Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.Kinder zur Ruhe. Und als Jda betete: "Lieber Gott, laß meinen Vater und meine Mutter und meinen Woldemar diese Nacht sanft ruhen" hört' ich, daß sie aus eigenem Antriebe hinzusetzte: auch die gute Tante und Platov, und den lah- men Paul: du kannst ja alles!" Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, sprach ich, Jda's Gebet fortsetzend, aus voller Seele, küßte sie, nahm das Licht und entfernte mich, um noch einiges für den folgenden Tag zu ordnen. Lebe wohl, theure Emma! Achtzehnter Brief. Jetzt sind wir fast ganz eingerichtet. Die bei- Gertrud schläft in der Nebenkammer. Die Kin- Kinder zur Ruhe. Und als Jda betete: „Lieber Gott, laß meinen Vater und meine Mutter und meinen Woldemar dieſe Nacht ſanft ruhen‟ hört’ ich, daß ſie aus eigenem Antriebe hinzuſetzte: auch die gute Tante und Platov, und den lah- men Paul: du kannſt ja alles!‟ Denn dein iſt das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, ſprach ich, Jda’s Gebet fortſetzend, aus voller Seele, küßte ſie, nahm das Licht und entfernte mich, um noch einiges für den folgenden Tag zu ordnen. Lebe wohl, theure Emma! Achtzehnter Brief. Jetzt ſind wir faſt ganz eingerichtet. Die bei- Gertrud ſchläft in der Nebenkammer. Die Kin- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0154" n="140"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Kinder zur Ruhe. Und als Jda betete: „Lieber<lb/> Gott, laß meinen Vater und meine Mutter und<lb/> meinen Woldemar dieſe Nacht ſanft ruhen‟ hört’<lb/> ich, daß ſie aus eigenem Antriebe hinzuſetzte:<lb/> auch die gute Tante und Platov, und den lah-<lb/> men Paul: du kannſt ja alles!‟ Denn dein iſt<lb/> das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit,<lb/> ſprach ich, Jda’s Gebet fortſetzend, aus voller<lb/> Seele, küßte ſie, nahm das Licht und entfernte<lb/> mich, um noch einiges für den folgenden Tag zu<lb/> ordnen. Lebe wohl, theure Emma!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Achtzehnter Brief</hi>.</head><lb/> <p>Jetzt ſind wir faſt ganz eingerichtet. Die bei-<lb/> den Kleinen haben mit mir <hi rendition="#g">eine</hi> Schlafkammer<lb/> und ein gemeinſchaftliches Wohnzimmer. Jhre<lb/> Bettchen ſtehen dicht an dem meinigen.</p><lb/> <p>Gertrud ſchläft in der Nebenkammer. Die Kin-<lb/> der gehen um halb neun Uhr zu Bett, ich um 11.<lb/> Jch ſelbſt bringe ſie ſchlafen, wenn ich kann, und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0154]
Kinder zur Ruhe. Und als Jda betete: „Lieber
Gott, laß meinen Vater und meine Mutter und
meinen Woldemar dieſe Nacht ſanft ruhen‟ hört’
ich, daß ſie aus eigenem Antriebe hinzuſetzte:
auch die gute Tante und Platov, und den lah-
men Paul: du kannſt ja alles!‟ Denn dein iſt
das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit,
ſprach ich, Jda’s Gebet fortſetzend, aus voller
Seele, küßte ſie, nahm das Licht und entfernte
mich, um noch einiges für den folgenden Tag zu
ordnen. Lebe wohl, theure Emma!
Achtzehnter Brief.
Jetzt ſind wir faſt ganz eingerichtet. Die bei-
den Kleinen haben mit mir eine Schlafkammer
und ein gemeinſchaftliches Wohnzimmer. Jhre
Bettchen ſtehen dicht an dem meinigen.
Gertrud ſchläft in der Nebenkammer. Die Kin-
der gehen um halb neun Uhr zu Bett, ich um 11.
Jch ſelbſt bringe ſie ſchlafen, wenn ich kann, und
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