Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881.III. Nachweis der trophischen Wirkung der functionellen Reize. Organismen aufgetreten wären. Da Ursache vorhanden war,zu vermuthen, dass diese Eigenschaften nicht blos physiolo- gisch, sondern auch morphologisch von grosser Wichtigkeit sein würden, so unternahmen wir es, den Nachweis zu versuchen, dass solche theoretisch annehmbaren Substanzen auch wirklich entstanden seien, auch thatsächlich in den Organismen existirten. Zu diesem Nachweise mussten wir getrennte Wege ein- Für die Arbeitsorgane, für deren Structur in Folge des III. Nachweis der trophischen Wirkung der functionellen Reize. Organismen aufgetreten wären. Da Ursache vorhanden war,zu vermuthen, dass diese Eigenschaften nicht blos physiolo- gisch, sondern auch morphologisch von grosser Wichtigkeit sein würden, so unternahmen wir es, den Nachweis zu versuchen, dass solche theoretisch annehmbaren Substanzen auch wirklich entstanden seien, auch thatsächlich in den Organismen existirten. Zu diesem Nachweise mussten wir getrennte Wege ein- Für die Arbeitsorgane, für deren Structur in Folge des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0176" n="162"/><fw place="top" type="header">III. Nachweis der trophischen Wirkung der functionellen Reize.</fw><lb/> Organismen aufgetreten wären. Da Ursache vorhanden war,<lb/> zu vermuthen, dass diese Eigenschaften nicht blos physiolo-<lb/> gisch, sondern auch morphologisch von grosser Wichtigkeit sein<lb/> würden, so unternahmen wir es, den Nachweis zu versuchen,<lb/> dass solche theoretisch annehmbaren Substanzen auch wirklich<lb/> entstanden seien, auch thatsächlich in den Organismen existirten.</p><lb/> <p>Zu diesem Nachweise mussten wir getrennte Wege ein-<lb/> schlagen für die beiden Hauptgruppen der den Organismus zu-<lb/> sammensetzenden Theile. Für die Stützsubstanzen, insbeson-<lb/> dere für die Knochen- und für die Bindegewebsbildungen,<lb/> konnten wir darauf hinweisen, dass in der quantitativen Aus-<lb/> bildung der bezüglichen Organe und in der inneren und äusse-<lb/> ren Gestalt derselben, sowie in ihrem Verhalten, in pathologi-<lb/> schen neuen Verhältnissen eine Identität der Leistungen dieser<lb/> Gewebe mit den theoretisch ableitbaren nothwendigen Leistun-<lb/> gen der angenommenen Substanz besteht, welche bei der Viel-<lb/> gestaltigkeit, in der sich diese Leistungsidentität offenbarte, ein<lb/> zufälliges Zusammentreffen aus anderen, abweichenden Ursachen<lb/> ausschloss, so dass wir aus dieser Identität der Leistungen auf<lb/> eine Identität der Eigenschaften der Stützsubstanzen mit der<lb/> angenommenen Qualität schliessen konnten.</p><lb/> <p>Für die Arbeitsorgane, für deren Structur in Folge des<lb/> Unbekanntseins der Gestalt der Reize keine eventuelle Ueber-<lb/> einstimmung mit der eventuellen Reizgestaltung nachweisbar<lb/> ist, schlugen wir einen anderen, ebenso sicheren Weg ein, wel-<lb/> cher durch die Experimente vieler ausgezeichneter Forscher<lb/> geebnet war. Die Schilderung der Wirkung, welche Fernhal-<lb/> tung des fnnctionellen Reizes auf diese Organe ausübte, zeigte<lb/> uns, dass dabei in diesen Organen Entartung, Rückbildung,<lb/> Schwund der specifischen Theile entstand, und daher mussten<lb/> wir dem functionellen Reiz eine erhaltende, also auch die As-<lb/> similation stärkende Wirkung zuerkennen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0176]
III. Nachweis der trophischen Wirkung der functionellen Reize.
Organismen aufgetreten wären. Da Ursache vorhanden war,
zu vermuthen, dass diese Eigenschaften nicht blos physiolo-
gisch, sondern auch morphologisch von grosser Wichtigkeit sein
würden, so unternahmen wir es, den Nachweis zu versuchen,
dass solche theoretisch annehmbaren Substanzen auch wirklich
entstanden seien, auch thatsächlich in den Organismen existirten.
Zu diesem Nachweise mussten wir getrennte Wege ein-
schlagen für die beiden Hauptgruppen der den Organismus zu-
sammensetzenden Theile. Für die Stützsubstanzen, insbeson-
dere für die Knochen- und für die Bindegewebsbildungen,
konnten wir darauf hinweisen, dass in der quantitativen Aus-
bildung der bezüglichen Organe und in der inneren und äusse-
ren Gestalt derselben, sowie in ihrem Verhalten, in pathologi-
schen neuen Verhältnissen eine Identität der Leistungen dieser
Gewebe mit den theoretisch ableitbaren nothwendigen Leistun-
gen der angenommenen Substanz besteht, welche bei der Viel-
gestaltigkeit, in der sich diese Leistungsidentität offenbarte, ein
zufälliges Zusammentreffen aus anderen, abweichenden Ursachen
ausschloss, so dass wir aus dieser Identität der Leistungen auf
eine Identität der Eigenschaften der Stützsubstanzen mit der
angenommenen Qualität schliessen konnten.
Für die Arbeitsorgane, für deren Structur in Folge des
Unbekanntseins der Gestalt der Reize keine eventuelle Ueber-
einstimmung mit der eventuellen Reizgestaltung nachweisbar
ist, schlugen wir einen anderen, ebenso sicheren Weg ein, wel-
cher durch die Experimente vieler ausgezeichneter Forscher
geebnet war. Die Schilderung der Wirkung, welche Fernhal-
tung des fnnctionellen Reizes auf diese Organe ausübte, zeigte
uns, dass dabei in diesen Organen Entartung, Rückbildung,
Schwund der specifischen Theile entstand, und daher mussten
wir dem functionellen Reiz eine erhaltende, also auch die As-
similation stärkende Wirkung zuerkennen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |