Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807.Von unsern Reisenden sind wieder Briefe da. Lebe wohl! Leben ist ein ernstes Geschäft, aber Ein und fünfzigster Brief. Verzeihe, meine geliebte Emma, verzeihe der Von unſern Reiſenden ſind wieder Briefe da. Lebe wohl! Leben iſt ein ernſtes Geſchäft, aber Ein und fünfzigſter Brief. Verzeihe, meine geliebte Emma, verzeihe der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0109" n="101"/> <p>Von unſern Reiſenden ſind wieder Briefe da.<lb/> Jch lege ſie den meinigen bei. Jhr Aufenthalt in<lb/> Norwegen ſcheint ſie ſehr froh zu machen. Von<lb/> Schweden werden ſie nach der ſchönen Jnſel Rü-<lb/> gen gehen, dann durch einen Theil des preußi-<lb/> ſchen Pommern nach Berlin, von da nach Dres-<lb/> den. Doch von Berlin aus haben wir wieder um-<lb/> ſtändliche Nachricht.</p><lb/> <p>Lebe wohl! Leben iſt ein ernſtes Geſchäft, aber<lb/> ſterben iſt noch ernſter. Jch werde vielleicht lan-<lb/> ge nicht wieder ſchreiben. Und ſelbſt die Kinder<lb/> werden es während dieſer Szenen bei uns nicht<lb/> können.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ein und fünfzigſter Brief</hi>.</head><lb/> <p>Verzeihe, meine geliebte Emma, verzeihe der<lb/> trauernden Freundin, dies ungewöhnlich lange<lb/> Verſtummen. Unſern ſchönen Landſitz haben wir<lb/> auch dieſen Winter nicht verlaſſen, obwohl er<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0109]
Von unſern Reiſenden ſind wieder Briefe da.
Jch lege ſie den meinigen bei. Jhr Aufenthalt in
Norwegen ſcheint ſie ſehr froh zu machen. Von
Schweden werden ſie nach der ſchönen Jnſel Rü-
gen gehen, dann durch einen Theil des preußi-
ſchen Pommern nach Berlin, von da nach Dres-
den. Doch von Berlin aus haben wir wieder um-
ſtändliche Nachricht.
Lebe wohl! Leben iſt ein ernſtes Geſchäft, aber
ſterben iſt noch ernſter. Jch werde vielleicht lan-
ge nicht wieder ſchreiben. Und ſelbſt die Kinder
werden es während dieſer Szenen bei uns nicht
können.
Ein und fünfzigſter Brief.
Verzeihe, meine geliebte Emma, verzeihe der
trauernden Freundin, dies ungewöhnlich lange
Verſtummen. Unſern ſchönen Landſitz haben wir
auch dieſen Winter nicht verlaſſen, obwohl er
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