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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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wohnt, dann verlier' ich mich wieder ganz darin,
und mir kann bange werden vor dem weiteren
Sinnen, und ich laufe dann im Garten herum,
und binde lieber die jungen Bohnen auf, die sich
noch nicht selbst halten können, und sehe, ob
die Gurken und Melonen gut stehen, und sehe
nach Hünerhof und Küche, ob da alles in rech-
ter Ordnung ist; gerade als ob das Verdienst
sey, was mich des stillen Glückes werth machen
könnte, des Himmels, den ich oft im Herzen
trage." -- Jch mußt' ihr um den Hals fallen,
der holden Seele, ruhen mußt' ich an dem heili-
gen Herzen.

O grüble nicht, du frommes Herz! gib dich
deinem Glücke nur sicher hin, ruhe an ihm, wie
das Kind in dem Schooße der Mutter, dich kann
es nicht verderben. Dein irdischer Himmel macht
dich des Himmlischen täglich fähiger. -- Wir gin-
gen sehr bewegt auseinander.

Künftig erzähle ich Dir mehr von dieser mir so
werthen Familie, deren Umgang mir auch für
die Kinder ein großer Gewinn däucht.

wohnt, dann verlier’ ich mich wieder ganz darin,
und mir kann bange werden vor dem weiteren
Sinnen, und ich laufe dann im Garten herum,
und binde lieber die jungen Bohnen auf, die ſich
noch nicht ſelbſt halten können, und ſehe, ob
die Gurken und Melonen gut ſtehen, und ſehe
nach Hünerhof und Küche, ob da alles in rech-
ter Ordnung iſt; gerade als ob das Verdienſt
ſey, was mich des ſtillen Glückes werth machen
könnte, des Himmels, den ich oft im Herzen
trage.‟ — Jch mußt’ ihr um den Hals fallen,
der holden Seele, ruhen mußt’ ich an dem heili-
gen Herzen.

O grüble nicht, du frommes Herz! gib dich
deinem Glücke nur ſicher hin, ruhe an ihm, wie
das Kind in dem Schooße der Mutter, dich kann
es nicht verderben. Dein irdiſcher Himmel macht
dich des Himmliſchen täglich fähiger. — Wir gin-
gen ſehr bewegt auseinander.

Künftig erzähle ich Dir mehr von dieſer mir ſo
werthen Familie, deren Umgang mir auch für
die Kinder ein großer Gewinn däucht.

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[182/0196] wohnt, dann verlier’ ich mich wieder ganz darin, und mir kann bange werden vor dem weiteren Sinnen, und ich laufe dann im Garten herum, und binde lieber die jungen Bohnen auf, die ſich noch nicht ſelbſt halten können, und ſehe, ob die Gurken und Melonen gut ſtehen, und ſehe nach Hünerhof und Küche, ob da alles in rech- ter Ordnung iſt; gerade als ob das Verdienſt ſey, was mich des ſtillen Glückes werth machen könnte, des Himmels, den ich oft im Herzen trage.‟ — Jch mußt’ ihr um den Hals fallen, der holden Seele, ruhen mußt’ ich an dem heili- gen Herzen. O grüble nicht, du frommes Herz! gib dich deinem Glücke nur ſicher hin, ruhe an ihm, wie das Kind in dem Schooße der Mutter, dich kann es nicht verderben. Dein irdiſcher Himmel macht dich des Himmliſchen täglich fähiger. — Wir gin- gen ſehr bewegt auseinander. Künftig erzähle ich Dir mehr von dieſer mir ſo werthen Familie, deren Umgang mir auch für die Kinder ein großer Gewinn däucht.

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/196>, abgerufen am 23.11.2024.