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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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Der Hertzog von York, und Mad. Ogle.
leute, und giengen, so geschwind als sie kunnten, mit
grosser Furie auf den Ogle zu; Weil ihn aber
Ogle innen wurde, gieng er Sr. Hoheit gleichfalls
entgegen, indem er sich zugleich auf knöpffte, und er-
bothe, die Kleider so geschwind, als er könnte, auszu-
ziehen, sagende: Jch weiß, daß Ew. Hoheit
Dero Kleider benöthiget sind; Hier ha-
ben sie solche: Denn ich möchte ihre ab-
gesetzten Sachen keinen Tag mehr tra-
gen, und wenn mir iemand 40. Pfund
darzu geben wollte.
Der Hertzog, weil er
sahe, daß Jacob so trotzig war, und die Sache nicht
gerne wollte public werden lassen, muste ihm noch
gute Worte darzu geben, und mit vollem Halse zu-
ruffen: Laßt es seyn, Mons. Ogle! laßt es
doch seyn! ziehet euch nicht aus! Jch ver-
lange meine Kleider nicht wieder, noch
sonst etwas! Dieses eintzige bitte mir nur
aus, mir nicht noch einmal also zu kom-
men!
Nichts desto weniger ahntete der Hertzog
von York diesen verzweiffelten Streich so hoch,
daß er die Conversation der Madame Ogle
quittir
te, welche Anno 1682. im 29sten Jahr
ihres Alters, bey gutem Vermögen, der Welt gute
Nacht gab.

XXXIV.

Der Hertzog von York, und Mad. Ogle.
leute, und giengen, ſo geſchwind als ſie kunnten, mit
groſſer Furie auf den Ogle zu; Weil ihn aber
Ogle innen wurde, gieng er Sr. Hoheit gleichfalls
entgegen, indem er ſich zugleich auf knoͤpffte, und er-
bothe, die Kleider ſo geſchwind, als er koͤnnte, auszu-
ziehen, ſagende: Jch weiß, daß Ew. Hoheit
Dero Kleider benoͤthiget ſind; Hier ha-
ben ſie ſolche: Denn ich moͤchte ihre ab-
geſetzten Sachen keinen Tag mehr tra-
gen, und wenn mir iemand 40. Pfund
darzu geben wollte.
Der Hertzog, weil er
ſahe, daß Jacob ſo trotzig war, und die Sache nicht
gerne wollte public werden laſſen, muſte ihm noch
gute Worte darzu geben, und mit vollem Halſe zu-
ruffen: Laßt es ſeyn, Monſ. Ogle! laßt es
doch ſeyn! ziehet euch nicht aus! Jch ver-
lange meine Kleider nicht wieder, noch
ſonſt etwas! Dieſes eintzige bitte mir nur
aus, mir nicht noch einmal alſo zu kom-
men!
Nichts deſto weniger ahntete der Hertzog
von York dieſen verzweiffelten Streich ſo hoch,
daß er die Converſation der Madame Ogle
quittir
te, welche Anno 1682. im 29ſten Jahr
ihres Alters, bey gutem Vermoͤgen, der Welt gute
Nacht gab.

XXXIV.
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[382/0402] Der Hertzog von York, und Mad. Ogle. leute, und giengen, ſo geſchwind als ſie kunnten, mit groſſer Furie auf den Ogle zu; Weil ihn aber Ogle innen wurde, gieng er Sr. Hoheit gleichfalls entgegen, indem er ſich zugleich auf knoͤpffte, und er- bothe, die Kleider ſo geſchwind, als er koͤnnte, auszu- ziehen, ſagende: Jch weiß, daß Ew. Hoheit Dero Kleider benoͤthiget ſind; Hier ha- ben ſie ſolche: Denn ich moͤchte ihre ab- geſetzten Sachen keinen Tag mehr tra- gen, und wenn mir iemand 40. Pfund darzu geben wollte. Der Hertzog, weil er ſahe, daß Jacob ſo trotzig war, und die Sache nicht gerne wollte public werden laſſen, muſte ihm noch gute Worte darzu geben, und mit vollem Halſe zu- ruffen: Laßt es ſeyn, Monſ. Ogle! laßt es doch ſeyn! ziehet euch nicht aus! Jch ver- lange meine Kleider nicht wieder, noch ſonſt etwas! Dieſes eintzige bitte mir nur aus, mir nicht noch einmal alſo zu kom- men! Nichts deſto weniger ahntete der Hertzog von York dieſen verzweiffelten Streich ſo hoch, daß er die Converſation der Madame Ogle quittirte, welche Anno 1682. im 29ſten Jahr ihres Alters, bey gutem Vermoͤgen, der Welt gute Nacht gab. XXXIV.

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/402>, abgerufen am 21.11.2024.