-Aqua-
riums mit mehr oder weniger Eleganz auszuſtatten — wobei ich meiner-
ſeits die möglichſte Einfachheit beobachten würde, um nicht auf Neben-
dinge zu ſehr die Aufmerkſamkeit abzulenken — füge ich an dieſer Stelle
einige Bemerkungen über den Tiſch zu dem Kelch- oder Kaſten-Aquarium
hinzu.

Daß derſelbe nicht 4 ſondern 3 Füße haben müſſe, verſteht ſich von
ſelbſt, da nur ein dreifüßiger Tiſch auf jeder Ebene feſtſtehen kann. Eben
ſo ſollte er immer Rollen haben, um die bedeutende Laſt eines gefüllten
Aquarium wenigſtens an eine andere Stelle des Zimmers rücken zu
können.

Die Fläche, auf welche das Glasgefäß des Kelch-Aquariums zu ſtehen
kommt, muß eben und ohne Hervorragungen ſein, damit das doch höch-
ſtens 2—3 Linien dicke Glas nicht durch einen ungleichmäßigen Druck

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[76/0092] Behälter zu einem Aquarium. von gutem Portland-Cement und dünnem Quark ſich am beſten eignen. Die Tafeln müſſen ſenkrecht geſtellt werden, um den größten Bodenraum, eine bequeme Anſicht von der Seite und einen ganz gleichmäßigen Druck des Waſſers auf die Glastafeln zu gewinnen. Wer nicht zu ſparen braucht, der darf nicht unterlaſſen, in dem Kelch- wie in dem Kaſten- Aquarium einen kleinen Springbrunnen anzubringen. Der Waſſerbehäl- ter dazu kann entweder in einer oberen Zimmerecke oder außerhalb des Zimmers angebracht werden. Die Gutta-Percha- und Kautſchouk- Schläuche erleichtern die Herſtellung außerordentlich, welche ich übrigens der Erfindungsgabe des gewöhnlichen Handwerkers überlaſſen kann. Der Boden des Kaſtens darf jedenfalls nicht das nackte Eiſen behal- ten, ſondern das ganze Gefäß muß entweder verzinnt oder mit ſonſt ei- nem Ueberzug verſehen werden, um die Auflöſung des Eiſens im Waſſer zu verhüten. Am zweckmäßigſten wäre es vielleicht, den Boden des Ka- ſtens mit einer dünnen Cementſchicht zu bedecken, nachdem die Glastafeln eingekittet ſind, wodurch zugleich die unteren Fugen der letzteren um ſo dichter ſchließend werden würden. Indem ich es Jedermanns Geſchmacke überlaſſe, das gußeiſerne oder durch Klempner- (Spengler-) Arbeit hergeſtellte Gerüſt des Kaſten-Aqua- riums mit mehr oder weniger Eleganz auszuſtatten — wobei ich meiner- ſeits die möglichſte Einfachheit beobachten würde, um nicht auf Neben- dinge zu ſehr die Aufmerkſamkeit abzulenken — füge ich an dieſer Stelle einige Bemerkungen über den Tiſch zu dem Kelch- oder Kaſten-Aquarium hinzu. Daß derſelbe nicht 4 ſondern 3 Füße haben müſſe, verſteht ſich von ſelbſt, da nur ein dreifüßiger Tiſch auf jeder Ebene feſtſtehen kann. Eben ſo ſollte er immer Rollen haben, um die bedeutende Laſt eines gefüllten Aquarium wenigſtens an eine andere Stelle des Zimmers rücken zu können. Die Fläche, auf welche das Glasgefäß des Kelch-Aquariums zu ſtehen kommt, muß eben und ohne Hervorragungen ſein, damit das doch höch- ſtens 2—3 Linien dicke Glas nicht durch einen ungleichmäßigen Druck

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_suesswasseraquarium_1857/92>, abgerufen am 24.11.2024.