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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863.

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der Oberfläche des Bodens zu bleiben zwingt; während in dem Auenwalde
theils die Niveauverhältniſſe, theils der durchläſſige, meiſt aus Diluvial-
ſand beſtehende Untergrund das Ueberfluthungswaſſer theils abfließen,
theils in die Tiefe verſickern läßt.

Das Kapitel der Verſumpfung, welches uns jetzt in der Moor-
heide praktiſch entgegentritt, iſt in der Forſtwirthſchaft eines der am
meiſten Sorge und Arbeit auferlegenden. Wir haben hier die drei Arten
der Verſumpfung durch Tagewaſſer, durch Quell- oder durch Stauwaſſer
nicht zu erörtern, eben ſo wenig eine Anleitung zur Entwäſſerung durch
Gräben oder unterirdiſche Abzüge (Drainage), oder durch Senklöcher
(Fontanelle) zu geben — wir haben uns blos daran zu erinnern, daß
der verhinderte Abzug überflüſſigen Waſſers immer der Grund zur Ver-
ſumpfung iſt. Das verſchiedene Lebensbedürfniß der Gewächſe erheiſcht
für eine ganze Gruppe derſelben, deshalb Moor- und Torfpflanzen ge-
nannt, ſolches ſtockendes Waſſer; dieſe Pflanzen ſind daher die nie fehlenden
Beſtandtheile der Pflanzendecke (S. 30) des Moorheidebodens. Sie geben
den Moorheiden, abgeſehen von den Bäumen, ihren eigenthümlichen ein-
tönigen Charakter, denn die Moorpflanzen ſind faſt ohne Ausnahme
niedrige klein- und feinblättrige Gewächſe. In der dicht aus Mooſen
gewebten oder mehr noch verfilzten Grundmaſſe wurzeln echte und Halb-
gräſer und unſere zierlichſten Vertreter der Familie der Heidepflanzen
(Ericaceen); zwiſchen den Kiefern, dem weſentlichen Beſtandbildner der
Moorheiden, drängen ſich die dichten Schaaren der Heidebüſchchen (Erica
vulgaris)
und der Heidelbeeren, letztere hier und da vertreten von der
Preiſel- und der Rauſchbeere, während eine vierte Art der alten Linné’ſchen
Gattung, Vaccinium, die Moosbeere, ihre fadendünnen Stämmchen weit hin
über die Moospolſter ſpinnt. Faſt die einzige höher wachſende Pflanze iſt der
ſich nicht leicht vermiſſen laſſende Adlerfarrn, deſſen wunderbare Reichsadler-
geſtaltung im Gewebe des Wedelſtieles wir auf S. 37 geſehen haben.

Die Beſtände der Moorheide, meiſt Kiefern mit eingeſprengten Birken
und Schwarzerlen, denen ſich aber oft auch, jedoch erſichtlich als ſchlecht
bewirthete und ſich deshalb unbehaglich fühlende Gäſte Eichen und Eſchen,
ſelbſt Buchen beigeſellen, verrathen faſt immer ein gewiſſes Beſchränktſein
ihres Gedeihens durch eine Schranke, über welche ſie nicht hinaus können.
Das giebt ſolchen Heiden ein eigenthümliches Anſehen von Eintönigkeit

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/614>, abgerufen am 12.01.2025.