Die weiblichen Blüthenzäpfchen sind mehr als doppelt so groß, an den hängenden Zweigen immer aufwärts gerichtet und haben meist eine schöne carminrothe Farbe (2. ). Auch sie stehen auf einem Kurztriebe und geben überhaupt deutlicher als bei einem anderen Nadelholze die Ab- stammung der Blüthen- und Fruchtzapfen von einem umgewandelten Triebe zu erkennen; nicht nur dadurch, daß die Deckschuppen (7. 8.) in der Mitte gewissermaaßen von der Nadel, aus deren Umwandlung sie entstanden, der Länge nach durchzogen sind, sondern auch dadurch, daß man an der Basis des Blüthenzäpfchens deutlich Uebergangsformen aus Nadeln in Schuppen und zu unterst noch einige Schuppen bemerkt, die fast noch wirkliche Nadeln sind. Die Samenschuppe ist sehr klein und trägt wie gewöhnlich an ihrer Innenseite zwei Samenknospen (8. u. 9.).
Nach erfolgter Bestäubung fallen die männlichen Blüthen bald ab, das weibliche Blüthenkätzchen behält seine aufrechte Krümmung bei und verwandelt sich in den eiförmigen, selten über anderthalb Zoll langen, hellkaffebraunen Zapfen, an dem man unten die Spitzen der zurückbleibenden Deckschuppen meist noch etwas hervortreten sieht (10.).
Die Unterbringung der Samen im Zapfen ist dieselbe wie bei allen ächten Nadelhölzern. Der Same ist ähnlich wie bei der Fichte in einer Ver- tiefung des sehr breiten Flügels eingedrückt; beide sind kaffebraun gefärbt (11. 12. 13. 14.). Er reift zu Ende Oktobers, fliegt aber erst im nächsten Frühjahre ab und es bleiben dann die leeren Zapfen meist noch mehrere Jahre an den Zweigen.
Die Gestalt der Nadeln (17.) schwankt gewissermaaßen zwischen denen der Fichte und der Tanne, sie sind aber von beiden durch eine zarte, kraut- artige Beschaffenheit und ein helleres Grün verschieden. Ein größerer Unterschied zwischen der Lärche und den übrigen Nadelhölzern hinsichtlich der Nadeln besteht aber darin, daß die letzteren sommergrün sind, d. h. sich alljährlich erneuern und im Herbste abfallen; daher nennt Plinius die Lärche einen im Winter trauernden Baum, arbor hieme tristis. Die gewöhnliche Bezeichnungsweise, daß die Nadeln der Lärche an den Mai- trieben einzeln und an den älteren Trieben büschelweise stehen, ist nicht so einfach richtig, sondern näher zu untersuchen. Wir haben schon früher (S. 74) erfahren, daß bei der Lärche die Kurztriebe eine besondere Rolle spielen; es hat damit folgende Bewandtniß. Bei keiner anderen
Die weiblichen Blüthenzäpfchen ſind mehr als doppelt ſo groß, an den hängenden Zweigen immer aufwärts gerichtet und haben meiſt eine ſchöne carminrothe Farbe (2. ♀♀♀). Auch ſie ſtehen auf einem Kurztriebe und geben überhaupt deutlicher als bei einem anderen Nadelholze die Ab- ſtammung der Blüthen- und Fruchtzapfen von einem umgewandelten Triebe zu erkennen; nicht nur dadurch, daß die Deckſchuppen (7. 8.) in der Mitte gewiſſermaaßen von der Nadel, aus deren Umwandlung ſie entſtanden, der Länge nach durchzogen ſind, ſondern auch dadurch, daß man an der Baſis des Blüthenzäpfchens deutlich Uebergangsformen aus Nadeln in Schuppen und zu unterſt noch einige Schuppen bemerkt, die faſt noch wirkliche Nadeln ſind. Die Samenſchuppe iſt ſehr klein und trägt wie gewöhnlich an ihrer Innenſeite zwei Samenknospen (8. u. 9.).
Nach erfolgter Beſtäubung fallen die männlichen Blüthen bald ab, das weibliche Blüthenkätzchen behält ſeine aufrechte Krümmung bei und verwandelt ſich in den eiförmigen, ſelten über anderthalb Zoll langen, hellkaffebraunen Zapfen, an dem man unten die Spitzen der zurückbleibenden Deckſchuppen meiſt noch etwas hervortreten ſieht (10.).
Die Unterbringung der Samen im Zapfen iſt dieſelbe wie bei allen ächten Nadelhölzern. Der Same iſt ähnlich wie bei der Fichte in einer Ver- tiefung des ſehr breiten Flügels eingedrückt; beide ſind kaffebraun gefärbt (11. 12. 13. 14.). Er reift zu Ende Oktobers, fliegt aber erſt im nächſten Frühjahre ab und es bleiben dann die leeren Zapfen meiſt noch mehrere Jahre an den Zweigen.
Die Geſtalt der Nadeln (17.) ſchwankt gewiſſermaaßen zwiſchen denen der Fichte und der Tanne, ſie ſind aber von beiden durch eine zarte, kraut- artige Beſchaffenheit und ein helleres Grün verſchieden. Ein größerer Unterſchied zwiſchen der Lärche und den übrigen Nadelhölzern hinſichtlich der Nadeln beſteht aber darin, daß die letzteren ſommergrün ſind, d. h. ſich alljährlich erneuern und im Herbſte abfallen; daher nennt Plinius die Lärche einen im Winter trauernden Baum, arbor hieme tristis. Die gewöhnliche Bezeichnungsweiſe, daß die Nadeln der Lärche an den Mai- trieben einzeln und an den älteren Trieben büſchelweiſe ſtehen, iſt nicht ſo einfach richtig, ſondern näher zu unterſuchen. Wir haben ſchon früher (S. 74) erfahren, daß bei der Lärche die Kurztriebe eine beſondere Rolle ſpielen; es hat damit folgende Bewandtniß. Bei keiner anderen
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Die weiblichen Blüthenzäpfchen ſind mehr als doppelt ſo groß,
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und geben überhaupt deutlicher als bei einem anderen Nadelholze die Ab-
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zu erkennen; nicht nur dadurch, daß die Deckſchuppen (7. 8.) in der
Mitte gewiſſermaaßen von der Nadel, aus deren Umwandlung ſie entſtanden,
der Länge nach durchzogen ſind, ſondern auch dadurch, daß man an der
Baſis des Blüthenzäpfchens deutlich Uebergangsformen aus Nadeln in
Schuppen und zu unterſt noch einige Schuppen bemerkt, die faſt noch
wirkliche Nadeln ſind. Die Samenſchuppe iſt ſehr klein und trägt wie
gewöhnlich an ihrer Innenſeite zwei Samenknospen (8. u. 9.).
Nach erfolgter Beſtäubung fallen die männlichen Blüthen bald ab,
das weibliche Blüthenkätzchen behält ſeine aufrechte Krümmung bei und
verwandelt ſich in den eiförmigen, ſelten über anderthalb Zoll langen,
hellkaffebraunen Zapfen, an dem man unten die Spitzen der zurückbleibenden
Deckſchuppen meiſt noch etwas hervortreten ſieht (10.).
Die Unterbringung der Samen im Zapfen iſt dieſelbe wie bei allen
ächten Nadelhölzern. Der Same iſt ähnlich wie bei der Fichte in einer Ver-
tiefung des ſehr breiten Flügels eingedrückt; beide ſind kaffebraun gefärbt
(11. 12. 13. 14.). Er reift zu Ende Oktobers, fliegt aber erſt im nächſten
Frühjahre ab und es bleiben dann die leeren Zapfen meiſt noch mehrere
Jahre an den Zweigen.
Die Geſtalt der Nadeln (17.) ſchwankt gewiſſermaaßen zwiſchen denen
der Fichte und der Tanne, ſie ſind aber von beiden durch eine zarte, kraut-
artige Beſchaffenheit und ein helleres Grün verſchieden. Ein größerer
Unterſchied zwiſchen der Lärche und den übrigen Nadelhölzern hinſichtlich
der Nadeln beſteht aber darin, daß die letzteren ſommergrün ſind,
d. h. ſich alljährlich erneuern und im Herbſte abfallen; daher nennt Plinius
die Lärche einen im Winter trauernden Baum, arbor hieme tristis. Die
gewöhnliche Bezeichnungsweiſe, daß die Nadeln der Lärche an den Mai-
trieben einzeln und an den älteren Trieben büſchelweiſe ſtehen, iſt nicht
ſo einfach richtig, ſondern näher zu unterſuchen. Wir haben ſchon früher
(S. 74) erfahren, daß bei der Lärche die Kurztriebe eine beſondere
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/368>, abgerufen am 23.12.2024.
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