wurde ihm auferleget, sie Zeit ihres Lebens zu ver- sorgen, und ihr wegen eines jungen Sohnes, den sie zur Welt brachte, gehörigen Unterhalt zu ver- schaffen.
VIII. Madame Corbet, und der Graf von Lincoln.
UNter der Regierung der Königin Elisa- beth, bey deren gesegnetem und preiß- würdigem Gouvernement das König- reich Engelland alle Glückseligkeiten des Friedens und Ubesflusses zu geniessen hatte, machte der Graf von Lincoln noch bey frühen Jahren eine grosse Figur in der Welt; und sintemal sein Naturel und Politesse alle Cavaliers dieser Nation zu seiner Zeit übertraff, so war keine Dame am Hofe, die sich nicht angelegen seyn liesse, den Sieg über eine Person, die so viel Geschick[l]ichkeit als dieser Graf besässe, darvon zu tragen. Seine erste In- trigue hatte er mit des Grafen von Notting- hams Fräulein-Tochter, welche, als sie kaum das 20ste Jahr erreichet, von ihren interessirten El- tern gezwungen wurde, einen alten Baron von 70. Jahren zu ehligen, der aber sehr reich und des Gra- fen von Lincoln vertrauter Freund war. Nun
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Madame Corbet,
wurde ihm auferleget, ſie Zeit ihres Lebens zu ver- ſorgen, und ihr wegen eines jungen Sohnes, den ſie zur Welt brachte, gehoͤrigen Unterhalt zu ver- ſchaffen.
VIII. Madame Corbet, und der Graf von Lincoln.
UNter der Regierung der Koͤnigin Eliſa- beth, bey deren geſegnetem und preiß- wuͤrdigem Gouvernement das Koͤnig- reich Engelland alle Gluͤckſeligkeiten des Friedens und Ubesfluſſes zu genieſſen hatte, machte der Graf von Lincoln noch bey fruͤhen Jahren eine groſſe Figur in der Welt; und ſintemal ſein Naturel und Politeſſe alle Cavaliers dieſer Nation zu ſeiner Zeit uͤbertraff, ſo war keine Dame am Hofe, die ſich nicht angelegen ſeyn lieſſe, den Sieg uͤber eine Perſon, die ſo viel Geſchick[l]ichkeit als dieſer Graf beſaͤſſe, darvon zu tragen. Seine erſte In- trigue hatte er mit des Grafen von Notting- hams Fraͤulein-Tochter, welche, als ſie kaum das 20ſte Jahr erreichet, von ihren intereſſirten El- tern gezwungen wurde, einen alten Baron von 70. Jahren zu ehligen, der aber ſehr reich und des Gra- fen von Lincoln vertrauter Freund war. Nun
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Madame Corbet,
wurde ihm auferleget, ſie Zeit ihres Lebens zu ver-
ſorgen, und ihr wegen eines jungen Sohnes, den
ſie zur Welt brachte, gehoͤrigen Unterhalt zu ver-
ſchaffen.
VIII.
Madame Corbet, und der Graf
von Lincoln.
UNter der Regierung der Koͤnigin Eliſa-
beth, bey deren geſegnetem und preiß-
wuͤrdigem Gouvernement das Koͤnig-
reich Engelland alle Gluͤckſeligkeiten des Friedens
und Ubesfluſſes zu genieſſen hatte, machte der Graf
von Lincoln noch bey fruͤhen Jahren eine groſſe
Figur in der Welt; und ſintemal ſein Naturel
und Politeſſe alle Cavaliers dieſer Nation zu
ſeiner Zeit uͤbertraff, ſo war keine Dame am Hofe,
die ſich nicht angelegen ſeyn lieſſe, den Sieg uͤber
eine Perſon, die ſo viel Geſchicklichkeit als dieſer
Graf beſaͤſſe, darvon zu tragen. Seine erſte In-
trigue hatte er mit des Grafen von Notting-
hams Fraͤulein-Tochter, welche, als ſie kaum das
20ſte Jahr erreichet, von ihren intereſſirten El-
tern gezwungen wurde, einen alten Baron von 70.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/102>, abgerufen am 21.11.2024.
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