Ausdehnung nach zu den untergeordnetsten deutschen Waldbäumen gehört. Derselbe rühmt von der Schwarzkiefer, daß sie der harzreichste europäische Baum sei. "Ihre Harzung, welche in Niederöstreich ein eigenes Gewerbe begründet, wirft gewöhnlich den hohen Ertrag von 55 bis 90 Procent vom Holzertrage ab. Ja, es sind Fälle vorgekommen, wo der Ertrag aus dem Harze jenen des Holzes gar bedeutend überstiegen hat."
Das Holz der Schwarzkiefer wird seines großen Harzgehaltes wegen unter allen Verhältnissen 2 Pfund auf den Kubikfuß schwerer als das der gemeinen Kiefer angegeben, es ist darum sehr dauerhaft und besonders zu Brunnenröhren sehr gesucht.
Die großen Vorzüge, welche man in seiner Heimath diesem Baume nachrühmt, haben vielfältig dazu Veranlassung gegeben, denselben auch in mehr nördlich gelegenen Theilen Deutschlands in die Waldungen ein- zuführen. Allein der Erfolg scheint die gehegten Erwartungen nicht gerechtfertigt zu haben. Die Schwarzföhre nimmt mit unserm lockeren Kiefernboden nicht fürlieb und scheint durchaus ihren Bergstandort nur auf Kosten ihrer Holzgüte mit tieferen Lagen vertauschen zu können. Nichtsdestoweniger möchten sich doch in Deutschlands gebirgigeren Theilen noch viele Oertlichkeiten ausfindig machen lassen, in denen anzurathen wäre die Einführungsversuche fortzusetzen. Ein unläugbaren Werth aber hat die Schwarzföhre als landschaftlicher Baum für diejenigen Be- sitzer von Waldungen oder wenigstens von Lustgehölzen, denen es um malerische Schönheit ihrer Besitzungen zu thun ist. Sie unterscheidet sich von der gemeinen Kiefer sehr wesentlich und im Spätherbst auch dadurch, daß in Samenjahren die großen hellen Zapfen sehr ins Auge fallen, während man diese bei der gemeinen Kiefer kaum sieht. Was übrigens die Holzbeschaffenheit betrifft, so stehen hierin beide Kiefern einander sehr nahe, so daß Nördlinger in dem Texte zu seinem, uns bereits be- kannten "50 Holzquerschnitten" (Seite 95) bei der Beschreibung beide zusammenfaßt, also für gleich erklärt. Es scheint jedoch, wie der gerühmte Harzreichthum ohnehin vermuthen läßt, im Schwarzföhrenholze die Harz- porenzahl reicher als im gemeinen zu sein.
Ausdehnung nach zu den untergeordnetſten deutſchen Waldbäumen gehört. Derſelbe rühmt von der Schwarzkiefer, daß ſie der harzreichſte europäiſche Baum ſei. „Ihre Harzung, welche in Niederöſtreich ein eigenes Gewerbe begründet, wirft gewöhnlich den hohen Ertrag von 55 bis 90 Procent vom Holzertrage ab. Ja, es ſind Fälle vorgekommen, wo der Ertrag aus dem Harze jenen des Holzes gar bedeutend überſtiegen hat.“
Das Holz der Schwarzkiefer wird ſeines großen Harzgehaltes wegen unter allen Verhältniſſen 2 Pfund auf den Kubikfuß ſchwerer als das der gemeinen Kiefer angegeben, es iſt darum ſehr dauerhaft und beſonders zu Brunnenröhren ſehr geſucht.
Die großen Vorzüge, welche man in ſeiner Heimath dieſem Baume nachrühmt, haben vielfältig dazu Veranlaſſung gegeben, denſelben auch in mehr nördlich gelegenen Theilen Deutſchlands in die Waldungen ein- zuführen. Allein der Erfolg ſcheint die gehegten Erwartungen nicht gerechtfertigt zu haben. Die Schwarzföhre nimmt mit unſerm lockeren Kiefernboden nicht fürlieb und ſcheint durchaus ihren Bergſtandort nur auf Koſten ihrer Holzgüte mit tieferen Lagen vertauſchen zu können. Nichtsdeſtoweniger möchten ſich doch in Deutſchlands gebirgigeren Theilen noch viele Oertlichkeiten ausfindig machen laſſen, in denen anzurathen wäre die Einführungsverſuche fortzuſetzen. Ein unläugbaren Werth aber hat die Schwarzföhre als landſchaftlicher Baum für diejenigen Be- ſitzer von Waldungen oder wenigſtens von Luſtgehölzen, denen es um maleriſche Schönheit ihrer Beſitzungen zu thun iſt. Sie unterſcheidet ſich von der gemeinen Kiefer ſehr weſentlich und im Spätherbſt auch dadurch, daß in Samenjahren die großen hellen Zapfen ſehr ins Auge fallen, während man dieſe bei der gemeinen Kiefer kaum ſieht. Was übrigens die Holzbeſchaffenheit betrifft, ſo ſtehen hierin beide Kiefern einander ſehr nahe, ſo daß Nördlinger in dem Texte zu ſeinem, uns bereits be- kannten „50 Holzquerſchnitten“ (Seite 95) bei der Beſchreibung beide zuſammenfaßt, alſo für gleich erklärt. Es ſcheint jedoch, wie der gerühmte Harzreichthum ohnehin vermuthen läßt, im Schwarzföhrenholze die Harz- porenzahl reicher als im gemeinen zu ſein.
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Ausdehnung nach zu den untergeordnetſten deutſchen Waldbäumen gehört.
Derſelbe rühmt von der Schwarzkiefer, daß ſie der harzreichſte europäiſche
Baum ſei. „Ihre Harzung, welche in Niederöſtreich ein eigenes Gewerbe
begründet, wirft gewöhnlich den hohen Ertrag von 55 bis 90 Procent
vom Holzertrage ab. Ja, es ſind Fälle vorgekommen, wo der Ertrag
aus dem Harze jenen des Holzes gar bedeutend überſtiegen hat.“
Das Holz der Schwarzkiefer wird ſeines großen Harzgehaltes wegen
unter allen Verhältniſſen 2 Pfund auf den Kubikfuß ſchwerer als das
der gemeinen Kiefer angegeben, es iſt darum ſehr dauerhaft und beſonders
zu Brunnenröhren ſehr geſucht.
Die großen Vorzüge, welche man in ſeiner Heimath dieſem Baume
nachrühmt, haben vielfältig dazu Veranlaſſung gegeben, denſelben auch in
mehr nördlich gelegenen Theilen Deutſchlands in die Waldungen ein-
zuführen. Allein der Erfolg ſcheint die gehegten Erwartungen nicht
gerechtfertigt zu haben. Die Schwarzföhre nimmt mit unſerm lockeren
Kiefernboden nicht fürlieb und ſcheint durchaus ihren Bergſtandort nur
auf Koſten ihrer Holzgüte mit tieferen Lagen vertauſchen zu können.
Nichtsdeſtoweniger möchten ſich doch in Deutſchlands gebirgigeren Theilen
noch viele Oertlichkeiten ausfindig machen laſſen, in denen anzurathen
wäre die Einführungsverſuche fortzuſetzen. Ein unläugbaren Werth aber
hat die Schwarzföhre als landſchaftlicher Baum für diejenigen Be-
ſitzer von Waldungen oder wenigſtens von Luſtgehölzen, denen es um
maleriſche Schönheit ihrer Beſitzungen zu thun iſt. Sie unterſcheidet
ſich von der gemeinen Kiefer ſehr weſentlich und im Spätherbſt auch
dadurch, daß in Samenjahren die großen hellen Zapfen ſehr ins Auge
fallen, während man dieſe bei der gemeinen Kiefer kaum ſieht. Was übrigens
die Holzbeſchaffenheit betrifft, ſo ſtehen hierin beide Kiefern einander ſehr
nahe, ſo daß Nördlinger in dem Texte zu ſeinem, uns bereits be-
kannten „50 Holzquerſchnitten“ (Seite 95) bei der Beſchreibung beide
zuſammenfaßt, alſo für gleich erklärt. Es ſcheint jedoch, wie der gerühmte
Harzreichthum ohnehin vermuthen läßt, im Schwarzföhrenholze die Harz-
porenzahl reicher als im gemeinen zu ſein.
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/318>, abgerufen am 23.12.2024.
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