aber ihr Mann wiederum hinein kam, und verstun- de, daß der General die Vestung noch nicht er- obert hatte, gieng er mit blossem Degen in der Hand auf sein Weib loß, sie zu verwunden, und schwuhr bey allen schwartzen Geistern des höllischen Plu- tonis, er wollte sie in tausend kleine Bißgen zer- hauen, woferne sie sich seinem Freunde nicht un- terwerffen würde: Und da nun beyde Bößwichter ihre Kräffte also vereinigten, bande ihr der ehrlose Mann die Hände und hielt ihre Beine, indem ihm mittlerweile der General vor seinen Augen zum General-Hahnrey machte.
Weil sie nun ihrer Ehre einmal beraubet war, fassete sie einen solchen Widerwillen und Haß ge- gen ihren Mann, daß, als auf seine Vergünstigung der General des nächsten Tages wieder kam, sei- ne geheime Visite bey ihr abzulegen, sie ihm den Vortrag thate, was massen sie willig zu seinen Diensten seyn wollte, daferne er ihr verspräche, ih- ren Mann nicht mit der geringsten Charge zu ver- sehen: Damit sie sich nur wegen der Schmach, die ihr durch Beystand desjenigen zugefüget wor- den, der ihre Ehre vielmehr biß auf den letzten Bluts-Tropffen vertheidigen sollen, auf solche Weise rächen möchte. Der General nahm dieses Erbiethen von Hertzen gerne an; Und weil er in kurtzem einen Zug wider die Frantzosen in West- Jndien thun muste, nahm er Madame Howard
mit
II. Theil. Y
und Madame Howard.
aber ihr Mann wiederum hinein kam, und verſtun- de, daß der General die Veſtung noch nicht er- obert hatte, gieng er mit bloſſem Degen in der Hand auf ſein Weib loß, ſie zu verwunden, und ſchwuhr bey allen ſchwartzen Geiſtern des hoͤlliſchen Plu- tonis, er wollte ſie in tauſend kleine Bißgen zer- hauen, woferne ſie ſich ſeinem Freunde nicht un- terwerffen wuͤrde: Und da nun beyde Boͤßwichter ihre Kraͤffte alſo vereinigten, bande ihr der ehrloſe Mann die Haͤnde und hielt ihre Beine, indem ihm mittlerweile der General vor ſeinen Augen zum General-Hahnrey machte.
Weil ſie nun ihrer Ehre einmal beraubet war, faſſete ſie einen ſolchen Widerwillen und Haß ge- gen ihren Mann, daß, als auf ſeine Verguͤnſtigung der General des naͤchſten Tages wieder kam, ſei- ne geheime Viſite bey ihr abzulegen, ſie ihm den Vortrag thate, was maſſen ſie willig zu ſeinen Dienſten ſeyn wollte, daferne er ihr verſpraͤche, ih- ren Mann nicht mit der geringſten Charge zu ver- ſehen: Damit ſie ſich nur wegen der Schmach, die ihr durch Beyſtand desjenigen zugefuͤget wor- den, der ihre Ehre vielmehr biß auf den letzten Bluts-Tropffen vertheidigen ſollen, auf ſolche Weiſe raͤchen moͤchte. Der General nahm dieſes Erbiethen von Hertzen gerne an; Und weil er in kurtzem einen Zug wider die Frantzoſen in Weſt- Jndien thun muſte, nahm er Madame Howard
mit
II. Theil. Y
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und Madame Howard.
aber ihr Mann wiederum hinein kam, und verſtun-
de, daß der General die Veſtung noch nicht er-
obert hatte, gieng er mit bloſſem Degen in der Hand
auf ſein Weib loß, ſie zu verwunden, und ſchwuhr
bey allen ſchwartzen Geiſtern des hoͤlliſchen Plu-
tonis, er wollte ſie in tauſend kleine Bißgen zer-
hauen, woferne ſie ſich ſeinem Freunde nicht un-
terwerffen wuͤrde: Und da nun beyde Boͤßwichter
ihre Kraͤffte alſo vereinigten, bande ihr der ehrloſe
Mann die Haͤnde und hielt ihre Beine, indem ihm
mittlerweile der General vor ſeinen Augen zum
General-Hahnrey machte.
Weil ſie nun ihrer Ehre einmal beraubet war,
faſſete ſie einen ſolchen Widerwillen und Haß ge-
gen ihren Mann, daß, als auf ſeine Verguͤnſtigung
der General des naͤchſten Tages wieder kam, ſei-
ne geheime Viſite bey ihr abzulegen, ſie ihm den
Vortrag thate, was maſſen ſie willig zu ſeinen
Dienſten ſeyn wollte, daferne er ihr verſpraͤche, ih-
ren Mann nicht mit der geringſten Charge zu ver-
ſehen: Damit ſie ſich nur wegen der Schmach,
die ihr durch Beyſtand desjenigen zugefuͤget wor-
den, der ihre Ehre vielmehr biß auf den letzten
Bluts-Tropffen vertheidigen ſollen, auf ſolche
Weiſe raͤchen moͤchte. Der General nahm
dieſes Erbiethen von Hertzen gerne an; Und weil er
in kurtzem einen Zug wider die Frantzoſen in Weſt-
Jndien thun muſte, nahm er Madame Howard
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II. Theil. Y
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/357>, abgerufen am 21.11.2024.
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